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Ich dachte, ich würde hart auf den Boden aufkommen, doch ich täuschte mich. Mein Kopf lag in Minho's Schoß. Niemand außer er und Mr Kim war bei mir. Es interessierte schlichtweg niemanden, dass ich in Ohnmacht gefallen war.
"Alles okay?", fragte Minho besorgt und strich mir durch die Haare.
"Nein", ächzte ich. Und das stimmte. Mir war immer noch komisch. Und auch übel. Es fühlte sich so an, als würde ich mich gleich übergeben müssen. "Mir ist total schlecht."
Alarmierend sah Minho zu unserem Lehrer.
"Bringen Sie ihn zur Krankenstation", sagte Mr Park. Minho nickte, dann wandte er sich zu mir.
"Kannst du aufstehen?", fragte er.
"Keine Ahnung", sagte ich. Mir war schwindlig und ich hatte Angst, nochmals ohnmächtig zu werden. Diese Angst wandte sich in Panik um. Mein Atem ging schneller, mein Herz raste. Die zweite Panikattacke an diesem Tag. Ich hasste es, wieso war ich so?
"Minho." Ich schrie fast, weil ich solche Angst hatte. Ich krallte meine Finger in Minho's T-shirt. Tränen bildeten sich in meinen Augen. Und nun schrie ich wirklich, ich vergaß alles, was um mich herum passierte.
"Minho", schluchzte ich. Er nahm meine Hand in seine und beugte sich zu mir hinunter.
"He, ich bin bei dir, es wird dir nichts passieren", flüsterte er mir zu. "Versuch aufzustehen." Und das tat ich. Alles war verschwommen und ich musste mich an Minho festkrallen, sodass ich überhaupt vorwärts gehen konnte.
Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass mich die anderen mit ausdruckslosen Blicken ansahen. Mr Park begleitete uns bis zum Ausgang der Sporthalle. Er sah ziemlich überfordert mit mir aus. "Gute Besserung", sagte er nur.
Minho führte mich zu den Umkleiden. Wir zogen uns nicht um, sondern holten nur unsere Sachen.
"Ich will nicht zur Krankenschwester, können wir uns nicht irgendwo hinsetzen und den restlichen Tag schwänzen?", sagte ich.
"Willst du nach Hause?", fragte Minho, "deine Eltern machen sich bestimmt auch Sorgen." Er strich mir sanft über den Rücken. Ich lachte bitter.
"Meine Eltern interessieren sich null für mich", gab ich zu.
Wir kamen an einer Bank in einer Nische vorbei, dort setzten wir uns hin.
"Denkst du das wirklich?", fragte Minho. Ich nickte nur. Er legte den Kopf schief und musterte mich. Ich musste echt beschissen aussehen. Meine Augen fühlten sich total geschwollen an. Ich ließ meinen Kopf hängen, ich war so deprimiert. Alles war wirklich beschissen. Und abermals liefen mir Tränen über die Wangen.
Minho legte seine Hände an meine Wangen und hob meinen Kopf. Er sah mir tief in die Augen, er nährte sich mir und seine Augen fielen auf meine Lippen, dann sah er mir wieder in die Augen.
"Ich will dich immer küssen, wenn ich dich sehe", sagte Minho auf einmal und tat es dann auch. Ich erwiderte den Kuss sehr zaghaft. Seine Hände wanderten zu meinem Nacken und zog mich noch näher an sich. Ich genoss den Kuss und Minho's Nähe. Ich wurde regelrecht süchtig nach ihm.
Wir küssten uns, bis es zur Pause klingelte (ungefähr 10 Minuten by the way).
Widerwillig lösten wir uns von einander.
"Gehts dir besser?", fragte Minho. Ich nickte. Und ich lächelte sogar ein bisschen.

Dead InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt