6- ich trag meine Vergangenheit in mir rum wie Dreck

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"Hey, Cam! Warte!" rief ich lachend und jagte dem braunhaarigen Jungen nach, der Grade um die Ecke eines Neubaus verschwand und mir kurz noch einmal die Zunge raus streckte, seine Augen funkelten in einem hellen, schelmischen Grün.

Kichernd schüttelte ich meinen Kopf und joggte ihm hinterher, während ich die vertraute Luft der Kleinstadt einatmete.

Der Geruch von Autoabgasen und Rauch ließ meine Nase unangenehm brennen, doch ich beachtete es nicht und konzentrierte mich darauf meinem Freund hinterherzulaufen, der sich mal wieder einen Streich mit mir erlaubt hatte.

Ich ließ den alten, demolierten Spielplatz des Ghettos hinter mir und lief locker um die selbe Ecke wie Cam.

Die schmuddeligen Betonwände die mit Graffiti und Dreck beschmiert waren waren mir wohlig vertraut. In dieser Gegend gab es wenige die sich hier besser auskannten als ich oder Gwen.

Apropo, wo war sie überhaupt?

Mein Herz schlug rhythmisch während ich die lange Hauswand entlangjoggte, ein Gefühl von Zufriedenheit machte sich in meinem Bauch breit ich war mir absolut sicher das dies einer der glücklichsten Momente in meinem ganzen Leben war.

Nun ja, so glücklich wie mein und Gwens etwas verkorkstes Leben eben sein konnte.

Ich ließ den Bolz hinter mir und den Geruch nach Alkohol und anderen verbotenen Dingen, alles war ruhig.

Cams Lachen war schon lange in der beunruhigenden Stille verklungen. Der Wind pfiff nun laut und unheilvoll um die Betongebäude.

Obwohl der Himmel noch immer klar und wolkenlos war, hatte sich ein grauer Schatten über über die ganze Stadt gelegt und tauchte die satten, grünen Bäume in ein fast schon kränkliches Licht.

Unbehagen machte sich in mir breit und ich blieb schließlich stehen. Meine braun-blonden Haare fielen mir über die Schultern und ich sah mich suchend in der volkommen leeren Straße um. Vereinzelt standen kleine Bäume auf dem Bügersteig und hatten den Boden mit ihren Wurzeln bereits rissig gemacht.

Irgendwo hörte ich das leise Quietschen einer alten Schaukel und Stimmen die in den Wind geflüstert wurden. Versprechen und Geschichten aus einer anderen Welt von der ich nichts verstand.

Ich schluckte schwer und zwang mich dazu weiter zu gehen. Mit jedem Schritt verursachten meine Schuhe ein hallendes klack-klack-klacken auf dem schwarzen Asphalt. Kein Auto war mehr zu hören und die Straße kam mir beinahe einsam vor, als ich sie entlang lief auf der Suche nach meinem Freund.

Mit jeden Meter den ich ging wurde ich unruhiger und ängstlicher. Panik schnürte mir die Kehle zu, dennoch lief ich lässig weiter. Nur keine Schwäche zeigen.

"Cam? Wo bist du?" rief ich etwas unsicher und schaute in jeder noch so kleinen Gasse nach dem kräftigen, braunhaarigen Jungen mit dem fröhlichen Grinsen. Doch nirgends konnte ich den weißen Stoff seinen Kapuzenpullies erblicken.

Alles blieb unheimlich still. 

Ohne es zu bemerken hatte ich die Luft angehalten und lauschte angespannt auf irgendein Geräusch dass mir signalisieren würde dass Cam nur mal wieder versuchte mich auf irgendeine Weise zu erschrecken, doch nichts geschah.

Die Stille war wie ein konstantes Rauschen in meinen Ohren und machte mich von Sekunde zu Sekunde nervöser, gab mir das Gefühl, das etwas nicht stimmte.

"Gwen? Cam?" meine Stimme war piepsig und dünn und als ich immernoch keine noch so kleine Antwort bekam begann ich zu rennen. Erst langsam, dann immer schneller und schneller.

Die Vierte San-nin (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt