1 | Mieses Training

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,,Lara, achte drauf, dass dein Bein ausgedreht ist!", ruft mir Manon zu. Sie stoppt die Musik und kommt zu mir. ,,Mach nochmal eine Pirouette!" Ich bemühe mich, mein rechtes Bein ausgedreht an mein linkes Knie hochzuziehen und mich dabei noch sauber auf Spitze zu drehen, zu viel des Guten. Ich muss die Pirouette nach einer dreiviertel Umdrehung abbrechen. Sonst hätte es mich wahrscheinlich ziemlich hingefetzt. Aber dafür war mein rechtes Bein ausgedreht. Manon guckt etwas skeptisch, dann sagt sie: ,,Dein Standbein muss noch mehr durchgestreckt sein, dann kommst du ganz rum. Aber immerhin, war dein rechtes Bein jetzt ausgedreht und schön ans Knie angelegt." Ich nicke. ,,Die Übung nochmal von vorne", ruft Manon. Diesmal habe ich ein besseres Gefühl während der Übung. Aber so wie es Manon haben will, ist es noch nicht und dass lässt sie mich direkt spüren. ,,Lara, du übst zu Hause die Übung nochmal und nächste Woche machst du sie dann alleine vor, damit ich sehen kann, ob du wirklich geübt hast!" Ich nicke. Was soll ich auch sagen? Ich weiß genau, dass mich Manon nicht wirklich leiden kann. Das beruht allerdings auf Gegenseitigkeit, so dass ich nicht besonders gerne zum wöchentlichen Training komme. Ich habe zweimal die Woche Ballett, einmal bei Manon und einmal bei Anaïs. Aber das Training bei Manon ist Folter. Nicht dass es anstrengend ist, das nicht, zumindest nicht körperlich, aber bei jeder Kleinigkeit macht sie mich zur Schnecke und meckert an mir rum. Kurz gesagt, ich kann sie nicht leiden und andersrum. Klar, manchmal hat sie schon Recht und das verstehe ich dann auch, aber dann meckert sie bei mit wieder an Dingen rum, die andere auch falsch machen. Zu denen sagt sie nichts dazu.
Während wir unsere Spitzenschuhe ausziehen, rede ich leise mit Sophie, meiner besten Freundin. ,,Als ob ich das nächste Woche alleine tanze. Ich mach das nicht! Ich lass mich von der nicht rumkommandieren." ,,Pass aber auf. Sie wird jede Gelegenheit nutzen, dich aus ihrem Unterricht zu schmeißen." ,,Das ist mir egal." Und es stimmt auch. Ich würde am liebsten freiwillig nicht zu Manons Stunden kommen, aber da gibt es so ein Problem: Meine Eltern. Sie sind fest davon überzeugt, dass Manon die beste Ballettlehrerin auf dieser Erde ist und dass kann man ihnen auch nur schlecht ausreden. Am liebsten hätten sie mich in zwei verschiedene Kurse von ihr geschickt, aber ich konnte mich durchsetzen nur einen ihrer Kurse zu belegen. Ich glaube zweimal Training pro Woche bei Manon, würde ich nicht überleben. Zum Glück habe ich Sophie. Ich wüsste nicht, was ich in diesem Kurs ohne sie machen würde. Klar, auf Grund dessen, dass alle hin und weg von Manon sind, stehe ich natürlich als Depp da, der nicht tanzen kann. Sophie kann Manon auch nicht leiden, aber im Gegensatz zu mir, ist sie so ziemlich die Lieblingsschülerin von Manon. Das ist quasi der komplette Gegensatz.
,,Auf, auf! Beeilt euch! Wir müssen weiter machen. Da gibt es noch einige Baustellen an denen wir arbeiten müssen!", Manon schaut mich direkt an. Die anderen außer Sophie fangen an zu lachen. Ich stelle mich in die zweite Reihe ohne irgendeinem der Mädchen einen Blick zu würdigen. ,,Wir machen jetzt eine Übung für die Balance. Damit haben ja einige noch Probleme auf Spitze." Wieder schaut Manon mich an. Dabei stehe ich meiner Meinung nach ziemlich sicher auf Spitze. ,,Und warum machen wir die Übung dann nicht auf Spitze?", fragt jemand. ,,Weil es ohne erstmal einfacher ist. Ich will euch ja nicht überfordern." Innerlich verstehe ich die Augen. Manon erklärt die Übung. Es hat eigentlich ziemlich wenig mit Ballett zu tun. Mehr mit Balance Übungen für Seiltänzer. Aber beschweren ist eine schlechte Idee, vor allem wenn man von Manon gehasst wird. ,,Und jetzt mit Musik", ruft Manon. Ich bekomme die Übung gut hin und, oh Wunder, Manon sagt noch nicht Mal was.




Hi,
Schön wenn ihr den Weg zu meiner Geschichte gefunden habt. Das ist meine erste Geschichte hier auf Wattpad, das heißt es ist nicht alles perfekt. Aber ich bin natürlich offen für Kritik und Feedback aller Art. Danke.

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