Teil9

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Schreie weckten mich. Immer wieder hörte ich meinen Bruder schreien:"Neeeiiiin!" 

Es war seltsam in einer fremden Umgebung aufzuwachen. Ich wusste nicht wie ich mich Verhalten sollte. Ob ich nachschauen sollte, was los war oder ob ich einfach ruhig im Bett liegen bleiben sollte. 

Ich entschied mich für keine der beiden Varianten und stand auf um in die Küche zu gehen. 

Ein Kaffee konnte nicht schaden. 

Ich schlurfte mit den Klamotten die ich gestern auch schon trug durch die Wohnung, nahm mir in der Küche eine Tasse aus dem Schrank und machte mir einen Kaffee. 

Mit der Tasse in der Hand begann ich die Wohnung zu erkunden. Sie war modern eingerichtet und mit ganz viel Technikschickschnack ausgestattet. 

Meinen Bruder fand ich vor seinem Computer. "Morgen.", rief er mir zu. "Morgen."

Besorgt sah er mich an:" Alles okay?" Ich nickte. "Hast du was dagegen wenn ich gleich raus gehe?" 

"Nö, dann kannst du ja gleich einkaufen gehen." 

Das war ja mal wieder typisch. "Wenn´s sein muss. Aber erst will ich duschen."

"Ja das würde ich dir auch empfehlen", er zwinkerte mir zu," Ach ja heute abend wollten wir ein bisschen feiern, dass du da bist und naja zu deinem Abi. Ist das okay?"

"Wer ist wir?"  "Alle die gestern mit essen waren und ein paar andere Freunde von mir, die ich dir gerne vorstellen würde." 

"Okay. Klingt cool."

Als ich fertig mit duschen und anziehen war versuchte ich meine Haare irgendwie trocken zu bekommen. 

Ich sah mich im Spiegel an. Meine langen blonden Haare hingen mir nass über die Schultern. Müde Augen schauten mich an, früher hatten sie gestrahlt wie der Himmel im Sommer, jetzt war das strahlen in ihnen verschwunden. Das blau wirkte matt. Ich wandte den Blick ab und begann mir die Haare zu föhnen. 

"Ey du Strolch, ich bin weg.", rief ich Rewi zu. "Warte willste mein Longboard nehmen? Geht schneller!"

"Nö, lass mal. Habe doch Zeit."

Dann verließ ich die Wohnung. Draußen war es warm. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Ich holte mein Handy raus und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren. Alles war besser mit Musik!

Bis ich einen Supermarkt fand, verging einige Zeit. Doof nur, wenn man aus ihm raus kommt und den Weg nicht mehr zurück findet. 

Nach gefühlten zwei Stunden, die ich durch die Stadt irrte gab ich es schließlich auf und setzte mich auf eine Bank. Ein verpasster Anruf von Rewi. Upps. Vielleicht sollte ich zurück rufen.

"Hallo? Josie?" "Ja."

"Wo bist du?! Du bist seit zwei einhalb Stunden weg!", er klang leicht sauer.

"Sorry man, ich hab mich voll verlaufen." "Und warum meldest du dich dann nicht einfach? Ich mach mir schon voll Sorgen." Es entstand eine größere Pause. "Ok, pass auf Josie, ich kann dich gerade nicht abholen. Ich schick einen von den Jungs los."

Schnell beschrieb ich ihm wie es um mich herum aussah und lehnte mich dann wieder zurück und genoss die Sonne und die Musik. 

"Aalta was machst du denn für Sachen?", vernahm ich dunkel eine tiefe Stimme neben mir. Taddl. 

"Komm schon, wir müssen zurück!", hetzte er mich. "Warum die Eile?"

Langsam rappelte ich mich auf. "Komm einfach. Bitte!"  Erst hatte ich ihn nicht erkannt, er trug eine Sonnenbrille und hatte seine Kaputze tief ins Gesicht gezogen. "Okay. Ist ja gut ich komme ja schon."

Mit schnellen Schritten lief er vor. "Dein Bruder hat uns schon wahnsinnig gemacht. ´Wo ist Josie nur, ist sie entführt worden, vielleicht ist sie vor ein Auto gelaufen´." "Tut mir leid.", gab ich kleinlaut bei. 

"Kann ja mal passieren. Weißt du was? Gib mir mal deine Nummer und wenn du dich wieder verläufst dann ruf ich dich an und Rewi rastet nicht mehr aus weil er nix mitbekommt. Deal?" "Deal!" 

"Hab gehört wir feieern heute abend?", wechselte er das Thema. "Jup."

"Felix freut sich auch schon.", grinste er mich an. Was hatte ich jetzt schon wieder verpasst? "Das ist schön?" 

"Was habt ihr gestern eigentlich noch gemacht?", wollte er neugierig grinsend wissen. "Ganz ehrlich?", ich lachte,"Ich bin direkt eingeschlafen als wir zurück waren. Ich habe keine Ahnung ob er einfach gegangen ist oder nicht." 

"Uuuuh." 

"Ach sei ruhig", sagte ich ernst, musste dann aber doch laut los lachen.

"Kann´s sein, dass ihr alle einen kleinen Schaden habt?" 

Bestürzt sah er mich an:"Natürlich haben wir alle einen kleinen Schaden! Was hast du denn gedacht?"

Lachend traten wir ins Treppenhaus an. Wir trafen auf Ardy und Felix.

Ardy begrüßte uns und sagte dann, dass er sich schon auf heute Abend freute. Felix sah Taddl und mich misstrauisch an,doch er schwieg.

Okay? Noch etwas, das ich nicht mitbekommen hatte? 

no matter what happens.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt