22 ˖⋆࿐໋₊

392 23 15
                                    

"Rina, wach auf." Jemand rüttelt an meiner Schulter.

Meine Reaktion besteht aus einem halbherzigen Schlag in die Richtung, aus der die Stimme kommt. "Au!", macht Fili. Brummend reibt er sich den Kopf. Noch leicht benebelt vom Schlaf grinse ich ihn entschuldigend an. "Warum weckst du mich auch?"

Sein Blick wird weicher. "Ich wollte nur, dass du das siehst." Mit dem Kinn nickt er auf etwas hinter mir. Erst da merke ich, dass alle anderen auch diesen Punkt anstarren. Ich wende den Kopf und ziehe scharf die Luft ein, als ich erkenne, was sich vor uns im Nebel erstreckt.

Erebor. Der einsame Berg.

"Die Aussicht ist wunderschön", murmle ich mehr zu mir selbst, überlege, wie atemberaubend sie erst sein muss, wenn man vom Berg aus auf die Seestadt hinabsieht.

"Ja... Allerdings", stimmt Fili mir mit liebevoller Stimme zu. Ich drehe den Kopf - und merke, dass er mich anschaut. Ich öffne den Mund, bekomme aber keinen Ton heraus. Hinter Fili steht sein Bruder, der grinsend mit den Augenbrauen wackelt. Ich werfe ihm einen giftigen Blick zu, denn ich komme leider nicht an ihn ran, um ihm auf den Hinterkopf zu hauen. Kili und Dwalin, der alles mitbekommen hat, lachen, während ich versuche, Filis Blick auszuweichen.

Mein Bauch kribbelt... Aber auf eine angenehme Art und Weise. Was in Durins Namen ist das?!

(AN// Es fängt mit L an und hört mit E auf... Und ich meine nicht Läuse.)

Bilbo räuspert sich und nickt in die Richtung des Mannes, der uns über den See bringt - Bard.

"Das Geld, schnell. Her damit!", fordert er drängend, aber mit gesenkter Stimme, als er hastig auf uns zukommt.

"Wir werden Euch erst bezahlen", stellt Thorin ruhig, aber entschlossen klar, "wenn wir unsere Vorräte haben."

"Wenn euch die Freiheit lieb ist, tut ihr, was ich sage. Da vorne stehen Wachen."

Ich schaue über die Schulter und sehe einige Wachen am Tor zur Seestadt stehen. "Tut, was er sagt", sage ich zu den Zwergen. Thorin funkelt mich an, als wolle er mir klarmachen, dass nicht ich hier das Sagen habe, sondern er. "Kathrina - ", beginnt er und ich weiß sofort, dass er mir einfach aus Prinzip widerspricht.

"Thorin, nein. Mach einfach einmal, was ich sage. Bitte", füge ich gezwungen hinzu, als er weiterhin zögert.

"In die Fässer", befiehlt Thorin dann, bricht dabei nicht unseren Blickkontakt. "Los, Beeilung!"

-

"Was tut er?", ertönt Dwalins Stimme aus einem der Fässer und aus einem anderen antwortet Bilbo leise: "Er spricht mit jemandem... Jetzt zeigt er direkt auf uns!" Eine kurze Pause entsteht, während er alles weiterhin durch ein kleines Loch im Holz beobachtet. "Jetzt geben sie sich die Hand!"

"Was?", knurrt Thorin im Fass neben mir.

"Verräter!", kommt es wieder von Dwalin. "Er will uns ausliefern."

Ich bekomme kaum etwas mit, auch nicht, dass das Amulett wieder in regelmäßigen Abständen rot aufleuchtet. Stattdessen sitze ich, einen Unsichtbarkeitszauber (wie bei den Düsterwaldelben auch) über mich gelegt, zwischen den Fässern, die Stirn gerunzelt und die Augen zusammengekniffen und versuche, das Hämmern in meinem Kopf zu verdrängen. Nur am Rande bekomme ich mit, dass meine Freunde mit Fischen übersäht werden. Normalerweise hätte ich gelacht, doch jetzt muss ich mich leise verhalten.

Als die Kopfschmerzen endlich nachlassen, sehe ich auf und merke, dass Bard mit dem mehr als unsympathischen Berater des Bürgermeisters spricht. Oder eher, diskutiert. Denn der Berater - Alfrid - beschwert sich darüber, dass die Fässer nicht wie angekündigt leer sind. Bard versucht, ihn davon zu überzeugen, dass die Menschen in der Stadt die Fische brauchen.

↬ 𝐇𝐞𝐚𝐫𝐭 𝐎𝐟 𝐒𝐭𝐨𝐧𝐞 // 𝐅𝐢𝐥𝐢, 𝐓𝐡𝐞 𝐇𝐨𝐛𝐛𝐢𝐭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt