Schnell wandte ich mich ab. Was war das gerade? Hatten die Anderen das mitbekommen?
Seine Augen waren faszinierend und fesselnd.
Auch Felix schien unser Augenkontakt nicht kalt gelassen zu haben. Verwirrt schaute er mich an. Ich spürte die Röte die mir ins Gesciht schoss.
Keiner schien es bemerkt zu haben.
"Sebastian? Ist es okay wenn ich schonmal zurück gehe? Dann kann ich noch ein wenig auspacken und so.."
"Ja gut, aber weißt du denn überhaupt wo du hin musst?"
"Passt schon, das finde ich. Ich brauch nur einen Schlüssel."
Er gab mir seinen und beschrieb mir noch einmal grob wie ich zurück fand.
Ich zog mir gerade meine Jacke:"Warte, ich begleite dich."
Ich schaute mich um und bemerkte, dass niemand anderes als Felix mich begleiten wollte.
Zum Abschied machte ich meinem Bruder noch einmal die Haare durcheinander und sagte allen Tschüss.
"Warum wolltest du gerade so schnell gehen?", brach Felix das Schweigen als wir nebeneinander durch die Straßen liefen. Er hatte sein Longboard mit dem er anscheinend her gekommen war unter den Arm geklemmt.
"Weiß nicht, hatte eben keine Lust mehr."
"Hat Rewi einen wunden Punkt getroffen, stimmts? Mit deinem Freund meine ich."
"Ex-Freund", berichtigte ich ihn,"Nein, hat er nicht."
Mein Blick haftete am Boden. Natürlich hatte er recht, aber ich war eher vor meiner komischen Reaktion auf seinen Blick geflüchtet.
"Tut mir leid, wenn ich dir irgendwie zu nahe trete. Ich kenne dich ja gar nicht und das geht mich ja auch alles nichts an. Aber du sahst so traurig aus."
"Ich.. ich.. "
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Also schwieg ich.
Heiße Tränen stiegen mir in die Augen. In schwachen Momenten wurde mir immer wieder bewusst, dass es nie wieder so wird, wie es einmal war.
Egal was passiert.
"Kann ich irgendwas tun, damit es dir wieder besser geht? Ich will mir ja nicht von Rewi anhören müssen, dass ich seine kleine Schwester alleine gelassen habe als es ihr nicht gut ging... Also nicht, dass ich das nicht auch so tun würde!"
"Hmm." vielleicht war es ja nicht schlecht seinen Horizont zu erweitern und jemand neues kennenzulernen. Auf mich machte Felix, wie das ganze Haus, einen sehr netten Eindruck. Vielleicht würde es mir hier gefallen.
"Ist das ein Ja?", er lachte," Ja, das war ein Ja!"
Jetzt musste auch ich lachen. Ich blickte zu ihm hoch.
Im Schein der Straßenbeleuchtung sah er älter aus. Nicht wie der dauergrinsende Felix den ich gerade erst kennengelernt hatte.
"Was möchtest du denn machen?"
Ein Schulterzucken, mehr nicht. "Ist mir egal."
Er fing an zu grinsen:"An deiner Stelle, würde ich mir was einfallen lassen, sonst muss ich dich wohl oder übel mit meinen schrecklichen Geschichten langweilen."
Langsam entspannte ich mich:"Oh nein, bitte keine Geschichten!" Ich schaute ihn gespielt geschockt an.
"Okey so eine schlechte Idee ist das eigentlich gar nicht, vielleicht schlaf ich ja dann schneller ein."
"Na wenn du schlafen willst, dann langweile ich dich gerne in den Schlaf."