Kapitel 11

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POV Ethan:

Irgendwie schaffe ich es, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Wobei ich zuerst meine E-Mails abrufe und die ersten beantworte. Nach einer Weile schaue ich flüchtig auf die Uhr. Anhand der kleinen Ziffern erinnere ich mich an den Termin mit Canwell. Ich gebe ein mürrisches Brummen von mir.

Ich hasse Verspätungen, auch wenn es gerade 2 Minuten meiner Zeit sind. Für einen Anwalt, den ich bezahle, erwarte ich mehr. Besonders, wenn er direkt in meiner Firma angestellt ist. Da müsste jeder Angestellte schon einen sehr guten Grund haben, damit ich nicht sofort mit einer Abmahnung winke. Allerdings ist dies nicht so einfach, wenn es um Canwell geht. Wodurch ich jetzt genervt von meinem Stuhl auf springe. Auch wenn ich leicht verärgert bin über die Verspätung, kommt mir das gerade sehr gelegen. Anstatt einfach mein Telefon zu benutzen, ergibt sich so die Möglichkeit noch einmal Candy zu sehen. Ein Blick auf sie erhellt immer meine Stimmung.

Wem machst du was vor! Du kannst sie nicht oft genug ansehen!

Meldet sich meine innere Stimme und schiebe sie sofort in die hinterste Ecke meines Gehirns. Da ich jetzt nicht eine Diskussion mit mir selber führen möchte. Lieber gehe ich in zügigen Schritten weiter. Die kleine wachsende Unruhe in mir sehe ich nicht als etwas Negatives an. Eher wirkt sie wie eine kleine Vorfreude. Wie so oft in den letzten Tagen seit sie in der Firma angefangen hat. Also öffne ich mit einer schnellen Bewegung die Tür. Nur verfliegt gerade dieses gute Gefühl in mir. Da ich sprachlos zu dem Empfang starre. Meine Bauchmuskeln spannen sich unangenehm an. Als wenn mir gerade einer, einen üblen Schlag dorthin verpasst. Mit geweiteten Augen sehe ich wie Canwell seine Lippen auf der Hand von Candy legt. Ein Anblick der mich gerade zutiefst verstört.

Wie kann der Kerl es wagen, Candy zu beschmutzen! Nimm deine dreckigen Finger von ihr!

Fahre ich ihn in meinen Gedanken an. Dabei stelle ich mir Bildlich vor, wie meine Faust hart auf sein Gesicht trifft. Ohne weiter zu überlegen, brülle ich meinen Zorn hinaus. Seine darauffolgende läppische Ausrede treibt meine Wut weiter voran. Wodurch ich ihm meine Verachtung, entgegen brülle. Auch wenn Candy ihre Hand schon lange weggezogen hat, stimmt es mich nicht wirklich milde. Da ich nur noch dieses Bild mit seinem Mund auf meiner Candy vor Augen habe. Ihre komplette Reaktion entgeht mir nicht. Sie lässt mich zwar realisieren, wie sehr ich mich im Ton vergriffen habe. Allerdings gelingt es mir nicht, mich runterzufahren. Meine sonst so gute antrainierte Selbstbeherrschung ist vollkommen verschwunden.

Verpiss dich von ihr!

Oder es setzt was! Keiner rührt mehr Candy ohne meine Zustimmung an!

Weise ich ihn weiter in meinen Gedanken zurecht. Mit jeder Sekunde die verstreicht, ballt sich meine Hand mehr zu einer Faust. Wodurch ich kurz davor bin, tatsächlich zu ihm zu Marschieren und ihn an seinem Kragen zu packen. Ich kneife meine Augen bedrohlich zu schlitzen, als er sich endlich in meine Richtung bewegt. Was er meiner Meinung nach viel zugelassen macht. Um nicht noch mehr die Fassung durch seine Art zu verlieren, drehe ich mich zügig um. Mit großen Schritten gehe zurück zu meinem Stuhl und verkneife mir ein lautes Knurren. Nachdem ich auf dem bequemen Leder meinen Platz eingenommen habe, beobachte ich wie der Anwalt meine Tür schließt. Während er sich mir im Anschluss gegenüber setzt, nehme ich mir fest vor ihn in seine Schranken zu weisen. Ich will ihn zurecht stutzen. So sehr, dass er aus seiner Aktion gelernt hat und in Zukunft auf Abstand bei Candy geht. Nur muss ich mir die Worte genau überlegen. Da ich mir nicht anmerken lassen will, wie persönlich die Angelegenheit mit Candy ist. Während ich über die passenden Worte überlege, sehe ich ihn verachten in sein gelassenes Lächeln.

Ruhig Ethan! Wähle deine Worte mit bedacht!

Ermahne ich mich und verhake nachdenklich meine Finger ineinander. Wodurch eine Stille zwischen uns entsteht, die man deutlich als unangenehm betiteln kann. Ich beobachte sein gesamtes Auftreten und mir entgeht nicht, wie er es auch bei mir versucht. Ein wenig muss ich ihn schon dafür innerlich belächeln. Aber mein Bauchgefühl ermahnt mich vorsichtig bei ihm zu sein und dieses hat sich bisher noch nie geirrt.

I'm your Candygirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt