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Mein Wecker klingelte. Ich schlug meine Augen auf, schlug auf das nervige Ding drauf und der Alarm ging aus. Seufzend stand ich auf, ging ins Bad und putzte dort meine Zähne und wusch mir das Gesicht. Dann trottete ich wieder in mein Zimmer. Ich zog mich an, packte meine Tasche für heute, schnappte mein Handy mit Kopfhörern und verließ dann stillschweigend mein Zimmer. Wie immer lag Geld in der Küche. Meine Eltern dachten wirklich, dass sie alles mit Geld regeln konnten. Ich verdrehte meine Augen und ging in den Flur, zog meine Schuhe an und machte mich dann auf den Weg zur Schule. Yippee. Ich hasste es. Aber dennoch freute ich mich, Lee Minho wieder zu sehen. Nur wenn ich an ihn denke, klopfte mein Herz schneller und ich spürte Schmetterlinge in meinem Bauch. So hatte ich mich nicht gefühlt, als ich mit meiner Freundin zusammen war. Ich hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich Bi war, aber natürlich wussten meine Eltern nichts davon. Interessieren würde es ihnen eh nicht.
Ich erreichte die Schule kurz vor knapp, weil ich ziemlich lahm gegangen war. Rasch lief ich die Treppen hinauf und begab mich ins Klassenzimmer. Der Lehrer war noch nicht da, aber die meisten Schüler. Automatisch musste ich grinsen, als ich Minho entdeckte. Und er lächelte zurück.
Ich ging auf mein Platz zu und setzte mich hin. Minho beugte sich zu mir.
"Weißt du eigentlich, dass du verdammt attraktiv aussiehst, wenn du lächelst?", flüsterte er mir, weswegen sich meine Wangen rot färbten. Sofort legte ich meine Hände an die Wangen. Aah, mir war das so peinlich. Komplimente konnte ich nur sehr schwer annehmen. Deswegen lachte ich nur nervös.
Ich vermied es nun, in Minho's Richtung zu sehen, weil mir das so peinlich war. Ich wollte mich begraben. Und während dem Unterricht konnte ich mich kaum konzentrieren.
Als es zur Mittagspause klingelte, schnappte ich meine Sachen und ging aus dem Klassenraum. Auf dem Flur holte mich Minho ein und hielt mich am Arm fest. Sofort kribbelte es in meiner Magengegend.
"Du verbringst die Pause immer alleine, außer an dem Tag, als ich hier neu war", meinte Minho. "Und eigentlich solltest du für mich da sein, weil ich halt immer noch der 'Neue' bin." Er grinste mich an. Ich seufzte.
"Na gut", gab ich mich geschlagen. "Aber nimm dich darauf gefasst, dass du von allen gehasst wirst."
"Das ist mir total egal, Hauptsache ich kann bei dir sein", sagte Minho und zwinkerte mir zu. Mir wurde wieder heiß im Gesicht. Flirtete er mit mir? Ich konnte das nicht fassen. Ich besaß kein großartiges Talent und attraktiv war ich auch nicht wirklich. Minho war richtig schön.
Wir erreichten die Cafeteria und reihten uns in der Schlange ein. Wenn ich ganz ehrlich war, hatte ich überhaupt kein Hunger. Essen war ein sehr schwieriges Thema bei mir. Ich verband es mit meiner Niedergeschlagenheit und deswegen hatte ich nie Appetit. Es war ein Teufelskreis.
Als mich die Hauswirtschaftlerin fragend ansah, nahm ich mir nur ein Joghurt heraus und einen Löffel. Ich lächelte gezwungen.
Wir suchten uns einen Tisch, wo wir uns hinsetzen könnten, doch die meisten waren besetzt.
"Hey Minho!", rief plötzlich ein Junge. Wir drehten uns um. Anscheinend erkannte Minho den Jungen, denn seine Augen weiteten sich. Er lief auf den Jungen zu. Neben ihm saßen noch paar andere. Ich trottete Minho langsam hinterher und fühlte mich sogleich unerwünscht. Minho hatte sich bereits hingesetzt und ich wusste nicht wohin mit mir. Ich wollte schon gehen. Minho hatte anscheinend jemanden getroffen, den er schon kannte. Doch Minho hielt mich am Ärmel fest.
"Das ist Han Jisung, er geht in meine Klasse", stellte mich Minho vor. Ich verbeugte mich leicht. "Und das sind Changbin, Felix und Chan."
"Hallo", sagte ich nur und stand immer noch unschlüssig herum. Chan kicherte leicht (wahrscheinlich meinte er das nicht böse). Aber das machte mich nur noch unsicherer. Hitze stieg in mein Gesicht. Ich wollte hier nur weg. Ich riss mich von Minho los und stürmte aus der Cafeteria.

Dead InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt