Kapitel 12

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An Bord der Black Pearl führte Jack die beiden Frauen in einen kleinen Raum mit zwei Hängematten, einer schäbigen Truhe, sowie einem Tisch mit Stuhl. „Ihr bekommt ein bisschen Privatsphäre von den vielen Männern an Bord.", sagte Jack zu ihnen, zwinkerte und verließ dann den dunklen Raum. Lorey blickte sich kurz um und drehte sich dann zu Elisabeth. „Ich denke das ist besser als bei der Crew zu schlafen.", versuchte die junge Frau die Situation schönzureden und warf Elisabeth, welche entsetzt dreinblickte, ein gezwungenes Lächeln zu. „Lass uns and Bord gehen. Ich vertraue Jack nicht ganz.", schlug Elisabeth vor. Lorey nickte zustimmend und so verließen sie die kleine Kammer und gingen zurück an Deck. Dort herrschte noch wildes treiben, die Crew war gerade dabei das Schiff seetauglich zu machen oder die geladenen Waren zu verstauen. Gibbs stand am Steuerrad und folgte Jacks Anweisungen. Dieser stand etwas weiter weg neben ihm mit einer Karte in der Hand und schaute konzentriert darauf. Als Elisabeth, die beiden sah, ging sie zielstrebig auf sie zu, Lorey hingegen blieb stehen und stellte sich an die Reling. Tortuga war schon fast nicht mehr zu sehen, nur noch ein paar kleine Lichtpunkte am Horizont verrieten, wo die Pirateninsel lag. Ihr blickt, schwenkte zurück aufs tiefschwarze Meer und in ihrem inneren kam eine Sehnsucht danach auf. Wie lange war sie jetzt schon an Land. Doch sie wollte noch nicht zurück, so sehr sich ihr Herz auch danach sehnte. Sie musste noch herausfinden, wer ihr Vater war. Außerdem hatte sie Elisabeth versprochen Will zu helfen. Und so schnell wollte sie ihr Abenteuer noch nicht aufgeben. Sie seufzte kurz ehe sie den Blick wieder auf die Crew wendete. Mitten unter ihnen stand der Kommodore, er hatte seine Perücke abgelegt und so sah man sein braunes, immer noch schmutziges, Haar. Lorey ging auf ihn zu. „Solltet ihr euch nicht waschen?", fragte sie leicht belustigt. Etwas müde und benommen vom vielen Rum schaute er sie an. „Ihr solltet euch etwas hinlegen ihr könntet eine Runde schlaf gut gebrauchen.", sagte sie fürsorglich. „Ja das sollte ich vielleicht.", antwortete ihr James. Ehe er sich mit schleppenden Schritten unter Deck begab. Kurz blickte sie ihm noch nach ehe sie das Schiff nach Elisabeth absuchte. Sie fand sie oben bei Jack und Gibbs stehen und es schien so als würden sie diskutieren. Über diese Tatsache verdrehte sie kurz ihre Augen nahm drei Rumflaschen und begab sich ebenfalls zu der Gruppe. Dort angekommen gab sie jedem von den dreien eine Flasche Rum, auch Elisabeth welche kurz zögerte, und sagte dann: „Diskutieren könnt ihr morgen immer noch. Jetzt lasst uns erstmal etwas zur Ruhe kommen der Tag war anstrengenden genug.". Dann ging sie auf eine Kiste zu und setzte sich darauf. Elisabeth und Jack waren ihr gefolgt und ließen sich ebenfalls auf einer Kiste nieder. Gibbs nahm einen großen Schluck aus der Flasche, dass diese fast leer war und legte seine Hände wieder ans Steuerrad. Jack, der ebenfalls einen Schluck Rum genommen hatte hielt seine Flasche nun Lorey hin: „Ihr könnt uns doch nicht alleine trinken lassen. Liebes.", sagte er vorwurfsvoll. Kurz sah die Brünette zu ihrer Freundin welche zaghaft an ihrer Flasche nippte ehe sie selbst die Flasche ergriff und einen großen Schluck davon nahm. Dann gab sie die Flasche wieder einem grinsenden Jack zurück. Nach einer kurzen Stille fing Jack ein Gespräch an und so lachten und kicherten die Drei zusammen. Dabei tranken sie immer mal wieder etwas von ihrem Rum und die Stimmung wurde immer lockerer. „Wie wärs wenn du uns etwas vorsingst Lorey. Du kannst doch so schön singen.", lallte Elisabeth schon ein bisschen. Lorey blickte sie unsicher an. „Bitte deine Stimme ist so schön.", „Ich will auch, dass du uns was vorsingst.", bettelte nun auch ein angetrunkener Jack. Lorey blickte nun beide noch nüchtern, da sie nicht weiter getrunken hatte, an. Dann sah sie sich kurz um, doch das Deck des Schiffes war bereits leer. Nur noch Gibbs stand am Steuer und hier und da liefen noch ein paar Piraten durch die Gegend, die Fässer trugen oder Seile zusammen surrten. „Na gut.", gab sich die junge Frau geschlagen und blickte in zwei freudestrahlende Gesichter. Kurz räusperte sie sich noch und fing dann an zu singen:


When I was young

and scared of the world

The call of the Ocean (Fluch der Karibik) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt