Teil15

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Ein  paar Tage später saß ich mit meinem Laptop auf dem Schoß auf dem Sofa. Ich wollte mir gerade einen Job suchen. Schließlich wollte ich meinem Bruder nicht unnötig auf der Tasche sitzen. 

Rewi kam ins Zimmer gelaufen und überreichte mir mehrere Briefe:"Die hat Papa dir hinterher geschickt."

Ich riss den ersten Brief auf und las ihn. Meine Augen weiteten sich. Ich hielt ihm den Brief vor die Nase. "Oh mein Gott!! Ich bin angenommen!"

Kurz nach meinem Abi hatte ich mich mit meinem Abschlusszeugnis an mehreren Unis beworben unteranderem an der Uni in Düsseldorf, Augsburg und auch in Köln. Der Brief kam von der Uni in Augsburg.

"Glückwunsch!", freute mein Bruder sich mit mir. 

Mein Blick fiel auf die anderen beiden Briefe. Was da wohl drin war. 

Ich nahm mir einen und öffnete ihn. Es war eine Aufforderung der Gemeinde wählen zu gehen, da ich zu den Erstwählern gehörte. Genervt zerknüllte ich ihn und legte ihn dann neben mich aufs Sofa. 

"Los mach den letzten auf", meinte Rewi, der sich vor mich gesetzt hatte. Nervös wippte er auf und ab. "Himmel, beruhig dich du Strolch! Es ist doch nur ein Brief!", pflaumte ich ihn lachend an. Irgdendwie war es ja ziemlich süß.

Wie es aussah hatte er die Bewerbungen an den Unis nicht vergessen, bei denen er mir geholfen hatte, im Gegensatz zu mir.

Letztendlich öffnete ich auch den letzten Brief. Um ihn zu ärgern riss ich den Brief ganz langsam auf, so dass die Spannung stieg. 

"Joosie! Jetzt mach doch endlich!", forderte er.

Als ich den Brief aus dem Umschlag genommen hatte schaute ich Rewi in die Augen, grinste und rannte weg. Ich rannte in sein Zimmer, schmiss mich auf sein Bett und las was in dem Brief stand. Yes. Ich war auch an der Uni hier in Köln angenommen worden, das war natürlich der Jackpot. 

Aber wollte ich überhaupt hier bleiben? Vielleicht gefiel es mir in Augsburg ja besser? 

Ich bemerkte Rewi erst, als er sich neben mich aufs Bett sprang und mir den Brief aus den Händen riss. 

"Du bist hier angenommen!", jubelte er," Ich wusste es."

Am Abend saßen Paluten, Rewi und ich in der Küche und spielten ein Kartenspiel. Jeder von uns hatte eine Flasche Bier in der Hand. Wir stießen an. 

Der Geschmack von Bier erinnerte mich an die schönsten Abende die ich bis jetzt erlebt hatte, meistens auf Dorffesten Für mich war es normal, dass ich die Wochenenden ab Mai auf Diesen verbrachte. 

Drei Jahre zuvor:

Ich war ein wenig nervös. Immer wieder schaute ich in den Spiegel. In wenigen Minuten würde meine beste Freundin Eva kommen und mit mir zusammen zum Dorffest im Nachbarort fahren. 

Ich warf noch einmal einen Blick in den Spiegel. Meine neue schwarze Hose saß eng, aber nicht so eng, dass es wieder blöd aussah. Schnell zog ich noch meine Jeansjacke über das blaue T-Shirt und meine grauen Chucks an. Meine Haare waren gerade so lang dass sie über die Schultern fielen. Mein Aussehen war zwar nicht perfekt, doch ich gefiel mir. Die Person die ich im Spiegel sah, war ich. Keine verkleidete Tussi wie es sie genug auf meiner Schule gab.

Es klingelte an der Tür. Es ging los. Ich trabte die Treppe runter und machte die Tür auf.

"Naa du.", begrüßte ich sie mit einem fetten grinsen auf den Lippen. Auch sie fing an zu grinsen:"Kann´s los gehen?" Ich nickte und wir fuhren mit unseren Fahrrädern los.

Das Wetter war herrlich. Die Sonne stand schon sehr tief und es würde bald dämmern, doch es war immer noch angenehm warm. 

Wir fuhren auf Feldwegen, die staubtrocken waren. Es hatte lange nicht geregnet und wenn, dann war es nie genug Regen gewesen. Ich schaute mir die Landschaft an, schon immer liebte ich die Landwirtschaft. Ich liebte es im Sommer bei den Bauern auf dem Feld mit zu helfen. 

no matter what happens.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt