Dead Inside

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Am nächsten Tag wurde ich entlassen. Eigentlich hatte der behandelnde Arzt meine Eltern angerufen, doch die waren total busy. Also musste ich alleine nach Hause gehen. Na ja, was soll's, mir war das egal. Zur Schule musste ich heute zum Glück nicht.
Unterwegs traf ich zum Glück niemanden, den ich kannte, also von der Schule. Minho hatte mir angeboten, mich nach Hause zu begleiten, aber das wäre zu viel des Guten. Ich wollte ihn nicht belästigen mit meiner Anwesenheit. Außerdem verstand ich es immer noch nicht, weswegen er mich mochte. Minho hatte zwar gesagt, dass ich etwas besonderes an mir hätte, aber so richtig glauben konnte ich das überhaupt nicht. Obwohl es ziemlich lieb von ihm war, sich um mich zu kümmern und so, ging es mir dennoch verdammt schlecht. Schon wegen meinen Eltern. Wenn ich an sie dachte, wurde mir schon schlecht. Sie interessierten sich halt null für mich. Egal, was ich machte, es war ihnen total egal. Auch wenn ich das Haus abfackeln würde, wäre es ihnen relativ egal. Was war mit meinen Eltern schief?! Ich seufzte und blieb stehen, auf einer Brücke. Ich sah hinunter. Das Wasser rauschte. Wie fühlte es sich wohl an, zu ertrinken? Es interessierte mich. Ich atmete tief durch, schaute mich um. Auf den Straßen war fast nichts los. Die meisten waren auf der Arbeit und die Schüler in der Schule. Natürlich gab es auch mehrere, die schwänzten. Ich gehörte manchmal auch dazu.
Meinen Rucksack, den ich noch die ganze Zeit dabei hatte, ließ ich von meinen Schultern gleiten. Ich verstaute mein Handy und Kopfhörer in das Innere meiner Tasche und lehnte mich über das Geländer der Brücke. Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht. Wer würde mich denn schon vermissen? Ich musste auflachen, weswegen ich einen verstörten Blick von einem Passanten zugeworfen bekam, aber das war mir egal.
Dann riskierte ich es einfach; ich kletterte über das Geländer und sah hinunter. Nochmals atmete ich tief durch und wollte schon loslassen, doch im letzten Augenblick schlangen sich zwei Arme um mich.