Kapitel 21

17 0 0
                                    

Mein Kopf dröhnt, als wenn ein Lastwagen drüber gefahren ist und noch ein wenig Müde schlage ich die Bettdecke von mir weg. 
Blinzelnd öffne ich meine Augen und nehme das helle Tageslicht wahr, welches sich leicht brennend anfühlt und ich erneut mehrmals mit meinen Wimpern aufschlage.

"April, wie spät ist es?" Nuschel ich leise und bemerke den unangenehmen Geschmack in meinen Mund.

April brummt leise vor sich hin und dreht sich Weg. Sie zieht das Kissen über ihren Kopf und ich Schüttle verschlafen meinen Kopf. 
Suchend schaue ich mich um, irgendwo auf dem Boden, neben dem Bett, finde ich mein Handy. Ich strecke meinen Arm heraus und greife danach. Gerade noch rechtzeitig gelangt es in meine Finger, bevor ich fast aus dem Bett falle. Ein flüchtiger Blick darauf und mein Herz sitzt vor Schreck kurz aus.

"Ich hab verschlafen! Nein! Nein!" Schreie ich und spring entsetzt dabei auf.

In einer panischen Hektik schnappe ich meine Klamotten. Der eklige Geschmack drängt dabei wieder in den Vordergrund und erinnert mich an gestern Abend. 
Also lasse ich alles fallen, greife nach meiner Kosmetiktasche und haste unter die Dusche. Ich brülle wieder verzweifelt nach April. 

"Verflucht hilf mir! Ich komme zu Spät!"

Während das Shampoo aus meinen Haaren gespült wird, drücke ich einen riesen Klecks Zahnpasta aus der Tube, direkt auf meine Zahnbürste und schiebe sie mir zwischen die Zähne. Ich seife mich mit dem Duschgel ein und putze mit kleinen Pausen dazwischen, in einer Eile meine Zähne.

Kurz darauf verlasse ich die Dusche und wickel mich in ein großes Handtuch ein. Der Spiegel über dem Waschbecken ist beschlagen und ich wische ihn mit der Hand sauber. 
Entsetzt von meinen Anblick Brülle ich nochmal nach meiner Freundin und fange an ein Dezentes Make Up auf zu legen. Ein wenig gelingt es mir, die Augenringe zu vertuschen.

"APRIL!!!" Brülle ich noch lauter und packe meine Utensilien wieder zurück in die Tasche.

Ich sprinte aus dem Bad und brülle wieder nach ihr.

Irgendwie schafft es meine beste Freundin sich aufzuraffen und reicht mir meine Kleidung aus meiner Tasche. Als ich mit nur wenigen Schritten bei ihr ankomme. Schnell schlüpfe ich in meinen Slip, den Rock und streife mir die Bluse über.

"BH?" Nuschelt April noch verschlafen.

"Keine Zeit!" Platzt es aus mir heraus und ich erinnere mich an Charly.

Ich knöpfe eilig meine Bluse zu und April versucht sich an meinen zerzausten, tropfnassen Haaren. Gemeinsam lassen wir meine Sachen in meiner Sporttasche verschwinden und hechten zur Wohnungstür, während ich mir im Laufen die Pumps und den Blazer überstreife.

Ich drücke ihr schnell einen Bussi auf die Wange und reiße ihr die Sporttasche aus den Händen. Anschließend schreite ich mit schnellen  Schritten los zur Arbeit.

Mom wird mich umbringen!

Zum Glück hab ich es nicht weit... 

Gekonnt wie eh und je beachte ich die Menschen auf der Straße nicht und folge meinen Ziel. 
Ich blende die Menschen wie immer aus und vermeide es irgendeinen Mann anzusehen, der gerade meinen Weg kreuzt. 
Während ich innerlich mein Mantra aufrufe und nicht durch mein Candyverhalten noch mehr Zeit verlieren will.

Atmen! Niemanden Beachten!

Konzentrier dich! Schneller!

Gleich hast du es geschafft!

Nach einer gefühlten Ewigkeit, gelange ich endlich in das Firmengebäude und sprinte am Empfang vorbei. 
Da ich ein wenig zu Spät bin, stehe ich alleine am Fahrstuhl und betrete diesen auch alleine. Obwohl es mich erleichtert, keinen Mann mit mir darin zu Wissen, bin ich völlig außer Atem. 
So, wie ich den ganzen Weg hierher gehechtet bin. 

I'm your Candygirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt