48 | Weihnachtsmarkt

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Die nächsten zwei Wochen ziehen sich total. Ich bin täglich allein zu Hause, da meine Eltern ja arbeiten und Luke in der Schule ist. Ich habe fast keine Aufgaben, da sich die Lehrer wohl dachten, jetzt vor Weihnachten brauchen wir nichts mehr machen. In der ersten Woche habe ich noch ziemlich viel gebacken, aber mittlerweile türmen sich die Dosen in unserer Küche, so dass kein neuer Bedarf mehr da ist. Caro, die anderen und ich haben auch Mal telefoniert. Sie haben mir quasi den gleichen Vortrag gehalten wie Sophie. Die wiederum sehr ich jetzt wieder sehr oft, da sie fast jeden Nachmittag vorbei kommt.

Heute ist der 22. Dezember, ein Freitag. Sophie und auch die im Schloss bekommen heute Ferien. Die letzte Woche war total langweilig. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, was ich mit mir anfangen sollte. So gerne ich lese, den ganzen Tag lesen ist mir zu viel und sonst kann ich alles was mit Belastung der Füße zu tun hat nicht machen. Aber da ich so viel Zeit hatte, habe ich fleißig das Laufen mit Krücken geübt, so dass ich sogar schon Treppen hoch und runter laufen kann. Nebenher habe ich überlegt einen YouTube Kanal zu starten auf Grund von Langeweile. Bisher habe ich das noch nicht getan. Aber es wäre bestimmt sehr lustig. Ich muss definitiv Mal meine Eltern fragen, ob ich das machen darf. Ich fände es auf jeden Fall extrem cool. Ich fotografiere allgemein sehr gerne und ich kann mir das irgendwie sehr gut vorstellen auch so Videos zu drehen. Ich habe während der Woche einfach so aus Spaß Mal meinen Alltag gevlogt. Das war ziemlich witzig.

Ich stehe gerade in der Küche und will anfangen zu kochen, als mein Handy klingelt. ,,Mom" steht auf dem Display. Seufzend nehme ich ab. ,,Ja?" ,,Hi Lara. John und ich haben gerade überlegt, dass wir heute Abend auf den Weihnachtsmarkt gehen. Fragst du Sophie, ob sie auch mit will?", sagt Mom. ,,Bist du sicher, dass das geht. Weil es ist ja immer so eng dort und ich bin mit meinen Krücken jetzt nicht die schnellste", werfe ich ein. ,,Ja, das geht schon. Und dir gut es bestimmt gut Mal wieder aus dem Haus raus zu kommen. Wir kommen wir immer nach Hause und machen uns dann auf den Weg. Schreib mir einfach, wenn du weißt, ob Sophie mitkommt. Ich muss weiter arbeiten. Bis dann." Damit legt sie auf. Etwas überrumpelt lasse ich mein Handy sinken. Ich fühle mich nicht wirklich bereit dazu auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Wie gesagt, dort ist es immer sehr eng und vor allem heute am ersten Ferienabend besonders. Da stehe ich mit meinen Krücken doch nur im Weg rum. Ich schreibe Sophie eine Nachricht, ob sie mit will, in der Hoffnung, dass sie keine Zeit hat, denn dann kann ich auch zu Hause bleiben.

Ich hätte mir ernsthafte Sorgen um meine Freundin machen müssen, wenn sie nicht mitkommen hätte wollen. Sophie liebt Weihnachtsmärkte. In meinem heutigen Fall, weiß ich allerdings noch nicht, wie toll ich das jetzt finde. Ich habe überhaupt keine Lust dorthin zu gehen. Was eigentlich auch komisch ist, weil ich sonst Weihnachtsmärkte auch sehr gerne mag. Aber normal ist bei mir gerade sowieso wenig. Mom und Dad kommen um kurz nach vier nach Hause. Ungefähr zur gleichen Zeit kommt Sophie zu uns. Zusammen gehen wir los.

Dort angekommen, steigt mit als erstes der Duft von Punsch in die Nase. Das ist so ziemlich der einzige Aspekt, den ich an Weihnachtsmärkten hasse: Punsch! Ich hasse Kinderpunsch und sonstige Arten von Punsch. Mit jedem Schritt bessert sich meine Laune. Dieses Jahr sind die Stände irgendwie weiter auseinander und auch die Gänge dazwischen sind breiter als sonst. So ist das Laufen viel angenehmer. Wir kaufen erstmal nur rum und bleiben an quasi jeden Stand stehen. Letztendlich kaufe ich eine neue Ausstecherform und einen Schaal. Irgendwann setzen wir uns irgendwo hin. Ich esse eine Bratwurst und trinke, wie immer, eine heiße Schokolade. Mittlerweile bin ich echt froh, dass wir hier sind. Und meine Mom hatte Recht: es tut echt gut Mal wieder draußen zu sein. Während dem Essen kommt mir eine Idee. ,,Du Sophie, hilfst du mir gleich noch was kleines für Caro und Lotte zu finden?", frage ich. ,,Ja klar, was hast du dir vorgestellt?", kommt die Gegenfrage. ,,Wenn ich das wüsste. Mir ist das gerade erst eingefallen. Keine Ahnung, vielleicht eine Schneekugel oder so", sagt ich schulterzuckend.

Nachdem wir fertig gegessen haben, gehen Sophie und ich zu einem Stand mit Schneekugeln. Gleich auf Anhieb finde ich zwei schöne. Eine mit einer Tänzerin drin und eine mit einem Spitzenschuh. Die sind perfekt für Caro und Lotte. Ich bezahle die beiden Kugeln und wir gehen zurück zu meinen Eltern. Da wo wir vorhin saßen, spielt jetzt eine Band. Sie spielen bekannte Weihnachtslieder, aber auch einige, die ich noch nicht kenne. So sitzen wir sehr lange noch dort.


Irgendwann muss Sophie dann nach Hause und wir gehen auch. Als wir zu Hause ankommen, falle ich todmüde ins Bett. Ich bin bisher noch nicht so viel auf Krücken gelaufen, so dass das echt anstrengend war. Aber ich bin echt froh, dass wir auf dem Weihnachtsmarkt waren.


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