46 | Diagnose

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Sicht Lara

Vorsichtig öffne ich meine Augen. Doch ich schließe sie direkt wieder. Vor meinen Augen tanzen dunkle Flecken. Da bemerke ich das ruckelnde Etwas unter mir. Wo bin ich? Ich öffne meine Augen wieder und kann sie diesmal offen halten. Ich erkenne allerdings nicht viel. ,,Lara?", fragt jemand leise. Diesen jemand kann ich als Lotte identifizieren. Mein Blickfeld klärt sich und ich sehe wie sich Lotte über mich drüber beugt. Ich muss also auf einer Liege liegen. Mein Kopf dröhnt und erst jetzt merke ich den Schmerz an meinem rechten Knöchel. Ich will mich aufsetzen, aber es geht nicht. ,,Wo bin ich?", frage ich. ,,Du bist auf dem Weg ins Krankenhaus", klärt Lotte mich auf. Da fällt es mir wieder ein: Die Aufführung! Ich bin gestürzt und Vermutungsweise bewusstlos geworden. ,,Nein! Ich kann nicht ins Krankenhaus! Die Aufführung! Ich muss weiter tanzen!", sage ich. ,,Du musst gar nichts außer ins Krankenhaus zu kommen. Caro ist für dich eingesprungen", meint Lotte. ,,Aber..", setze ich an. ,,Nichts aber", unterbricht mich Lotte. Ich gebe mich geschlagen. Mir fehlt die Kraft zum diskutieren.

Der Wagen hält und meine Liege wird rausgeschoben. Sofort spüre ich die Kälte. Ich trage ja nur eine Feinstrumpfhose und mein Kleid. Ich würde zwar von einer Wolldecke zugedeckt, aber es ist ein Abend im Dezember. Also es ist sehr kalt draußen. Die Liege wird ins Krankenhaus reingeschoben und direkt wird es wieder warm. Ich habe keine Ahnung wohin ich geschoben werden, aber plötzlich spricht mich ein Mann an: ,,Hallo Lara. Ich bin Dr. Adler. Dein Fuß wird gleich geröntgt und dann wissen wir was mit ihm ist." Ich nicke. Ich werde in einen weiteren Raum geschoben und dort auf eine andere Liege gehoben. Ich werde nicht Mal gefragt, ob ich selbst aufstehen kann.

Das Röntgen geht schnell und schon werde ich wieder zurück auf die Transportliege gehoben und wieder zurück in den Raum von Dr. Adler gebracht. Da sitzt auch Lotte auf einen Stuhl. ,,Darf ich mich hinsetzen?", frage ich vorsichtig. Ich habe keine Lust mehr nur da zu liegen. ,,Nein, du bleibst bitte liegen. Du hattest eine leichte Gehirnerschütterung. Damit ist nicht zu spaßen. Dann kommen wir zu deinem Fuß. Du hast dir das Sprunggelenk stark verstaucht und das Außenband gerissen", erklärt Dr. Adler. Um mich rum bricht eine Welt zusammen. Ich habe seit ich wieder aufgewacht bin, keine einzige Träne vergossen. Der Schmerz war da, aber nicht so präsent. Jetzt bricht alles über mich hinein. Lotte steht auf, kommt zu mir und nimmt mich so gut es geht in den Arm. Ich liege ja immer noch auf der Liege. ,,Was heißt das jetzt für ihre tänzerische Karriere?", fragt Lotte. Dankbar versuche ich sie anzulächeln, was mir so semi klappt, da ich immer noch wie ein Schlosshund heule. Ich bin froh, dass ich diese Frage nicht stellen muss. ,,Du hast auf jeden Fall ein Sportverbot für zwei Monate. Dazu zählt natürlich auch Tanzen. Danach muss man schauen, wie es sich entwickelt. Es kann sein, dass du auch noch länger kein Sport mehr machen darfst. Aber auch wenn das Sportverbot aufgehoben wird, wirst du nicht direkt wieder voll anfangen können. Aber da reden wir dann nochmal, wenn es soweit ist", erklärt Dr. Adler. Zwei Monate kein Tanzen?! Lotte drückt meine Hand. ,,Aber wenn sie alles durchgestanden, kann sie irgendwann auch wieder ihren Fuß voll belasten und auch wieder Spitze tanzen?", will Lotte wissen. ,,Ja, ich denke schon. Langfristig wird das ganze keine Auswirkungen mehr haben. Ach genau und was Spitze angeht, das geht wahrscheinlich erst in fünf Monaten oder so", meint Dr. Adler. Fünf Monate?! Das ist ja bis Mai! Ich liebe Spitze, ich kann das nicht. ,,Muss sie eigentlich im Krankenhaus bleiben, bzw. wie geht es jetzt weiter?", fragt Lotte. ,,Nein, muss sie nicht. Sie darf gleich nach Hause. Ich muss nur noch warten bis der spezielle Schuh, den sie jetzt anziehen muss, kommt. Der müsste aber gleich da sein."

Nachdem ich den spezial Schuh bekommen habe, werde ich zum Ausgang gebracht. Krücken habe ich auch noch bekommen. Am Ausgang warten auch schon Mom, Dad und Luke. ,,Oh Lara, was machst du nur für Sachen?", meint Mom und nimmt mich in den Arm. Dad hebt mich hoch und trägt mich ins Auto. Währenddessen erklärt Dr. Adler. Mom, was geschehen ist und all das, was er mir auch schon erzählt hat. Dad setzt mich auch dem Rücksitz ab und schnallt mich an. Von der anderen Seite kommen Lotte und Luke ins Auto. ,,Deine Eltern fahren mich noch zum Hotel", sagt Lotte. Ich nicke nur. Lotte nimmt meine Hand. ,,Alles wird gut, ja?" Ich nicke wieder. Zu mehr bin ich nicht im Stande. Mom und Dad steigen sich ein und wir fahren los. Nachdem wir Lotte am Hotel abgesetzt haben, fahren wir nach Hause. Dort angekommen, trägt Das mich aufs Sofa. Es ist irgendwie total komisch wieder zu Hause zu sein. Ich war schließlich seit fast vier Monaten nicht mehr hier.






Hey,
So ich bin wieder in der ursprünglichen Sicht von Lara angelangt.

Dieses Kapitel war ein Krampf! Ich bin so gar nicht zufrieden damit und würde mich dadurch sehr über Feedback freuen 😊

Bis dann!

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