Herr Müller schaute sie bemitleidend an und sagte dann: „Es tut mir leid, aber es geht nicht anders. Wenn du nicht freiwillig mitkommst, müssen wir dich mit Zwang dorthin bringen." Sie schaute ihn aus traurigen Augen an und sagte: „Dann heute noch, bevor ich es mir anders überlegen werde."
Er nickte, nahm ihre Tasche und verließ dann mit ihr das Büro nachdem sich Lisa von den Polizisten verabschiedete. Die Fahrt dauerte nicht lange. Das Heim sah von außen zwar schön aus, dennoch wollte Lisa hier keine einzige Nacht verbringen. Herr Müller betrat mit ihr das Gebäude und direkt kamen eine Frau und Mädchen auf sie zu. Die Frau stellte sich vor und sagte: „Guten Tag, mein Name ist Frau Schleicher, ich bin die Rektorin des Heims Rose. Das neben mir ist Jana. Sie wird sich heute etwas um dich kümmern. Du wirst ein Einzelzimmer haben. Die Regeln bekommst du dann nachher." Jana lächelte Lisa an und bedeutete ihr mitzukommen. Lisa verabschiedete sich noch von Herr Müller und ging dann mit Jana mit.
Die beiden unterhielten sich etwas und dann sagte Jana: „Also, hier ist dein Zimmer, ich hole dich in einer halben Stunde ab und bringe dich dann zum Essenssaal."
Lisa bezog ihr Bett machte sich etwas frisch und schon kam Jana wieder. Sie liefen gemeinsam runter in den Essraum und holten sich jeweils einen Salat. Sie setzten sich an den Tisch und Jana erzählte ihr etwas über die Betreuer und die anderen Kinder und Jugendlichen. Sie erzählte mir, dass sie hier seit einem Jahr wohnt. Den Grund erzählte sie mir auch gleich. Jana sprach: „Ich war mit meinen Eltern auf dem Weg in den Urlaub. Wir wohnten in Hamburg. Aber an dem Tag als wir auf der Autobahn bei Köln waren hatten wir einen schlimmen Autounfall. Meine Eltern starben nach einer Woche an schlimmen inneren Verletzungen. Ich überlebte. Da wir keine weiteren Verwandten hatten musste ich kurzerhand hierherziehen. Ich durfte noch einmal in unsere Wohnung und mich von allen verabschieden." Lisa nahm Jana kurz in den Arm und sagte dann: „Das tut mir leid, dass muss bestimmt schlimm gewesen sein für dich. Ich würde dir meine Geschichte auch gerne erzählen, ich bin nur noch nicht bereit dazu." Jana nickte mir verstehend zu.
Nach dem Essen brachte sie mich zurück in mein Zimmer und sagte: „Ich hole dich morgen ab, ich werde dein Wecker sein." Jana lachte über ihre eigene Aussage und Lisa nickte zur Bestätigung. Sie verabschiedete sich mit einer Umarmung von Jana. Im Bett dachte Lisa über ihre jetzige Lage nach. Sie wollte morgen unbedingt mit den netten Polizisten reden. Sie wollte auf keinen Fall hier im Heim leben.
Am nächsten Tag kam wie abgesprochen Jana, um Lisa zu wecken. Sie gingen gemeinsam runter bis Lisa die stille brach. „Du Jana, kannst du mich vielleicht zu der Rektorin bringen? Ich müsste mit ihr etwas Wichtiges besprechen", sagte Lisa. Jana nickte und sagte dann: „Ja klar, nur lass uns erstmal zu ende Frühstücken." Lisa nickte und so aßen die zwei zu ende. Als sie fertig waren brachte Jana Lisa zur Rektorin und wartete auf den Stühlen. „Guten Morgen Frau Schleicher, ich hätte ein Anliegen", sagte Lisa. Die Rektorin antwortete ihr: „Guten Morgen Lisa, was gibt es denn?" Lisa antwortete ihr: „Ich würde gerne mit drei Polizisten reden. Sie haben sich auf der Wache gut um mich gekümmert." „Natürlich, sollen sie dich von hier abholen?", fragte sie Frau Schleicher.
Lisa nickte und schon rief Frau Schleicher bei der Wache an. Da Stefan und Moritz gerade Dienst hatten und in der Nähe waren, klopfte es auch schon nach kurzer Zeit an der Türe. Jana schaute erschrocken als Lisa die zwei begrüßte. Stefan sprach: „Du wolltest mit uns reden?" Lisa antwortete: „Ja, ähm, können wir vielleicht auf die Wache? Ich möchte das nicht hier besprechen." Moritz nickte Stefan zu und sagte dann: „Ja können wir machen. Ist das für sie in Ordnung Frau Schleicher?" Frau Schleicher redete zu den zwei jungen Polizisten: „Ja natürlich, wenn Sie sie mir nachher wieder her bringen ist das kein Problem." Die drei verabschiedeten sich und gingen auf den Gang. Jana schaute Lisa immer noch verstört an und sagte dann: „Hast du was angestellt?" Lisa schüttelte den Kopf und teilte ihr mit das sie nachher wiederkommen würde.
Die Fahrt zur Wache verlief ruhig. Als sie ausstiegen liefen sie rein und Lisa wurde wie eine Schwerverbrecherin angeschaut. Sie versteckte sich etwas hinter Stefan bis er dem anderen Polizisten alles erklärte. Lisa ging vor Stefan und Moritz in das Büro in dem Justin schon saß. Als er Lisa sah sagte er: „Oh, hey, ich dachte eigentlich, dass wir uns nicht so schnell wiedersehen." Lisa musste schmunzeln. Stefan und Moritz auch. Stefan sagte dann: „Die kleine möchte mit uns reden. Ich denke es geht um ihre Familiäre Lage." Lisa schaute Stefan böse an und sagte: „Ich bin nicht klein, aber ich möchte euch ein paar Infos geben. Aber schreibt es euch auf. Es ist viel. Die zwei haben schließlich viel angestellt in den Jahren." Die Polizisten nickten und holten sich Blätter und Stifte.
Lisa fing an zu reden: „Also, dass ganze geht schon seit ich acht Jahre alt bin. Er hat mich auch immer angefasst. Als ich dann 14 Jahre alt war habe ich die beiden deswegen angesprochen. Die beiden haben mich aber nur ausgelacht. Sie sagten mir, dass ich gar nichts zu melden habe. Mit 16 feierten wir meinen Geburtstag so wie jedes Jahr. Aber einen Tag danach bin ich dann weggelaufen. Ich habe es dort einfach nicht mehr ausgehalten. Das ganze Geld, dass ich von den Verwandten bekam, nahm ich, um mir ein Zug Ticket zu kaufen. Die zwei nahmen das Geld lieber für Alkohol und Drogen. Ich habe zwar ein Handy, aber es wurde strengstens überwacht. Am Bahnhof löschte ich diese App. Als ich hier ankam legte ich mich auf die Bank. Dort war ich für drei Tage bis ihr zwei kamt. Den Rest wisst ihr ja."
Justin nickte und sagte dann: „Okay, das reicht fürs erste, ich denke wir können dich dann wieder zurück zum Heim bringen. Lisa schüttelte mit ihrem Kopf und sagte dann: „Nein, ich möchte nicht zurück." Stefan sagte: „Tut mir leid kleine. Aber du musst dorthin."
Auf einmal ging die Bürotür auf und ein Polizist stand drinnen. Er sagte: „Jungs, ich habe gerade etwas überlegt. Warum adoptieren wir sie nicht einfach? Ich meine, Alex würde sich bestimmt freuen. Außerdem möchte ich sie gerne adoptieren. Sie kennt mich zwar noch nicht gut, aber ich denke wir werden uns sehr gut verstehen."
Lisa schaute den Polizisten erstaunt an. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Justin sah es, ging auf sie zu und nahm sie in seinen Arm. Moritz nickte nachdenklich und sagte dann: „Ja, wenn du das möchtest Lisa? Ich denke ich spreche für alle hier drinnen, wenn ich sage, dass wir dich gerne haben und wir uns auch etwas verantwortlich für dich fühlen, auch wenn wir dich erst seit einen Tag kennen."
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Hope dies last
Teen FictionEine Geschichte, in der ein Mädchen viel Leid ertragen musste. Ein Mädchen, dass nur noch sehr wenig Hoffnung auf ein besseres Leben hatte. Dennoch schaffte sie es wieder glücklich zu sein. Sie lernte jemanden kennen. Ihr Leben änderte sich mit eine...