-Kapitel 9-

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POV. Manuel

Ich schloss die Türe ab, stieg in mein Auto und fuhr los. Zwar hätte ich lieber Palle mitgenommen, aber er sollte sich noch ausruhen. Als ich dann endlich in der Stadt ankam, ging ich als erstes zum Lebensmittelgeschäft. Anstatt immer kleinere Mengen zu kaufen, brauchte ich das Doppelte.

Als ich fertig war, räumte ich alles in mein Auto und fuhr zum Elektrohandel. Dort angekommen suchte ich für Palle ein neues Handy sowie erstmal einen Gamer Laptop. Ich schaute auf mein Handy um die Uhrzeit zu prüfen.

10:38 Uhr, also war ich schon Ein Einhalb Stunden weg. Gleich darauf ging ich noch schnell in die Apotheke und holte einige Salben sowie Tabletten etc. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr schnell wieder nach Hause, angekommen stieg ich aus und öffnete sofort die Haustüre. Ich ging schnellen Schrittes hinein, sog meine Jacke sowie Schuhe aus und ging geradeaus zu Palle. Neugierig schaute ich zu ihm und sah, das er eingeschlafen war. Also beschloss ich, dass ich all das ganze Zeug nach drinnen trug und verräumte.

Gleich darauf ging ich zu Palle und hockte mich neben ihm und fing an das Handy sowohl den Gamer Laptop neu einzurichten. Plötzlich merkte ich wie sich eine Hand zu meiner bewegte, man musste zugeben das Palle ganz schön süß aussah, wenn er schlief. Moment.. was zum Teufel dachte ich da? Er würde mich nie im Leben lieben, schließlich bin ich ein Dämon.. oder doch? Plötzlich merkte ich einen ganzen Kopf auf meinem Schoß, weshalb ich nach unten schaute.

Lächelnd legte ich den Laptop weg und wendete mich zu Palle. Seine Haare schauten einfach zu weich aus, weshalb ich über diese sachte streichelte. Einige Minuten später streckte sich der Engel und sah mich mit einer Röte im Gesicht an: „W-Was machst du schon hier..?" Ich fing an zu grinsen und erzählte: „Ich hab dir was mitgebracht.", ich griff zu dem neuen Handy sowie zu den Gamer Laptop und drückte ihm beides in die Hand. Sofort fingen seine Augen an zu glänzen. Stürmisch umarmte er mich: „Danke Mänjuel!" Hatte er mich gerade etwa 'Mänjuel' genannt?
Verwirrt schaute ich ihn an, sofort antwortete er darauf: „Du hast dich nicht verhört.", lächelte er mich vorsichtig an.
Sofort zauberte er mir ein Lächeln über mein Gesicht.

Was willst du heute Mittag essen?" - „Kaiserschmarn!", schoss es gleich aus seinen Lippen. Laut musste ich loslachen, also hatte er jetzt ein Lieblingsessen von mir. Sofort stieg er mit seinem Lachen mit ein. Wir lachten noch einige Minuten, doch dann beschlossen wir Palle's neues Lieblingsessen zu kochen. Ich half ihm beim rübergehen, das jetzt schon relativ gut ging. Gespannt sah er mir zu wie ich den Teig zubereitete. „Ich kenne keinen Typen der wirklich gut kochen kann, außer du.", erzählte Palle, während er seinen Kopf mit einer Hand hielt. Ich musste leise Kichern und schaute zu ihm, sofort schoss ihm eine Röte in sein Gesicht.

In mir ging ein komisches Gefühl auf, doch was wahr das? Es ist so als hätte ich nach 26 Jahren endlich die richtige Person gefunden, die mich so akzeptiert wie ich bin, ihm egal ist wie ich aussehe, ihm egal ist das ich Schwul bin genau so das ich jeden Tag diese Alpträume habe. Er gibt mir das Gefühl nicht alleine zu sein und hilft mir mit diesen Gefühlen klarzukommen. War es etwa dieses Gefühl das mir Grandma' erzählt hatte?


POV. Patrick

Als wir fertig waren mit dem Essen und alles wieder sauber gemacht hatten, beschlossen wir noch ein Video aufzunehmen. Ich freute mich wirklich sehr auf das Handy sowie den Gamer Laptop. Manu und ich nahmen gleich darauf Minecraft Murder auf, jedoch blieb ich im Wohnzimmer und Manu in seinem Aufnahmezimmer. Ich fand es schade das er nicht im selben Zimmer war und erst recht nicht neben mir war. Aber wieso wollte ich ihn die ganze Zeit in meiner nähe haben? Ich wusste zwar das ich sehr anhänglich werden kann, aber gleich so? Und dieses Gefühl?

Spaaletteee~?" Moment.. wie kommt er bitte auf Spalette? „Geh weg.. ich weiß das du Mör-...", ein Klick und mein Bildschirm zeigte an: —You Are killed— „NEEEEIN! DAS IST DOCH NICHT DEIN ERST!", schrie ich laut von mir. Manu brach in lautes Gelächter aus, währenddessen ich rumkreischte. „Anstatt du wartest, musstest du mich natürlich gleich als Fünfter umbringen!", beschwerte ich mich, während Manu sich noch immer kaputt lachte. Doch langsam musste ich mitlachen, man müsste schon zugeben diese Situation war schon echt witzig. Wir spielten noch einige Male, bis wir gemeinsam das Video schnitten.

Jedoch war ich in Manus Aufnahmezimmer. Ich schaute auf das Handy um die Uhrzeit zu kontrollieren: 16:48 Uhr. Manu war schon ziemlich schnell fertig, kein Wunder, er machte das schon seit Jahren und ich erst seit zwei Tagen. „Willst du heute mal wieder raus?", fragte mich der größere. Sofort Nickte ich, denn schon jetzt freute ich mich auf seine Wärme, auf die klaren Sterne und die frische Luft zwischen meinen Fingern zu spüren können.

Da ich schon so aufgeregt, stand er auf und trug mich auf seine Terrasse. Er breitete seine pechschwarzen Flügel aus und schaute zu mir hinunter. Seine Flügel passten so perfekt zu seinen Körper.. Aber.. wieso denke ich so über ihn? Er sprang von dem Holzbalken hinunter und wartete bis wird fast am Boden waren, doch kurz davor breitete er seine Flügel aus. Ein kräftiger Schlag und wir waren wieder oben. Gleich darauf flog er langsam wieder zum See.

Wir ließen uns auf den großen Stein nieder und wie letztes Mal saß ich zwischen seinen Beinen. Ich war ihm so viel Dankbar, ohne ihn hätte ich jetzt nicht die ganze schöne Zeit erlebt. Außerdem habe ich endlich die Person gefunden der ich wirklich vertrauen kann. Nein.. Ohne ihn wäre ich jetzt schon nicht mehr am Leben. „Danke..", sagte ich leise wäre ich meinen Kopf auf seiner Brust ablegte. Er legte seine Hand wieder in meine Haare und fing an sie sanft zu krauelte sie: „Für was denn?", frage Manu mich leise. Sofort bekam ich eine Gänsehaut, doch wieso? „Für alles..", antwortete ich ihm im Flüsterton, während ich seine Wärme genoss.

Plötzlich merkte ich seine Arme, die mich zärtlich umarmten. Er legte seinen Kopf in meinen Nacken und fing leise an zu flüstern: „Du musst dich doch deswegen nicht bedanken, ich bin froh das alles so ausgegangen ist.." Ein schönes Gefühl durchfuhr meinen Körper, als würden Schmetterlinge in mir wohnen. Fing ich etwa an etwas für ihn zu fühlen? Doch er würde mich niemals Lieben, er ist ein Dämon und ich ein Engel.. oder..? Es geschah alles durch meinen Engelsflügel, noch es fühlt sich so an, als hätte ich meinen treuen Flügel wiedergefunden.

Ich schloss meine Augen und genoss weiterhin das Gefühl in Manus Armen zu sein. Er war angenehm warm, doch es tat gut um mir diese gewöhnte Wärme zu haben. Er ließ mich diese Schmerzen vergessen und meine Vergangenheit vergessen. Wie gerne ich doch immer bei ihm in seinen Armen liegen würde. Sein warmer Atem streifte ruhig von meinem Nacken bis hin zu meiner Brust, sodass sich Augenblick eine Gänsehaut über meinen Körper streifte. Dieses Gefühl fühlte sich so gut an, aber.. irgendwie wollte ich mehr.. Jedoch unterbrach er mich bei meinem Gedanken: „Im Frühling ist es ebenfalls besonders schön, auch im Sommer ist die Luft angenehm warm..", ich fühlte mich so, als würden nur wir beide in unserer kleinen Welt leben, nicht in der Menschenwelt, sondern nur die für uns beide.

Bist du denn schon müde?", fragte mich Manu, währenddessen er mir durch meine Haare kraulte. Wie ich dieses Gefühl genoss.. „Es geht.", flüsterte ich verlegen leise. Manu ging mit seinen Lippen nah an mein Ohr und flüsterte mir leise zu: „Wie wäre es wenn wir heimfliegen und gleich darauf ins Bett gehen?" Leicht nickend folgen wir wieder nach Hause. Manu zog sich noch um, wobei er mir gleich drauf auch noch half mich Bettfertig zu machen. Wir legten uns wieder Arm in Arm in das Bett. In seinen Armen fühlte ich mich einfach beschützt und nicht mehr alleine. Genau so schliefen wir auch ein.

The Angel Wing - Kürbistumor ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt