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Am nächsten Morgen liegen die meisten Zwerge bereits nicht mehr im Stroh, als ich aufwache. Die Sonne ist schon aufgegangen, lässt das Haus heller und gemütlicher erscheinen. Von draußen kann ich Geräusche hören, als würde jemand Metall auf Holz schlagen.

Ich rüttle an Kilis Schulter. "Hey, aufwachen!"

Grummelnd dreht der Zwerg sich auf die andere Seite. Ich grinse, nehme einen Halm des Strohs vom Boden und fahre ihm damit ums Ohr. Kili holt aus, um nach einem vermeintlichen Insekt zu schlagen, trifft aber nur sich selbst im Gesicht.

Lachend beobachte ich, wie er sich miesgelaunt aufsetzt, gähnt und dann zu mir sieht. Augenblicklich grinst er. "Da ist wohl jemand gut drauf."

"Freu dich doch." Ich stehe auf, Kili macht es mir nach. "Tu ich", versichert er mir. "Das bedeutet nämlich, dass die Chance, heute von dir verprügelt zu werden, geringer ist."

"Da würde ich mich nicht drauf verlassen", zwinkere ich. Halb lachend, halb jammernd, verzieht Kili das Gesicht. Wir verlassen den "Stall", gehen zu den anderen Zwergen. Dabei weichen wir übergroßen, herumschwirrenden Insekten aus. Bilbo ist der einzige, der noch schläft, und sollte er nicht bald aufwachen, wecken wir ihn eben.

Als wir bei der Gruppe ankommen, kann ich hören, dass sie darüber reden, was sie als nächstes tun sollen - zum einen wegen mir, zum anderen wegen Beorn. Fili ist der erste, der Kili und mich entdeckt, und ich schwöre euch: Könnten Blicke töten, würden wir nicht mehr hier stehen. Ich versuche allerdings, den blonden Zwerg zu ignorieren. Warum stört es ihn so sehr, dass Kili und ich uns wieder verstehen? Gönnt er mir das nicht?

Als auch die anderen uns bemerken, verstummen ihre Gespräche. Ich stemme die Hände in die Hüfte, sehe sie der Reihe nach an. "Lasst euch von mir nicht stören. Es sei denn, ihr denkt immer noch, ich würde Azog eure Pläne verraten."

"Hör zu, Kleine..." Es ist Dwalin, der für alle spricht. "Wir haben darüber gesprochen und eingesehen, dass es zwar stimmt, was du gestern gesagt hast; du hättest schon längst die Kurve kratzen können. Aber - "

"Das heißt nicht, dass wir dir wieder vertrauen", bringt Thorin es auf den Punkt. "Wir werden weiterreisen, wie, ist noch nicht ganz klar, aber todsicher ist, dass du nicht mitkommen wirst."

"Was?!", rufen Kili und ich gleichzeitig aus.

Bilbo ist inzwischen aufgewacht und tritt verstört zu uns. Er hat den letzten Teil des Gesprächs mitbekommen, wusste aber scheinbar bisher nichts vom Vorhaben der Zwerge. "Wann habt ihr das entschieden?"

"Heute", antwortet Gloin ihm. "Es wurde abgestimmt."

Gandalf brummt etwas vor sich hin, aber ich kann es nicht verstehen. Wirklich glücklich scheint er allerdings nicht zu sein. Für Kili und Bilbo gilt dasselbe.

"Haben wir da etwa nicht mitzureden?", fragt Kili mit zusammengebissenen Zähnen. Für mich ist offensichtlich, dass sie absichtlich abgestimmt haben, solange Bilbo, Kili und ich noch schliefen, denn die beiden hätten scheinbar dafür gestimmt, dass ich mitkomme. So sehr mich die Aktion der anderen auch nervt - die Tatsache, dass wenigstens Kili und Bilbo zu mir halten, macht alles etwas leichter.

"Nein, habt ihr nicht", antwortet Thorin schlicht.

Bilbo lacht freudlos auf, murmelt irgendetwas vor sich hin. Ich stehe nur da, die Hände angespannt in die Seiten gestemmt, und beiße mir auf die Zunge. Kili seinerseits ist wütend. "Und du?" Er funkelt seinen Bruder an, welcher mit finsterem Blick Kili entgegensieht. "Hast du dem Ganzen etwa zugestimmt?"

"Was spielt das für eine Rolle? Es ist entschieden", mischt sich Dori ein, bevor Fili auch nur den Mund öffnen kann. "Wir sollten uns jetzt darauf konzentrieren, was wir wegen des Bären machen."

↬ 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 𝐎𝐟 𝐒𝐭𝐨𝐧𝐞 // 𝐅𝐢𝐥𝐢, 𝐓𝐡𝐞 𝐇𝐨𝐛𝐛𝐢𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt