Kurs nach Wien

43 5 0
                                    

Jewa seufzte entnervt auf, Schüsse und irgendwelche Jugendlichen die meinten, sie könnten gegen die Truppen der Roten Armee ankommen. Die junge Frau stand hinter einem Baum und schloss die Augen. "Idioty!" Die Stimme der jungen Frau war ein Fluchen, Verletzt hatten sie schon einen. Ihre Augen fokussierten den vielleicht 15 jährigen und sie schoss zu, der Schuss traf sein Knie. Sie wollte keine Kinder töten, das war widerlich und abscheulich!

In den Augen des letzten Jugendlichen der zu Boden gegangen war, waren Tränen. Er wollte doch seine Mutter und seine Schwester vor den Russischen Schweinen schützen! Hatte man ihm nicht Jahrelang erzählt die Menschen aus dem Osten waren Abschaum, die sich daran ergötzten das Reine Deutsche Blut zu schänden und zu vernichten! "Widerwärtiges Russenpack! Na wartet der Führer wird euch schon zeigen wo ihr hingehört!" Hastig trat nun Jewa auf das verletzte Kind zu. Stumm sammelte sie die Waffen ein. "Idioty! " Die 27 jährige stand vor den Jugendlichen. Jene schienen wohl genauso irritiert zu sein, dass eine Russin vor ihnen stand. Das Wort für Idiot auf Deutsch fehlte ihr, doch sie musste ihrem Ärger Luft machen.

Nasti trat ebenfalls auf die jungen zu. "Sie sind verletzt. Was machen wir mit ihnen?" Nasti war eine sanfte Seele, die in den rauen Gruppen unterging. Beinahe mütterlich kniete sie sich zu den Burschen runter und wollte nach dem Bein sehen, doch jener trat nur um sich und traf die Russin die besorgt um ihn war, in den Bauch. Ein schmerzhaftes Stöhnen verließ den Mund der 24 jährigen. Nun war es mit Jewas Fassung vorbei stumm hob sie den Übeltäter hoch und drückte ihn gegen einen Baum. Ihre flache Hand traf die dreckigen Wangen. "Sei lieber etwas dankbar, dass man euch versorgen will. Wir könnten euch direkt erschießen oder euch hier liegen lassen, das wäre wohl ein qualvoller Tod!"

" Feldwebel Raschket lassen sie den Jungen los!" Motrjk war hinter die beiden Frauen auf die Lichtung gedrehten und blickte sich die drei jugendlichen und den verletzten Mann seiner Einheit an. "Schaffen sie den Gefreiten Stonbo ins Lazarett!" Er sah scharf zu Anastasia und seinen Begleiter . Die Deutschen Jugendlichen hatten kein Mitleid verdient, doch umbringen konnten sie sie schlecht, dass würde gegen jedes Völkerrecht verstoßen. Der 25 jährige war kein Gutmensch auf den Bezug der Deutschen, es wäre eine Lüge würde der Offizier behaupten er habe nicht auch im Schatten der Dunkelheit sich eine Deutsche genommen.

"Dummes Russenpack!" Die junge Frau wollte am liebsten zuschlagen, doch sie hielt sich zurück und blickte den Major an. "Wie sie wünschen Major." Damit ließ sie unsanft den Flegel los der zu Boden viel. "Was sollen wir mit ihnen machen Herr Major?" Jewas braune Augen schlossen sich kurz, ihre Gedanken gingen an die Letzen Jahren. Wie hatten die Deutschen in ihrem Land gewütet, es war nicht richtig das sie das gleiche Leid auf die Deutschen brachten, aber es müsste Konsequenzen haben.

Der Russe seufzte leise auf. "Bringen sie mit den anderen die drei ins Lazarett. Alles andere können wir danach entscheiden." Jewa nickte missmutig und nahm die Füße während der Rest der Gruppe die aufgetaucht waren, den Kopf oder die anderen nahmen. Ihr Blick ging auf den braunhaarigen der sie angstvoll ansah. Er schien nicht so einen großen Mund zu haben, wie der blonde von ihnen. "Ihr Deutschen seit Idioty. Schicken Schüler an die Waffe." Kopfschüttelnd lief sie weiter zum Lazarett. Der Vormarsch war nicht mehr so einfach, es gab nun auch bewaffneten Widerstand vermehrt durch SS, was sie mitbekommen hatte von einer der Frauen hatten sich die neuen Offiziere der Schutzstaffel nach Wien abgesetzt. Ein feiges Pack.

Die Schritte der Adjutanten Tochter trugen sie nach dem Besuch im Lazarett nach draußen. Stumm setzte die Russin sich auf eine Bank und rauchte vor sich hin. Der Eindruck der Deutschen über die Rote Armee musste sich wohl bewahrheitet haben. Sie waren kaum in das Feindesland vorgedrungen und dennoch hörte man oft Frau komm. Ihr Blick viel auf die andere Straßenseite wo eine junge Frau ängstlich über den Hof zur Mist lief. Ob es sie wohl erwischt hatte, sicherlich. Die Deutsche war attraktiv und Jung, das war besonders hoch im Kurs. Jewa erhob sich stumm und lief auf die junge Frau zu.

"Hallo." Stumm blieb sie ungefähr 100 Meter vor der Frau stehen. Sie sollten sich nicht zu sehr mit den Deutschen anfreunden, das waren immerhin die Feinde! So etwas wurde ihnen täglich gesagt, nur komisch das man nicht mit ihnen reden durfte aber Sex war in Ordnung? Ein Mysterium was Jewa nicht ganz so verständlich war. Ihre braunen Augen musterten die kleinere Frau, die immer weiter von ihr fort wich. Stumm nahm sie aus der Tasche nahm den kleinen, süßen, russischen Riegel und hielt ihr ihn hin. Nach kurzem Zögern griff die Blonde danach und rannte davon. Jewa sah ihr kurz nach, warum fürchtete oder hasste sie eigentlich jeder?

Ein paar Minuten blieb die Russin gedankenverloren stehen und blickte sich erst um als Nasti zu ihr kam. "Hey Ewa, Motrjk meint wir sollen alles zusammen packen, wir nehmen Kurs auf Wien."Jewa drehte sich seufzend um. "Noch mehr Menschen die uns böse Untermenschen fürchten."

Die rothaarige packte sie an der Schulter. "Komm runter, so schlimm ist es auch nicht!" Nasti sah immer und überall das Gute, auch wenn das im Krieg eher unpraktisch war. Jewa wehrte die Hand ab. "Doch genauso, was glaubst du was wir für die sind? Richtig Untermenschen und wenn ich mir das hier so ansehe sind wir auch noch Schweine." Damit lief sie los um zu packen.

Blut und Tod im SchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt