Teil4

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Mein Wecker weckte mich um sechs in der Früh. Ich hatte ihn extra früh gestellt um die restlichen Dinge einzupacken.

Ich entschied mich nachdem ich geduscht hatte etwas bequemes anzuziehen, da ich ja gleich noch lange im Zug sitzen musste. Ich zog meinen schwarzen Hoodie, den ich von meiner Fußballmannschaft bekommen hatte und meine Trainingshose die ebenfalls von meinem Verein, an. 

Jemand fremdes würde bestimmt denken, ich wäre auf dem Weg zum nächsten Spiel.

Ich bin er totale Fußballfreak, nicht als Fan sondern als Spieler. Schon mit circa fünf Jahren hatte mich mein Bruder mit zu seinem Training genommen und weckte somit meine Liebe zum Fußball. 

Voll bepackt lief ich die Treppe runter und stellte meine sämtlichen Taschen die ich mitnehmen würde an die Tür. Dann ging ich in die Küche, wo ich leider Gottes auf meine Vater traf.

"Josie, bleib doch bitte noch. So war das doch alles nicht gemeint.", sagte er verzweifelt. 

"Bringst du mich gleich zum Bahnhof oder muss ich mir ein Taxi bestellen?", flüsterte ich zurück. 

Es tat mir weh meinen Vater so zu sehen, wie ein Häufchen Elend saß er auf seinem Stuhl am Frühstückstisch und sah mich traurig an. Jedoch hatte ich meinen Entschluss gefasst und es gab kein Zurück mehr.

"Ich werde dich fahren, wenn es wirklich das ist, was du willst. Oder möchtest du nicht doch noch bis Mittwoch bleiben? Lass uns doch ein paar schöne Tage zusammen verbringen."

Langsam schüttelte ich den Kopf:"Ihr wollt ja so oder so dass ich gehe, dann kann ich auch gleich gehen."

--Eine Stunde später--

Ein letztes Mal ging ich durch das Haus. Ich wusste nicht, wann ich wieder her kommen würde also verabschiedete ich mich lautlos von allem.

Mein Vater wartete am Ende der Treppe auf mich, er hatte schon meine Taschen auf dem Arm und war bereit zu gehen.

"Tschüss Mama", rief ich durch das Haus, doch ich bekam keine Antwort. Na toll, danke liebe Mutter. 

Am Bahnhof nahm ich meinen Vater noch einemal in den Arm. Auch wenn es gestern drunter und drüber ging und ich eigentlich sauer auf ihn war, hatte ich ihn trotzdem lieb, schließlich war er mein Vater. 

 "Ich hab dich lieb, Papa. Und bitte lasst euch nicht scheiden, ihr seid doch meine Helden. Ich wollte doch immer nur jemanden finden, der mich so liebt wie du Mama liebst und anders herum." Eine Träne kullerte über meine Wange. "Alles wird gut, meine Kleine."

Fest drückte ich ihn noch einmal, dann ließ ich ihn los und lief zum Zug.

Ich hatte Glück und fand einen freien Vierer, ich setzte mich hin, steckte meine Kopfhörer in die Ohren und schaute aus dem Fenster. 

Mein Vater winkte mir noch zum Abschied als der Zug los fuhr.

Er wurde kleiner und kleiner, bis er schließlich nicht mehr zu erkennen war.

Jetzt war es zu spät um umzukehren.

no matter what happens.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt