Dead Inside

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Nach einer Weile wachte ich wieder auf. Im Zimmer war es dunkel, also musste es Abend oder mitten in der Nacht sein. Was mir genauso auffiel, dass Minho immer noch auf dem Stuhl saß und den Kopf auf den Bettenrand gelegt hatte. Seine Hand hielt meine Hand. Dies fühlte sich seltsam an, aber dadurch fühlte mich irgendwie geborgen. Ich schüttelte meinen Kopf. Was dachte ich da bitte?
Ich setzte mich auf, befreite meine Hand und schwang meine Beine aus dem Bett. Langsam stand ich auf. Ich hielt mich an der Stange fest, wo der Infusionsbeutel befestigt war. Mir wurde schwindlig, weswegen ich mich rasch wieder hinsetzte. Es ging mir elend. Ich wusste nicht mal, woher meine Depression kam. Ich sah einfach keinen Sinn in meinem Leben. Wieso sollte ich auch leben? Für wen sollte ich bitte leben? Für mich selbst? Nein, danke. Ich konnte mich eh nicht leiden. Sogar meine Eltern mochten mich nicht. Für sie war ich ja so oder so ein missratenes Kind. Der Gedanke, dass mich meine eigenen Eltern nicht leiden konnten, machte mich fertig.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich eine Stimme wahrnahm: "Jisung? Du bist wach?"
Ich drehte meinen Kopf und sah Minho, der sich kurz seine Augen rieb und anschließend mich wieder ansah. Ich nickte nur. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war ich nicht fähig, richtig zu sprechen. Ich fühlte mich sehr schwach.
"Alles okay bei dir?", fragte er mich.
Ich setzte zum Sprechen an: "Wieso kümmert dich das so sehr?"
"Ich finde dich interessant und du hast etwas besonderes an dir", sagte er und lächelte dabei. Ich konnte das Lächeln zwar nicht richtig erkennen, aber es kam mir ehrlich rüber.
Ich spürte warme Tränen an meinen Wangen. Ein leises Schluchzen überkam mich. Automatisch schlug ich mir die Hände ins Gesicht und beugte mich etwas nach vorn.
Eine Hand legte sich auf meinen Rücken. Sachte wurde dieser gestrichen. Doch irgendwie ließ mich das noch mehr weinen und schluchzen. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, dass mich jemand mögen könnte.