Kapitel 10

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Gerade eile ich an dem Empfang vorbei. Jedoch schenke ich meiner Mutter keine Beachtung. Erst als ich in der Küche ankomme, bleibe ich abrupt stehen. Mit einem kräftigen Ruck öffne ich den Kühlschrank. Bei dem fast leeren Anblick bin ich am überlegen, was ich genau darin suche.

Eiswürfel!

Erinnere ich mich und verwerfe diese Idee mich damit abkühlen zu wollen. Da sie mir doch ein wenig zu Kindisch erscheint. Trotzdem kann ein Blick in das Eisfach nicht schaden. Fast entweicht mir ein lautes Lachen. Da ich keine Eiswürfel finde. Natürlich fühle ich mich von meinem Schicksal mal wieder ironisch auf den Arm genommen. Wodurch mir jetzt ein trotziger Pfiff entweicht und ich die Tür von dem Kühlschrank zu schmeiße. Mit dieser neuen Erkenntnis mache ich mich frustriert auf den Weg zu meiner Mutter. Welche mich bei meinem Ankommen neugierig mustert. Nur wird mir schnell bewusst, wie wenig sie mir bisher geholfen hat. Also muss ich eine andere Lösung finden. In so einem Fall ist April oft mit einem guten Rat bestückt. Daher greife ich unter den Tresen, in meine Handtasche und ertaste zufrieden mein Handy. Nach ein paar wenigen Sekunden später, ist der Chat mit meiner besten Freundin geöffnet.

Ich brauch Echt einen Rat! Sonst verliere ich hier noch den Verstand!

Mom ist ja nicht wirklich eine große Hilfe!

„Guten Tag, ich habe einen Termin bei Mr. Hawk!", erklingt plötzlich eine fremde Männerstimme.

Ich erschaudere sofort bei dem ersten Ton. Die fremde Männerstimme überrascht mich völlig. Wodurch mein Handy aus den zitternden Fingern gleitet. Verzweifelt versuche ich es in einer hektischen Bewegung noch aufzufangen. Dabei tanzt es förmlich zwischen meinen Händen und deren einzelnen Fingern hin und her. Da ich in meiner Panik mich voll auf mein Handy konzentriere, überrascht mich der Unbekannte ein weiteres Mal. Er versucht mir bei meiner verzweifelten Aktion zu helfen. Wodurch mein Körper sofort reagiert und mein vorhandenes Zittern sich nur weiter verstärkt. Kurz sehe ich dabei zu ihm Hoch und wende mich wieder meinem herum springenden Smartphone zu. Meine Nervosität steigt noch mehr an. Nicht nur, da er sehr Nahe bei mir steht. Für einen kurzen Moment hat sich sein Gesicht bei mir eingeprägt. Natürlich fühle ich mich jetzt noch mehr aufgewühlt, da meine Finger noch immer nicht fest nach meinem Handy greifen können.

Angestrengt halte ich kurz die Luft an und es gelingt mir mein Handy vor einem harten Aufprall zu bewahren. Noch völlig geschockt starre ich darauf und es gelingt mir wieder etwas Luft durch meine Nasenflügel hineinzuziehen. Da der unbekannte Mann noch immer neben mir steht, erinnere ich mich wie mir erst dieses Missgeschick passieren konnte. Auch sein netter Versuch mir zu helfen. Also versuche ich ein freundliches Lächeln aufzulegen. Wozu ich mich wirklich durchringen muss und ich es eher erzwinge. Da meine Lippen dabei auch noch krampfhaft zusammen gepresst sind, muss es wirklich dämlich aussehen. Wieder einmal fühle ich mich peinlich berührt, durch das Gefühl mich noch mehr lächerlich zu machen.

Mom! Bitte! Ich Blamiere mich gerade!

Moment! Wieso sehen hier alle Kerle so gut aus?

„Hallo, Mr. Canwell! Pünktlich wie immer!", begrüßt meine Mutter ihn sofort.

Erleichtert atme ich kurz durch und hab somit meinen kleinen Gedankengang verworfen. Da die Begrüßung meiner Mutter für mich ein deutliches Zeichen ist. Sie wird ihn ab jetzt in ein Gespräch verwickeln und so die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Bis sie ihn zu Mr. Hawk in das Büro bringt. Die letzten zwei Tage hat sie immer bei anstehenden Terminen so reagiert und mein mündliches Antworten gekonnt verhindert.

Danke! Mom! Danke!

Du bist die Beste!

Jubel ich innerlich meiner Mutter zu. In solchen Augenblicken bin ich einfach froh, so eine Löwenmutter um mich zu haben. Zu gerne würde ich ihr Dankbar um den Hals fallen. Aber leider verhindert es eine anwesende Person, warum ich mich noch immer nicht bewegen kann. Na ja, ein wenig schon. Ich schaffe es langsam, meinen Blick auf ihn zu richten. Natürlich hat sich mein komisches lächeln auf meinen Mundwinkeln inzwischen verkrampft.

I'm your Candygirl!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt