Als ich aufwache liege ich immernoch in der Aula auf dem Boden, um mich herum stehen Cole und Clayden und schauen mich verwirrt und etwas hilflos an.
Wow, ich kippe um und alles was die Pfosten machen ist mich anstarren oder wie?!?
»Ähm... Geht's dir gut?«
Fragt Cole unsicher und ich nicke.
»Natürlich, ich kippe ständig um, gehört zu meinen Hobbys, danke der Nachfrage!«
Antworte ich sarkastisch und setze mich immernoch etwas benommen auf.
»Solange du immernoch freche Sprüche von dir gibst kann es nicht lebensbedrohlich sein. Trotzdem solltest du langsam machen, das gerade sah nicht gerade nach einer harmlosen kleinen Ohnmacht aus.«
Meint nun Clayden und schaut mich ähmm... BESORGT an!?!?
»Wie lange war ich weg?«
Frage ich tonlos.
»Ungefähr eine halbe Minute.«
»Ou fuck.«
Clayden und Cole schauen sich kurz in die Augen, wahrscheinlich besprechen sie gerade per Mind-Link ihr weiteres Vorgehen.
Wortlos zieht Clayden mich etwas später auf die Beine und hält mich kurz fest um sicherzugehen dass ich nicht wieder umkippe. Dann lässt er mich los und bedeutet mir ihm zu folgen.
Stumm gehe ich ihm hinterher, zum Diskutieren fehlt mir gerade die Kraft.
Wir kommen an einem Auto an, Clayden öffnet mir die Beifahrertür und setzt sich selbst hinters Lenkrad, während Cole sich auf die Rückbank verzieht.
Protestlos steige ich ein und schnalle mich an, dann fahren wir los.
»Fahren wir zurück zu der Villa von vorhin?«
Erkundige ich mich nach ein paar Minuten, doch Clayden schüttelt den Kopf.
»Also erstens ist die Villa unser Rudelhaus und zweitens nein, ich will mein Rudel nicht gefährden. Wir fahren zu meinem Landhaus, wo du vorerst bleiben wirst. Du bist eine Gefahr für die gesamte Stadt, mein Rudel eingeschlossen. Dich in ihrer Nähe zu lassen wäre das dümmste was ich tun könnte.«
»Aber ich will nicht...!«
Beginne ich zu protestieren, doch er unterbricht mich mit einem Knurren.
»Wer sagt, dass du eine Wahl hast? Du bist zwar nicht in meinem Rudel, lebst aber zur Zeit in unserem Revier und hast dich somit auch an unsere Regeln zu halten. Und übrigens: dein Vater weiß schon bescheid und hat nichts dagegen. Er packt deine Sachen und schickt sie hinterher, morgen sollten sie auch da sein.«
»Verräter!«
Murmele ich, mein Vater hätte sich ruhig Mal ein bisschen um mich sorgen können.
»Wo ist dieses Landhaus überhaupt?«
»Das ist nicht so wichtig. Ziemlich weit weg, wir fahren noch mindestens zwei Stunden.«
Resigniert lehne ich meinen Kopf gegen die Scheibe. Da es gerade angefangen hat zu regnen ist sie angenehm kühl. Das gleichmäßige trommeln der Regentropfen wirkt beruhigend auf mich und erneut merke ich wie erschöpft ich eigentlich bin.
Meine Augenlider werden schwerer und schwerer, fallen immer wieder zu, bis ich mich nicht mehr dagegen wehre und in einen leichten Schlaf falle.
Clayden's P.o.V:
Sie ist eingeschlafen. Ihr blasses Gesicht liegt an der Scheibe, ihr Mund ist leicht geöffnet.
Weißt du es jetzt eigentlich sicher? ~Cole
Fragt mich mein Beta über Mind-Link und ich seufze leise.
Nein. Was meinst du warum ich mitkomme? Jeden anderen aufmüpfigen Wolf hätte ich entweder aus dem Revier gejagt oder ins Verließ gesperrt, aber ich muss einfach wissen ob sie es ist. Es passt alles zusammen, seit sie hier ist habe ich das Gefühl dass sie in der Nähe ist und als sie vorhin ohnmächtig war habe ich sie gerochen aber sobald sie wieder wach war war es weg. Wenn sie es wirklich ist dann werde ich es herausfinden.
~ClaydenIch weiß nicht Clay, das erscheint mir alles suspekt. Warum fragst du sie nicht einfach warum sie sich so komisch verhält?
~ColeWenn sie wirklich meine Mate ist würde sie mir das niemals sagen. Zumindest jetzt noch nicht. Außerdem muss sie einen Grund dafür haben die letzten zwei Jahre vor mir geflüchtet zu sein und ich kann sie jetzt nicht einfach damit überfallen, dass würde alles kaputt machen. Wenn ich vorsichtig genug bin kann ich vielleicht herausfinden was das ganze soll aber bis dahin darf sie nichts von unserem Verdacht erfahren.
~ClaydenAlles klar Alpha
~ColeSeufzend schaue ich sie an. Sie sieht so friedlich aus. So unschuldig. Aber warum ist sie nur so erschöpft? Sie ist ein Werwolf, eigentlich müsste sie sich schon längst vollständig erholt haben.
Vielleicht ist sie einfach ein bisschen schwächer als andere.
merkt mein innerer Wolf Danger an. Ja, vielleicht ist sie das. Aber trotzdem ist es komisch.
Ich schalte den Scheibenwischer eine Stufe höher, da der Regen noch stärker wird. Passt zu meiner Laune.
Die Fahrt verläuft ruhig, die Kleine schläft komplett durch und Cole tippt die ganze Zeit auf seinem Handy herum. Die Straßen sind dank des bescheuerten Wetters relativ frei und wir kommen Staufrei durch den praktisch nicht vorhandenen Verkehr bei meinem Landhaus an.
Ich komme immer wieder gerne hier her, es ist zwar nicht so luxuriös wie das Rudelhaus aber trotzdem nicht gerade billig und vor allem ist es gemütlicher.
Um das Haus streckt sich ein wilder Rasen, der viele Insekten und Pflanzen beherbergt, nur hinter dem Haus befindet sich ein gepflegterer Rasen und eine überdachte Terrasse.
Da es immernoch regnet ziehe ich mir die Kapuze meines Pullis tief ins Gesicht und steige dann aus, innerhalb von Sekunden bin ich klatschnass.
Vorsichtig öffne ich die Beifahrertür und hebe die Kleine aus dem Auto, da ich sie nicht wecken möchte.
Sobald sie den Regen auf ihrer Haut spürt knurrt sie kurz unzufrieden und legt ihren Kopf gegen meine Brust, woraufhin ich lächeln muss.
Mit dem Fuß schließe ich die Autotür und trage sie die kleine Treppe hinauf zur Tür, warte darauf, dass Cole aufschließt und lege sie drinnen vorerst auf dem Sofa ab.
»Und was machen wir jetzt mit ihr? Wenn sie nass bleibt wird sie sich erkälten und wenn wir sie aufwecken haben wir keine Köpfe mehr«
Witzelt Cole und ich verdrehe die Augen.
»Ganz einfach, ich zieh ihr Zeug von mir über und bringe sie in eins der Gästebetten. Du kannst dir auch ein Zimmer aussuchen und dir Klamotten von mir leihen. Ich hab immer was zum Umziehen da.«
»Du willst sie ernsthaft ausziehen?«
Skeptisch runzelt Cole die Stirn und ich nicke.
»Na dann wünsche ich dir schonmal viel Spaß morgen früh, wenn du ihr erklärst dass du sie ausgezogen hast. Gute Nacht.«
Verabschiedet er sich und verschwindet in den ersten Stock.
DU LIEST GERADE
One and a half wolves [1]
Người sóiBei anderen 16jährigen Mädchen würde wohl so etwas hier stehen: Ich bin ein ganz normales Mädchen und habe ein ganz normales Leben, bis dieser Junge aufgetaucht ist und... Stop it! Weder bin ich normal, noch mein Leben. Ich bin ein Halbwolf und seit...