Teil11

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Langsam kamen die Erinnerungen wieder und brachte die Scham gleich mit sich. Was hatte ich gestern nur angestellt? Was mussten die Anderen jetzt von mir denken? Am besten blieb ich mein Leben lang im Bett oder sprang am besten gleich aus dem Fenster und kam nie wieder.

Da mich mein Körper aber leider doch aus dem Bett und nicht aus dem Fenster trieb, musste ich wohl aufstehen. Super. Hoffentlich begegnete ich auf meinem Weg zum Badezimmer niemandem. 

Doch wie sollte es ander sein, natürlich kam mein Bruder gerade aus seinem Zimmer. "Na du Saufnase? Gut geschlafen?" "Leck mich!", fauchte ich ihn an. 

"Wohow ganz ruhig, kleine Prinzessin! Hast du nicht gut bei deinem Märchenprinzen geschlafen?"

Ich erstarrte. Jetzt kamen die Bilder wieder. Felix. Er hatte bei mir gelegen und mit mir geredet. Und, oh mein Gott mein Bruder wusste es! Shit!

"Du brachst doch nicht rot zu werden. Ist doch süß! Ging aber ganz schön schnell mit euch."

"Sei still, da ist nichts!"

"Jaja, wer´s glaubt. Da hab ich aber schon anderes gehört."

"Was denn?", wollte ich wissen. "Geh erstmal duschen, dann reden wir weiter."

Ohne Widerrede ging ich ins Bad, duschte und zog mich an. Dann ging ich in die Küche wo mein Bruder mit Patrick saß.

"So dann pack mal aus."

Er deutete auf den Stuhl neben ihm und ich setzte mich. 

Patrick grinste mich verschwörerisch an. Okay es war also jeder schon in Kenntnis gesetzt. 

"Also? Ich höre?" Ich musste mir das Lachen bei meinen eigenen Worten verkneifen. Ich hörte mich so erwachen an, was ich definitiv mit meinen siebzehn Jahren und geistigen sieben Jahren nicht war.

"Fassen wir mal zusammen: Felix hat dich den ganzen Abend angestarrt und sah nicht glücklich aus als du dich mit Andre unterhalten hast oder als du Felix , also dem anderen um den Hals gefallen bist. Er hat dich ins Bett getragen. Und dann finde ich euch auch noch aneinander gekuschelt und schlafend in deinem Bett. Und du willst mir sagen da läuft nichts?"

Wow, warte Moment mal, wir haben aneinander gekuschelt geschlafen?

Er sah mich triumphierend an. 

"Ja, ja genau das möchte ich dir sagen." 

Patrick brach in schallendes Lachen aus: "Glauben wir ihr mal, Rewi. Dann wird es halt noch kommen."

"Eyy! Gar nicht!"

"Wehr dich doch nicht dagegen, Josie. Das ist doch nichts schlimmes. Ich würde mich für euch freuen!", zwinkerte Patrick.

"Genau, ich meine Felix ist doch ein tausendmal besserer fang als Max.", fügte Rewi ihm zu.

Bei diesen Worten knallte bei mir eine Sicherung durch. "Du hast doch keine Ahnung!", kreischte ich

Ich rannte in mein Zimmer und schloss ab. 

Dass er es wagte seinen Namen in den Mund zu nehmen. Das er es wagte ihn schlecht zu machen. Aber eigentlich verletzte mich die Tatsache, dass er Felix mit diesem Drecksschwein verglich am meisten. 

Ich kannte Felix zwar kaum, aber ich wusste schon, dass er nicht vergleichbar war. 

Wahrscheinlich regte ich mich mal wieder total unnötig auf. Irgendwie hatte mich der Zusammenhang mit Max und Felix wütend gemacht. Und ich hatte Felix bis jetzt auch noch nie als potentiellen Freund in Betracht gezogen. Oder doch?

Ich wusste es nicht. Ich war verwirrt. 

"Josie?", hörte ich meinen Bruder durch die Tür sprechen.

"Was ist?", antwortete ich ihm ein wenig genervt.

Die Tür öffnete sich. "Kann ich rein kommen?"

"Ich kann dich ja eh nicht aufhalten."

"Stimmt", er grinste und kam ins Zimmer," hör mal, es tut mir leid. Ich.. Es war dumm von mir, sowas zu sagen. Ich weiß doch wie viel er dir bedeutet hat."

"Ist schon okey." - "Naja, wir hören auf jeden Fall auf mit Felix."

Irgendwie hatte er doch meine Neugierde geweckt. "Duu?"

"Ja?" - "Hat er was gesagt oder warum denkt ihr alle wir hätten was?"

"Nicht direkt, aber normalerweise verhält er sich weiblichen Wesen gegenüber eher ziemlich zurückhaltend. Okay und er redet die letzten zwei Tage durchgehend von dir. Der Kerl wird echt nervig. Will ständig irgendwas von mir wissen."

Ich kicherte:"Das tut mir ja sooo leid.", wohl darauf bedacht so viel Ironie in meine Worte zu legen wie es nur geht. "Vorallem weil ich ja auch schon so lange da bin." 

"Ich will nur, dass du wieder glücklich bist, okey? Der Rest ist mir egal." Seine Worte überraschten mich.

no matter what happens.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt