I'm your Candygirl!

Kapitel 30

Erst gegen Mittag tauchen wir endlich in der Firma auf. Ethan hat sich ewig Zeit gelassen. Irgendwann bin ich in dem Apartment nur noch ungeduldig umher gelaufen. Jedes Mal schien er etwas vergessen zu haben oder er entschuldigte sich noch wegen eines weiteren wichtigen Telefonats. Wodurch sich unser losfahren nur weiter hinausgezögert hat. Mit jeden weiteren dazwischen kommen, schnaufe ich nur ungeduldiger vor mich hin und rollte genervt mit meinen Augen. Für einen kurzen Moment kam mir der Eindruck, er versucht Zeit zu schinden und unser Aufbrechen zu seiner Firma hinauszuzögern. Wenn, er nicht vorhat es ganz ausfallen zu lassen. Bis wir in das Krankenhaus fahren, um wie jeden Tag nach meinen Eltern zu sehen. Gegen Ende hin habe ich schon wütend mit Füßen auf dem Boden gestampft. Was aber sonderlich nicht viel Wirkung gebracht hat. Außer das laute Geräusch meiner Schuhe auf den hellen Marmor.

Weswegen ich während der Fahrt nur schweigend aus dem Fenster gesehen habe und ihm noch nicht auf einen Zettel eine Böse Nachricht notieren will. Geschweige denn wütend Anfange zu stottern. Da ist wieder dieser Moment wo ich mein Problem hasse. Zu gerne würde ich ihm tausende Wörter an den Kopf schmeißen. Meine Wut über das hinaus zögern aussprechen. Aber so, bringt es nichts. Auch, wenn ich langsam in kürzeren Abständen stottere. Hilft es mir dennoch nicht ganz. Also schnaufe ich wütend gegen die Scheibe und behalte meinen Frust für mich. In der Hoffnung er spielt dieses Spielchen auf der Arbeit nicht weiter.

Als wir in der obersten Etage aus dem Fahrstuhl aussteigen. Bleibe ich sofort perplex stehen und schaue abwechselnd zu dem Empfang und den Wartebereich. Wodurch ich mich kurz in der falschen Firma anwesend fühle. Im Wartebereich sitzen ca. ein dutzend fremde Frauen. Die ich wirklich noch nie zuvor gesehen habe. Während eine fremde Frau am Empfang steht und den PC dort bedient.

OK? Wer ist das? Was macht sie hier?

Ethan! Was soll das? Ich dachte, du überlässt mir Moms Aufgaben!

In mir verwandelt sich der Frust in eine kleine Wut auf Ethan. Woraufhin ich meine Lippen fest zusammen presse. Ich sehe zu ihm herauf und verziehe meine Mimik zu einem wütenden Gesichtsausdruck. Dem er keine Beachtung schenkt. Sauer über seine Ignoranz, stoße ich schnaufend die Luft durch meine Nase heraus. Schulterzuckend schenkt er mir für wenige Sekunden seine Aufmerksamkeit und ich deute mit einem Blick auf den Empfang. Wo ich wieder fassungslos hinstarre.

Tu nicht so! Du weißt genau, was hier gerade abgeht!

Die Rothaarige, ich schätze sie auf Anfang 30, hebt kurz ihren Blick in unsere Richtung. Ein breites Lächeln ist auf ihren Mundwinkeln zu erkennen. Den ich gerade nicht erwidern kann. Sie beendet ihre Tätigkeit und eilt in ihren grüne Pumps in unsere Richtung. Als sie vor mir zum Stehen kommt, reicht sie mir freundlich ihre Hand und ich strecke ihre meine leicht verwirrt entgegen.

„Ich bin Nadine von der Personalabteilung. Freut mich dich endlich kennenzulernen Candy! Keine Sorge! Ich bin auch gleich schon wieder verschwunden!", strahlt sie mich mit ihren weißen Zähnen an und ich erkenne blitzartig ihre Stimme, von unserem Telefonat.

Erleichtert nicke ich ihr freundlich zu und bringe mit, nur wenig mühe ein deutliches „J . .a." hervor. Anschließend schaue ich auf ein neues, neugierig zu den anderen Frauen. Die noch immer wartend, auf etwas Bestimmtes dort sitzen. Einige wippen ungeduldig mit ihrem Bein über das andere. Manche trommeln unentwegt mit ihren Fingern auf ihren Handtaschen. Wiederum sind welche dabei, die ständig ihre Fingernägel kontrollieren. Ein paar wenige sehen nochmal flüchtig in ihren Kosmetikspiegel. Kontrollieren ihre Frisur oder meiner Meinung nach, ihr zu dickes Make-up.

„Mr. Hawk! Die Agentur hat schnellstmöglich freies Personal nach ihren Anforderungen zur Auswahl gestellt. Sie können sofort beginnen. Auf ihrem Schreibtisch liegen die notwendigen Papiere. Auch ist der Vertrag bereits von unserem Anwalt angepasst und abgesegnet! Ganz nach ihren Wünschen!", lausche ich Nadines Worten.