"Papaa!", schrie ich durch das ganze Haus.
Das durfte nicht wahr sein, das konnte nicht wahr sein. Wieso jetzt? Und wieso hatte mir niemand etwas gesagt? Ob es überhaupt stimmte?
Als ich meinen Vater schließlich in der Küche fand, stellte ich ihn direkt zur Rede.
"Ist das wahr? Ihr trennt euch? Hattet ihr jemals vor mir das auch mitzuteilen? Oder wolltet ihr mich einfach vor vollendete Tatsachen stellen?
"Woher..?", weiter kam er nicht, denn ich schnitt ihm das Wort ab.
"Also stimmt es? Was ist nur los mit euch?! Wollt mich einfach abschieben zu Sebastian?!"
Mein Vater sah mich verzweifelt an. "Ja jetzt bist du ganz ruhig!"
Erneut setzte er an und dieses mal ließ ich ihn ausreden:"Es stimmt Joesie, deine Mama und ich lassen uns scheiden. Aber glaub mir, für dich wird sich nichts ändern. Wir lieben dich doch noch genauso wie vorher. Es war langsam an der Zeit, wir haben uns halt einfach nicht mehr geliebt.", Er machte eine kleine Pause, sein Blick war gequält, er fuhr fort:"Ich verstehe nur noch nicht woher du das weißt."
"Sebastian.", antwortete ich ihm knapp. Der verwirrte Blick meines Vaters verschwand langsam und er schien zu verstehen.
"Wirklich Josie, es tut mir leid,dass du es so erfahren musstest. Wir wollten es dir gemeinsam sagen. Und denk bitte nicht wir wollten dich abschieben, wir haben gedacht es ist besser für dich wenn du eine Weile von uns getrennt bist damit wir hier zuhause alles regeln können und du den ganzen Mist nicht mit durch machen müsstest.", nach einer kleinen Pause fügte er hinzu:" Vielleicht tut dir der Umgang mit deinem Bruder ja gut, als Neustart oder so. Es ist doch nicht für immer, nur vorrüber gehend."
Fassungslos starrte ich ihn an. Ich konnte nicht glauben, was er mir da gerade gesagt hatte.
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und lief in mein Zimmer.
Wenn ich sowieso von hier verschwinden sollte um 'von allem nichts mit zu bekommen'dann konnte ich ja auch eigentlich gleich morgen gehen.
Also nahm ich mein Handy und wählte die Nummer meines Bruders.