11 | Urlaub mit unerwarteten Nachbarn

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Gleich in der zweiten und dritten Ferien Woche fahren wir nach Italien in den Urlaub, genauer gesagt in die Nähe von Venedig. Die Fahrt dauert elf Stunden. Aber ich bin das mittlerweile gewöhnt. Wir fahren im Sommerurlaub oft in den Süden und von Berlin aus, dauert das immer mega lange. Aber es gibt ja, Gott sei Dank, eine Menge guter Podcasts, die man während der Fahrt anhören kann.

Als wir ankommen ist es bereits kurz vor fünf. In Windeseile laden wir das Auto aus und verstauen alles in unserem kleinen Mobil-home. Dieses besteht aus drei sehr kleinen Schlafzimmern, einem Bad, einem Esszimmer mit Küche und einer großen Terrasse. Da es drei Schlafzimmer gibt, müssen Luke und ich uns kein Zimmer teilen. Ich bin sehr froh darüber. Dann kann ich abends noch nach Lust und Laune lesen.
Nachdem wir alles ausgepackt haben, laufen wir noch über den Campingplatz. Oder besser gesagt, zum angrenzenden Strand. Auf dem Campingplatz selbst, gibt es einen kleinen Laden, bei dem man morgens unter anderem Brötchen holen kann, einen Spielplatz für Kinder und noch weitere kleine Sportplätze. Zum Beispiel gibt es einen kleinen Tennisplatz.
Der Strand aber ist das Highlight. Einfach nur Sand und Wasser so weit das Auge reicht. Da es schon fast Abend ist, sind nur noch wenige Menschen da. Die ganzen Sonnenschirme sind schon zu. Wenn die alle offen sind, sieht es bestimmt total schön aus. Und das Meer, ja was soll ich dazu sagen. Es hat irgendwie einen besonderen Blau-grau-stich. So einen hab ich noch nie gesehen. Vielleicht liegt das aber auch einfach an der Sonneneinstrahlung. Aber vor allem ist das Wasser total klar. Man sieht jede einzelne Muschel, die auch nur ein winziges bisschen aus dem Sand rausschaut.
Ich glaube man kann hier am Strand echt viel machen, von schnorcheln, über lesen bis hinzu Bilder machen. Ich habe mir zu Hause schon einige Bildideen überlegt, die ich gerne ausprobieren möchte. Die meisten haben natürlich mit Ballett zu tun.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gehen wir direkt an den Strand, natürlich nicht ohne eine große Strandtasche und Luftmatratze. Dort angekommen gehen wir erstmal zu unseren Liegen. Jeder Gast, bzw. jede Familie auf dem Campingplatz hat zwei Liegen und einen Sonnenschein. Unser Sonnenschirm ist gelb. Das passt natürlich perfekt, denn gelb ist meine Lieblings Farbe. Das liegt natürlich an Harry Potter, schließlich bin ich im Haus Hufflepuff. Ich verstehe immer die Menschen nicht, die sagen Hufflepuff sei doof. Ich finde Hufflepuff ist das beste Haus. Allein schon wegen der Tatsache, dass mein Lieblingscharakter in Hufflepuff ist. Luke geht mit Dad direkt ins Wasser. Ich lege ich mit einem Buch erstmal auf eine der Liegen. Es ist noch relativ früh und deshalb noch etwas frisch.

Im Laufe des Vormittags gehe ich dann auch Mal ins Wasser. Heute ist es Türkis und immer noch genauso klar, wie auch schon gestern. Mittlerweile ist es ziemlich warm geworden und die Sonne scheint direkt auf den Strand. Zum Mittagessen haben wir uns Sandwiches gemacht und mit an den Strand genommen. Abends wollen wir dann kochen. Es ist einfach bequemer sich etwas mit an den Strand zu nehmen und nicht wieder zurück zum Mobile-home laufen zu müssen.

Nachmittags gehe ich etwas früher als die anderen zurück. So alleine ist es auf Dauer dann schon etwas langweilig am Strand. Als ich auf unser Mobile-home zugehe, sehe ich dass wir neue Nachbarn bekommen. Gestern stand das Mobile-home neben unserem noch leer. Von Weitem kann ich erst gar nicht erkennen, um wie viele Personen es sich handelt. Doch als ich näher komme, sehe ich einen Mann und eine Frau. Irgendwie kommt mir die Frau bekannt vor, aber ich kann nicht sagen woher. Vielleicht verwechsle ich sie auch einfach mit jemandem. Es gibt ja immer so Menschen, die sich verdammt ähnlich sehen, aber nicht miteinander verwandt sind.
Ich will gerade unsere Tür aufschließen, als jemand meinen Namen ruft. Ich drehe mich um. ,,Das gibt's doch nicht!", rufe ich. Im Türrahmen des anderen Mobile-homes steht Luna. Sofort lasse ich meine Tasche und den Schlüssel fallen und springe die Stufen von unserer Terrasse runter. Luna tut es mir gleich. Lachend fallen wir uns in die Arme. Es ist irgendwie total witzig, dass wir auf dem gleichen Campingplatz zur gleichen Zeit Urlaub machen. Vor allem weil wir die letzten Wochen extrem viel geschrieben haben, aber nie auf die Idee gekommen sind, die andere zu fragen, wohin sie in den Urlaub fährt. Jetzt weiß ich auch warum mir Frau vorhin so bekannt vorgekommen ist. Ich habe Lunas Mom ja bei der Aufnahmeprüfung gesehen. Immer noch lachend lösen wir uns voneinander. ,,Das ist ja lustig, dass man sich hier wiedersieht", sagt Lunas Mom, die auf den Stufen ihrer Terrasse steht und unser Wiedersehen beobachtet hat. Ich nicke. Ich hätte so gar nicht damit gerechnet. Klar hätte ich mir gewünscht im Urlaub jemanden kennen zu lernen, denn wie gesagt, so alleine nur mit der Familie ist es dann doch etwas langweilig. Aber so ist der Urlaub ja dann perfekt. Und ich lerne nicht irgendwen kennen, nein ich verbringe den Urlaub mit Luna zusammen.
Mittlerweile ist auch Lunas Das zu uns gestoßen. ,,Ich bin Lara", Stelle ich vor. ,,Das dachte ich mir schon. Luna hat schon von dir erzählt. Ich bin Johannes", antwortet er. ,,Aber so schön euer Wiedersehen ist, Luna, kannst du trotzdem noch schnell beim Auspacken helfen?" ,,Klar kann sie das. Ich muss eh erst noch schnell duschen", antworte ich für Luna. Und es stimmt auch. Ich sollte wirklich noch schnell duschen, bevor der Rest meiner Familie vom Strand zurück kommt.

Nachdem Abendessen sitzen unsere Familien zusammen auf unserer Terrasse. Ich bin froh, dass sich auch unsere Väter gut verstehen. Nur Luke ist etwas außen vor. Aber er hat vorhin erzählt, dass er am Strand schon einen Freund gefunden hat, nur dass der quasi auf der anderen Seite vom Campingplatz wohnt. Allerdings bin ich eine nette Schwester und so spielen Luna, Luke und ich zusammen Mensch ärgere dich nicht, während unsere Eltern reden. Ich glaube, die planen die nächsten Tage. Ich mein, ist doch klar, dass wir jetzt dann auch Dinge zusammen unternehmen. Letztendlich gewinnt Luke die Runde und kann dann ins Bett gehen, so dass ich endlich was mit Luna ohne meinen kleinen Bruder machen kann.



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