Am Morgen wache ich nicht wirklich erholt auf. Als ich dann vor dem Spiegel stehe, entdecke ich sofort die dunklen Augenringe, die sich gebildet haben. Seufzend gehe ich aus meinem Zimmer in Richtung Küche, wo ich mir einen heißen Kakao mache. Mit diesem in der Hand setze ich mich auf die Küchentheke und schaue auf mein Handy, ob es irgendwas neues gibt. Außer eine Nachricht von Jisung gibt es nicht wirklich etwas, was mich interessiert.
Aus Langeweile schaue ich bei den Google News nach und entdecke dort einen interessanten Beitrag. "Ist das etwa die Freundin vom Stray Kids Leader Bang Chan?" steht in der Schlagzeile, weshalb ich mir den Bericht durchlese. An sich ist es ja nicht schlimm, da Chan das einfach berichtigen könnte, jedoch lese ich mir auch die Kommentare durch. Dies weißt sich jedoch als Fehler heraus. Vor lauter Schock, was in den einen Kommentar steht, lasse ich meine Tasse fallen und sie zerschellt auf den Boden.
Sofort kommen mir Tränen in die Augen, die auch keine Sekunde später an meinen Wangen herunter laufen. "Oh Gott. Mit der war ich in einer Klasse. Nachdem sie keinen Jungen mehr in unserer Schule verführen konnte, geht sie jetzt zu den Kpop Idols. Das ist voll die Schlampe." stand dort geschrieben. Würde ich nicht sitzen, würden spätestens jetzt meine Beine nachgeben. Immer noch starre ich auf die Zeilen vor mir auf meinem Smartphone, weshalb ich nicht bemerke, wie ein aufgebrachter Minho den Raum betritt.
Er legt sofort ein Arm um mich, weshalb ich zuerst zusammen zucke, jedoch sofort die Umarmung erwidere. Ich weine mich an seiner Schulter aus und schluchze auch immer wieder auf. Mein Handy hat mittlerweile auch den Weg auf den Boden gefunden, was mich aber recht wenig stört. Gerade war mir alles egal Hauptsache jemand ist da. Erst als ich eine Stimme höre, die fragt, was hier los sei, schaue ich auf und blicke in die Augen von Chan.
Vorsichtig, um den älteren nicht zu verletzen, drücke ich Minho von mir weg und laufe auf meinen Bruder zu, der mich sofort in die Arme nimmt. Beruhigend streicht er über meinen Rücken, was auch ziemlich gut hilft. Nachdem ich aufgehört habe zu weinen, zeige ich den beiden den Beitrag, den ich gelesen habe und den Kommentar, worauf sich wieder Tränen in den Augen bilden. "Was fällt so einer Person nur ein? So geht das überhaupt nicht. Niemand beleidigt meine kleine Schwester", meint Chan darauf und man merkt, dass er wütend auf diese Person ist.
Auch Minho ist nicht gerade glücklich darüber, weshalb er meint:"Wie wäre es, wenn ihr später nach dem Training ein VLive gemeinsam macht. Das geht überhaupt nicht, sowas einfach zu schreiben, wenn es gar nicht stimmt." Da Chris sowie ich mit dem Vorschlag einverstanden sind, setze ich mich mit dem Tänzer an den Tisch, während der Leader meine Tasse, die nur noch aus Scherben besteht, vom Boden wegräumt und mir dann einen neuen Kakao macht.
Nach und nach kommen dann die Anderen an den Tisch und natürlich bemerke ich die besorgten Blicke auf mir, welche ich jedoch einfach ignoriere. Minho hat gleich als wir uns gesetzt haben einen Arm um mich gelegt und dort ist er immer noch. Etwas an ihn gekuschelt sitze ich dort und schaue auf meine neue Tasse, die mir gerade mein Bruder gegeben hat. Total in meinen Gedanken versunken höre ich dem Gespräch nicht wirklich zu.
Kurz blicke ich zu Hyungjin. Unsere Blicke kreuzen sich kurz, jedoch schaut er schnell weg und ignoriert mich wieder. Auch ich gucke ich wieder weg und werde wieder traurig. Was habe ich nur gemacht, dass er mich ignoriert? Bin ich echt so naiv, dass ich dachte, dass es hier anders werden würde? Da mir der Appetit vergangen ist, gehe ich in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett.
Ich hätte noch eine Stunde, bevor die Jungs zum Training gehen müssen, weshalb ich einfach liegen bleibe. Neben mir liegt die Kette, die ich eigentlich dem Koreaner mitgebracht habe. Eine Zeit lang betrachte ich diese und stehe dann auf um mich fertig zu machen. Unschlüssig bleibe ich vor meinem Schrank stehen, bevor ich mir einen oversize Kapuzenpulli, der dunkelgrau ist, und eine weite schwarze Jogginghose heraushole und diese Sachen anziehe. Zuletzt lege ich mir den Schmuck um, der eigentlich nicht für mich gedacht war und betrachte mich nochmal im Spiegel.
Meine sonst so strahlenden braunen Augen sehen traurig aus. Unter diesen sieht man immer noch dunkle Schatten, jedoch war mir das alles egal. Meine roten Haare liegen offen auf meine Schultern und da ich sie nach der Dusche gestern Luft getrocknet habe, sieht man die leichten Locken, die auch Chan hat. Alles im allem sehe ich scheiße aus und so fühle ich mich auch, jedoch war es mir egal. Als ich auf die Uhr schaue, sehe ich, dass es wirklich schon so spät ist, dass wir gleich gehen müssen, weshalb ich mir meine Kapuze über den Kopf ziehe und aus meinem Zimmer schlurfe.
Mit gesenktem Kopf ziehe ich mir meine Schuhe an und meine Maske auf. Ich schnappe mir noch schnell meine Kopfhörer und mein Handy, als wir auch schon zum Auto gehen. Stumm setze ich mich einfach auf meinen Platz und blicke aus dem Fenster. Jeden versuch von Felix, mit mir zu reden, da er neben mir sitzt, blocke ich ab. Dazu geht es mir gerade einfach zu schlecht. Zusammen laufen wir in den Trainingsraum. Sofort nehme ich auf dem schwarzen Ledersofa platzt und mache mir meine Musik an.
Kaum habe ich dies gemacht, dröhnt auch schon Gravity von Ong Seong Wu durch meine Kopfhörer. Ich ziehe meine Beine an mich heran und lege meine Arme darum. Meinen Kopf bette ich dann auf meine Knie und schließe die Augen. Warum macht es mich so fertig, von einer einzigen Person ignoriert zu werden? Davor haben es doch schon oft Leute gemacht, aber so geschmerzt hat es nie. Langsam öffne ich wieder meine Augen und schaue der Band bei dem Training zu.
Wie von alleine bleibt mein Blick bei Hyungjin hängen und ich merke, wie mein Herz etwas schneller schlägt. Kann es vielleicht wirklich sein, dass ich für ihm mehr als Freundschaft spüre?
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Mein Bruder der Idol (SKZ FF) [BEENDET]
FanfictionMin-Hee wird von ihren Eltern zu ihrem großen Bruder nach Korea geschickt. Durch eine nicht ganz so schöne Schulzeit, die sie nie jemanden erzählt hat, hat sie sich einen Schutzwall gebaut. Durch diesen lässt sie keine Gefühle, was ihren Eltern nic...