Jesley's P.o.V:
Außer Atem komme ich an der Schule an und bleibe erstmal kurz stehen um Luft zu holen. Zum Glück hatte ich die glorreiche Idee meine Klamotten im Wald auszuziehen, mich erst dann zu verwandeln und am Waldrand wieder anzuziehen, nachdem ich mich zurück verwandelt habe.
Auf die Idee, dass Clayden meinen Wolfsgeruch erkennen könnte bin ich zu spät gekommen, aber glücklicherweise scheint er meinen menschlichen Geruch nicht zu kennen, was mir heute echt den Arsch gerettet hat.
Nach der kurzen Pause denke ich wieder an Kyle und augenblicklich werden meine eisblauen Augen starr und meine Gesichtszüge verhärten sich.
Entschlossen marschiere ich los ins Gebäude, immer Kyles Geruch nach. Er führt mich schnurstracks in die Aula, in der sich aber glücklicherweise nur Kyle mit seiner bescheuerten Clique und ein paar Mädels, die ihn anhimmeln befinden.
Ich spüre, wie das Adrenalin durch meinen Körper pumpt und mein Puls ansteigt. Am liebsten würde ich ihn einfach Niederringen und so lange auf ihn einschlagen, bis er sich nicht mehr bewegt.
Stattdessen gehe ich langsam aber bedrohlich auf ihn zu und löchere ihn mit bösen Blicken, bis er sich umdreht und mich dreckig angrinst.
»Na, schon zurück, kleine Wölfin? Hat der Alpha dir einen ordentlichen Anschiss verpasst für die Frechheit die du mir angetan hast?«
»Geh dich vergraben, Kyle, sonst tu ich es«
Knurre ich ihn an und balle meine Hände zu Fäusten. Er lacht jedoch nur kurz auf und schaut mich dann mitleidig an.
»Komm schon, Süße, mach dir nicht deine kleinen Hände an meinen Muskeln kaputt, die sind hart!«
Lässig schwingt er sich von dem Tisch und kommt etwas auf mich zu, bleibt aber bei einem weiteren knurren meinerseits stehen und hebt abwehrend die Hände.
»Nicht doch Süße. Also was willst du? Hast du es dir doch anders überlegt und machst freiwillig mit? Oder muss ich dich wieder dazu zwingen dir sowas zu verpassen?«
Fragt er spöttisch lächelnd und deutet auf sein 'Meisterwerk' an meinem Hals.
Die neu aufbrodelnde Wut unterdrücke ich so gut es geht und verschränke die Arme.
Um uns herum wird schon getuschelt, Kyles Freunde verfolgen das Spektakel belustigt, während die wenigen Mädels mich abwertend Mustern. Bitches!
»Warum erzählst du deinem Alpha lügen über mich? Nur so zur Info, er ist nicht mein Alpha, also hat er keine Macht über mich!«
»Warum störts dich dann?«
Fassungslos schnaube ich auf.
»Warum? Weil ich eigentlich hier leben wollte ohne irgendwelche Probleme oder Arschlöcher wie dich aber dagegen scheinst du irgendetwas zu haben! Wenn nicht, lass mich doch einfach in Ruhe, alles andere könnte übrigens unschön enden!«
»Süße! Muss ich dir wirklich nochmal zeigen, dass du keine Chance gegen mich hast? Du bist wirklich sehr schwach, kleine Wölfin.«
»Nenn mich nicht so!«
Knurre ich ihn bedrohlich an.
»Ich nenn dich wie ich will, Süße. Also, war noch was oder wollen wir einfach da weitermachen wo wir vorhin unterbrochen wurden?«
Fragt er gelangweilt und hebt eine Augenbraue provokant hoch.
Das bringt das Fass zum Überlaufen.
Kurz entschlossen schlage ich ihm mitten ins Gesicht, woraufhin er kurz zurücktaumelt. Das hat er nicht kommen sehen.
Als er mich wieder anschaut hat sich etwas in seinem Gesicht verändert. Seine Nase ist ein bisschen schief und seine Augen sind dunkler geworden, wütend funkelt er mich an.
Dann macht er zwei schnelle Schritte auf mich zu und versucht mich du schlagen, doch ich ducke mich rechtzeitig weg.
Die Wut kehrt zurück und macht mich fast blind. Von irgendeinem Instinkt geleitet gehe ich wieder auf ihn los und schlage Blind auf ihn ein, manches kann er abwehren aber er wird auch etliche Male getroffen.
Meine Wut ist so groß, dass sie mich steuert und sie macht mich stark. So stark, dass Kyle zu kämpfen hat sich selbst zu schützen.
Es fühlt sich an wie ein Rausch, so ein unbeschreiblich befreiendes Gefühl durchströmt mich, als ich immer und immer wieder auf ihn einschlage und er langsam aber sicher zu Boden geht.
»Hey, langsam Süße!«
Röchelt er, sein grinsen hat er beibehalten. Ab da sehe ich nur noch Rot.
Ich weiß nicht wer oder was mich davon abgehalten hat ihn umzubringen, aber etwas hält mich an den Boden gedrückt fest und hindert mich so daran wieder auf Kyle losziehen, der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hat und mich ein bisschen verängstigt anstarrt.
Zappeln, schreien, beißen, treten, alles nützt nichts und so langsam gehen mir auch die Kräfte aus also gebe ich mich geschlagen und bleibe heftig zitternd liegen. Der Klammergriff um mich lockert sich ein wenig und ich kann demjenigen der mich festhält in die Augen schauen. Clayden.
Um zu reagieren bin ich zu erschöpft, mein Herz rast wie das eines Kaninchens mit Herzinfarkt und ich bin kurz davor zu hyperventilieren.
Einige Sekunden bleibe ich einfach so liegen, von dem Alpha an den Boden gedrückt und warte dass mein Herz ein bisschen langsamer schlägt.
»Kann ich dich jetzt loslassen ohne dass du gleich wieder irgendjemanden in Stücke reißt?«
Fragt er und ich nicke erschöpft. Da ich nur ein Halbwolf bin dauert es etwas, bis ich wieder halbwegs normal atmen kann. Die Aktion war echt kraftraubend.
Langsam lässt er mich los, bleibt aber wachsam, dass, falls ich nochmal Ausrasten würde, er mich sofort aufhalten könnte.
Er rappelt sich auf und schaut mich abwartend an, also versuche ich ebenfalls aufzustehen, was erstaunlicherweise sogar einigermaßen klappt.
Als ich stehe beginne ich jedoch wieder zu schwanken, der Ausbruch hat mich mehr Kraft gekostet als ich gedacht hatte.
Stirnrunzelnd betrachtet Clayden mein herumgetaumele, anscheinend hält er mich für total bescheuert.
Was wiederum ich bescheuert finde, da ich leider kein Theater veranstalte sondern kleine schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen und ich die Kontrolle über meinen Körper verliere.
Als mich die Schwärze dann vollends umfängt breche ich einfach wieder zusammen und verliere das Bewusstsein.
DU LIEST GERADE
One and a half wolves [1]
Người sóiBei anderen 16jährigen Mädchen würde wohl so etwas hier stehen: Ich bin ein ganz normales Mädchen und habe ein ganz normales Leben, bis dieser Junge aufgetaucht ist und... Stop it! Weder bin ich normal, noch mein Leben. Ich bin ein Halbwolf und seit...