Teil5

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Es waren noch ungefähr fünf Minuten bis ich am Kölner Hauptbahnhof anhkam. Ich war schon einmal umgestiegen und hatte leider nur noch einen Platz neben einem jungen Mann bekommen, der telefonierte.

Der Zug hielt und ich stand auf. Auf einmal fing es in meinem Bauch an zu kribbeln. Ich freute mich wirklich meinen Bruder endlich zu sehen. Noch nie hatte ich ihn in seiner Wohnung besucht, er war immer zu uns nach Hause gekommen.

Nun war ich doch ein wenig aufgeregt.

Doch als ich auf dem Bahnsteig stand sah ich ihn nicht. Hatte er mich etwa vergessen?

Also beschloss ich, mich auf eine Bank zu setzen und zu warten. Ich kannte mich ja eh nicht in Köln aus, es würde also nichts bringen von hier weg zu gehen.

Durch meine Kopfhörer lief gerade Fledermausland von Trailerpark. 

Total in das Lied vertieft merkte ich erst gar nicht, das jemand mit seiner Hand vor meinem Gesicht rumfuchtelte. Erst jetzt erkannte ich meine Bruder.

"Sag mal, bist du irgendwie in deiner Traumwelt gefangen oder was ist los mit dir?", lachte er.

"Lass mich doch",fauchte ich ebenfalls lachend. 

"Komm schon, kleine Prinzessin. Ich will nicht den ganzen Tag hier stehen." 

Er nahm mir meine Taschen ab und lief davon. Langsam sprang ich auf und dackelte ihm hinterher.

"Hee warte du Strolch!"

Sebastian war meine Taschen in sein Auto und stieg ein. Jetzt erzähl mal, was hab ich verpasst?

"Naja, eigentlich nicht viel. Bianca und Benne sind jetzt zusammen, wir haben neue Nachbarn bekommen die eigentlich ganz nett sind, wenn man den Hund mal vergisst",ich lachte kurz auf," Mama und Papa haben sich nichts anmerken lassen und Oma hat jetzt eine Katze."

"Du hast also nichts gewusst?" Ich schüttelte den Kopf.

"Sie haben es mir schon vor Wochen gesagt, meinten, es liefe bei ihnen nicht mehr und es wäre besser für uns alle wenn sie sich scheiden lassen würden.", fuhr er fort. 

"Lass uns das Thema wechseln", schlug ich vor, da meine Laune durch dieses Gespräch im Keller war.

"Ich hab dir ein Zimmer eingerichtet. Hab mir voll Mühe gegeben.", es klang aufrichtig und er schien ehrlich ein wenig stolz zu sein. "Wie süß du doch sein kannst, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm." Gemeinsam lachten wir.

"Prinzesschen, du weißt ja, dass ich nen Mitbewohner habe oder?" Ich nichte:" Ja schon.."

"Er heißt Patrick, eigentlich ist er schwer in ordnung. Ihr versteht euch bestimmt richtig gut, er ist nämlich genauso verrückt wie ich und wir verstehen uns ja auch."

"Oh gott noch so ein Spast?!", ich konnte nicht anders als lachen.

Mein Bruder knuffte mich in die Seite, worauf hin ich quiekte. "Lass das du Horst!" 

An seiner Wohnung angekommen, stiegen wir lachen aus dem Auto. 

"Sebastian?" Er sah mich fragend an. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und nahm ihn in den Arm:"Danke, dass du mein Bruder bist." Er erwiederte die Umarmung und flüsterte:"Ich konnte mir meine Familie leider nicht aussuchen, aber ich hatte schon ziemlich Glück mit meiner kleinen Schwester." 

Er führte mich die Treppen hoch zu seiner Wohnung.

Das Treppenhaus war weiß und wirkte fast steril, doch irgendwie gefiel es mir. Es war so schön normal.

no matter what happens.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt