Kapitel 29

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Ich betrachte mich kurz nochmal in meinen Spiegel und bin mit dem Anblick zufrieden. Anschließend widme ich mich meinem Bett, schlage die Kissen auf und sorge für eine Faltenfreie Tagesdecke. Bis ich zufrieden mit meiner Arbeit bin und so mein Zimmer ordentlich verlassen kann.

Heute wird er mir damit nicht davon kommen!

Obwohl ich diese Nacht viel besser geschlafen habe, wie jene zuvor. Bin ich trotzdem irgendwann kurz aufgewacht. Der typische Alptraum, wie in den vergangenen Nächten. Nur, diesmal nicht ganz so intensiv. Gerne würde ich dafür einen aus Knopf finden.

Aber den gib es ja leider nicht . . .

Nach dem Aufwachen heute Morgen, bin ich mir sicher gewesen, es lag an der Arbeit gestern. Auch, wenn es nicht viel Beschäftigung gegeben hat. Ich habe relativ schnell festgestellt, Ethan ist daran beteiligt. Die eingehenden E-Mails werden direkt an Ethan weiter geleitet und für mich fiel nicht wirklich viel Arbeit an. Dazu hat er auch seine Termine abgesagt. Wodurch ich mich recht schnell gelangweilt habe.

Natürlich bin ich irgendwann in sein Büro gestampft und habe ihn mittels einer Notiz zur Rede gestellt. Wodurch er mit einem zufrieden Grinsen reagiert. Was dafür gesorgt hat, wie ich mich auf den Absatz wütend umdrehe und die Tür laut knallend zu ziehe. Die restliche Zeit hat sich meine Wut nur weiter angestaut. Angetrieben von der Langeweile, den stetig wachsenden Frust und mein innerliches Fluchen. Bleibt mir nichts anderes übrig, als Sauer auf ihn zu warten. Er hat sich zwar mehrmals auf den Rückweg entschuldigt. Jedoch hab ich ihn nur ein wütendes Schnauben geschenkt und beleidigt aus dem Fenster geschaut. Den Abend habe ich damit verbracht, auf unser gemeinsames Essen zu verzichten. Da mein Magen nicht meiner Meinung gewesen ist, bin ich mit dem Teller auf mein Zimmer verschwunden. Was zur Folge, einen laut fluchenden Ethan gehabt hat.

Selbst Schuld!

Entschlossen mache ich mich auf den Weg, meinen heutigen Plan in die Tat umzusetzen. Vor dem Eingang zur Küche atme ich noch einmal kurz durch. Ehrlich gesagt, mache ich mir so Mut. Der mich gerade schon fast wieder verlässt.

Kopf hoch! Du packst das!

Mit einem mutigen Schritt betrete ich die Küche. Meine Augen treffen sofort auf die von Ethan und er starrt mich sprachlos an. Sein Blick wandert eindeutig an mir herunter und wieder hinauf. Kein lächeln ist in seinem Gesicht zu erkennen. Ich spiele nervös mit meinen Fingern an einer losen Strähne. Mein Herz rast ein wenig vor Aufregung. Langsam werde ich doch ein wenig unsicher und schaue deswegen verlegen auf den Boden.

OK! Du musst jetzt stark bleiben. Sonst klappt das nicht!

„Candy? Wir fahren heute nicht zu der Firma!", raunt er mich hart an.

Ich lasse mich nicht von seinen tiefen Brummen beeindrucken. Nochmals sammle ich all meinen Mut zusammen, hebe meinen Blick wieder an und schaue entschlossen in seine Augen. In schnellen schritten gehe ich auf ihn zu. Bis ich vor ihm zum stehen komme. Seine sonst so anziehenden Augen, verengen sich und wirken so Bedrohlicher wie sonst.

Ich strecke leicht meinen Arm aus und nehme meinen Teller aus seiner Hand. Anschließend drehe ich mich lächelnd um und nehme meinen üblichen Platz am Tisch ein. Schweigend gesellt er sich dazu. Ich spüre wie sein wütender Blick mich ohne Pause durchbohrt. Die Luft zwischen uns füllt sich. Das klare Gefühl in meiner Magengegend breitet sich immer weiter aus. Jene, wo man den Streit nicht verhindern kann. Die zunehmende Stille macht es nicht einfacher. Auch wenn es das Unbehagen in mir verstärkt, will ich mich nicht so einfach geschlagen geben.

„Do . . och!", bringe ich mit aller Kraft und Entschlossenheit heraus.

Warum ich hin will? Ich musste mir eingestehen, die Arbeit gestern hat mich abgelenkt. Bis mir aufgefallen ist, wie Ethan heimlich versucht mir die Arbeit abzunehmen. Was mich doch ein wenig verärgert und ich will ihm es nicht einfach so durchgehen lassen. Noch jemanden der mich wie ein kleines Mädchen behandelt, kann ich nicht gebrauchen.

I'm your Candygirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt