|5|

694 34 0
                                    

Es war mitten in der Nacht und ich lag hellwach in meinem Bett. Ich dachte viel zu viel nach. Mir war zu heulen zu Mute. Am liebsten würde ich für immer schlafen. Dann würde sich keiner mehr mit mir herumschlagen müssen, dann hätten sie Ruhe von mir und meinen Problemen. Alles wäre gut, wenn ich nicht mehr existieren würde.
Ich schnappte mir mein Handy und scrollte durch Instagram. Es langweilte mich ziemlich schnell und ich legte mein Handy wieder auf mein Nachttisch. Anschließend starrte ich abermals an die Decke. Ich fühlte mich unglaublich leer.
Tränen liefen mir an den Wangen hinunter. Ich machte mir nicht die Mühe, sie wegzuwischen, weil ich wusste, dass es nichts brachte - es kamen immer mehr hinterher. So ging es vielleicht eine Stunde lang. Meine Augen waren total angeschwollen und fühlten sich sehr schwer an. Ich schaffte es nicht, sie offen zu halten. Eventuell schlief ich ja ein...

Das Klingeln des Weckers weckte mich auf einen Schlag. Ich riss meine Augen auf und beendete dieses nervige Geräusch. Langsam richtete ich mich auf und erhob ich von meinem Bett. Ich trottete ins Bad und machte mich dort fertig. Ich brachte es nicht wirklich fertig, in den Spiegel zu schauen; ich sah 100%ig echt beschissen aus. Ich kehrte in mein Zimmer zurück, zog mich an und packte meine Tasche. Anschließend ging ich in die Küche. Dort lag Geld auf dem Essenstisch. Ich nahm das Geld, steckte es in die Hosentasche, ging in den Flur und zog meine Schuhe an. Mit einem Seufzen verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg zur Schule. Ich hatte überhaupt keine Lust.. es machte überhaupt keinen Sinn.
Auf dem Schulweg hörte ich durchgehend Musik, wobei ich leicht mitsang. Unbewusst ahmte ich auch leicht die Tanzschritte nach, was bestimmt bescheuert aussah. Doch als ich den Schulhof betrat, hörte ich augenblicklich damit auf. Meine Mitschüler machten sich schon genug über mich lustig. Aus der Ferne konnte ich Lee Minho erkennen. Er stand mit paar anderen Jungs zusammen. War ja klar, dass der Typ schnell Freunde fand. Er war sehr aufgeschlossen und konnte gut mit anderen Personen reden. Ich wünschte, ich könnte das. Doch ich war sozial inkompetent. Noch nie hatte ich Freunde und meine Eltern waren eigentlich nie da für mich. Kein Wunder also, dass ich social awkward war.
Ich ging auf das Schulgebäude zu, doch plötzlich legten sich zwei Arme um meine Schultern.
Eine Stimme drang durch meine Musik: "Hey! Ich hab mich schon gefragt, wann du auftauchst."

Dead InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt