Prolog

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Kühler Wind pfiff durch das Land er ewigen Kälte, nebelte Schneeflocken auf, die in den grauen Morgenstunden tanzten, ein schönes Naturschauspiel in den harten Tagen des Krieges. Der eigene Atem wurde zu Rauch und durch die warme Uniform drückte sich der Schnee gegen den Bauch der Scharfschützin.



In etwa 100 Meter Entfernung, war der Feind und die Russin würde nicht zögern ihn zu eliminieren, wenn sie die Chance dazu hatte. Das waren Verbrecher, Schwerverbrecher! Die Einheiten der Wehrmacht, waren bereits grausam und hart, doch jene dort waren Soldaten der Waffen-SS, jene Menschen die ihrer Familie das Leben genommen hatten. Ihre Augen waren fokussiert, aus dem Hinterhalt würde die Einheit angreifen. Ihr Herz pochte vor Aufregung, da war wieder dieses Gefühl, dieses Adrenalin, welches ihr den nötigen Reiz gab. Während die Scharfschützin, bei vielen Soldaten der Wehrmacht, so etwas wie Mitleid verspürte, konnte sie bei den Männern in der schwarzen Uniform, nur darauf brennen, dass sie Tod zu Boden fielen.



Langsam kam in das Lager leben, die ersten von ihnen die nach draußen kamen. Der Stützpunkt war ein altes großes Bauernhaus. Unachtsam zündete sich einer von ihnen eine Zigarette an, dann war der Moment gekommen. Feuer. Mit einem zufrieden Grinsen stellte sie fest wie der erste von ihnen zu Boden ging, ob Tod oder nicht war noch abzuwarten, vielleicht ein neuer Treffer in ihrer Liste. War es grausam, dass die Scharfschützen unter einander wetten, wer mehr Deutsche unter die Erde brachte? Vermutlich, doch das war gerade Nebensache. Der nächste Schuss, zielsicher und ruhig. In ihr spannte sich alles an, warum griff die Einheit nicht an?



Irgendetwas stimmte da nicht! Hastig verließ die blonde Frau ihre Stelle in der Deckung. Der weiße Anzug tarnte gut, raschelte aber an der braunen Uniform, die sie darunter hatte. Eilig mit der Waffe in der Hand sah sie sich immer wieder suchend um. Wo waren ihre Leute? Wo war Generalmajor Popow mit der 41 Infanterie?! Ihre Schritte trugen sie weiter, kein Licht brannte in dem Bauernhaus, waren sie einfach nur vorsichtig oder nicht zugegen?



Ihre Schritte trugen sie über die beiden Leichen in der pechschwarzen Uniform, die zusammengesunken am Boden lagen. Panik machte sich in ihr breit, es waren wohl nur Wachen gewesen. Niemand war in dem eroberten Bauernhaus! Wenn sie nicht hier waren, wo waren sie dann? Jewa kam ein grausiger Gedanke, was wenn ihre Einheit den Deutschen in die Arme gelaufen war?



Hastig rannte sie durch den Schnee, der sie immer wieder zum Fallen bringen wollte. Das Herz der gebürtigen Kasanerin wurde schwer. Ihr Blick war starr auf das grausige Schauspiel vor sich gerichtet. Auf dem Boden lagen Leichen ihrer Leute, wer nicht schon tot war stand mit den Händen am Kopf dort vor den Männern in der schwarzen Uniform deren Waffen unheilverkündend auf sie gerichtet waren. Was sollte sie tun, was konnte sie tun? Sie alleine würde niemals gegen diese Überzahl ankommen! Bevor sie hätte das Gewehr zücken können, war bereits der Schuss Befehl gefallen.



Starr sah sie zu wie die Kugeln der Deutschen ihre Genossen töten, Blut überall auf dem wunderschönen weißen Schnee. Blut und Tod überall wo man nur hinsah.

Das tolle Cover ist von der LiebenChaoskuss

Blut und Tod im SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt