|3|

765 35 18
                                    

Ich rührte mein Essen kein einziges Mal an. Wieso sollte ich auch? Es würde eh niemanden jucken, wenn ich wegen Blutzuckermangel umkippen würde. Meinen Eltern erst recht nicht. Meine Freundin entfernte sich auch immer weiter weg von mir. In der Früh hatte sie mich nicht mal begrüßt. Ich seufzte, doch als ich ihre Stimme hörte, wurde ich hellhörig.
"Oppa!" Ich wandte mich um, da sie mich immer so nannte, doch sie meinte gar nicht mich. Dies gab mir den Rest. Ich musste echt beschissen drein schauen, da mich Minho, der mir gegenüber saß, mich besorgt musterte.
"Um, alles in Ordnung bei dir?", fragte er mich. Ich wusste nicht, ob er sich wirklich Sorgen machte. Seine Stimme klang auf jeden Fall aufrichtig. "Du bist kreidebleich", fügte er noch hinzu.
"Alles gut", erwiderte ich nur und rang mir ein Lächeln ab. Oh god, ich konnte das nicht mehr ertragen.
Die Stimme meiner Freundin drang mir wieder in mein Ohr. Ich wandte mich um und musste mit ansehen, dass sie einem anderen Jungen, schöne Augen machte. Okay, das reichte mir ein für alle Mal. Mit wackligen Beinen stand ich auf und ging zu ihr hinüber.
"Mina? Kann ich dich kurz sprechen?", forderte ich sie auf. Mina seufzte nur.
"Kannst du das auch jetzt sagen?", sagte sie und verdrehte ihre Augen. Ich lächelte bitter.
"Es ist aus zwischen uns, und diesmal wirklich!" Nachdem ich das gesagt hatte, ging ich einfach weg. Ich wusste ganz genau, dass Mina jetzt ein Schmollmund zog und mich wieder um den kleinen Finger wickeln wollte. Ich hatte darauf keine Lust mehr.
Ich ging zurück zu meinem Tisch, wo immer noch Minho saß. Dieser blickte auf, als ich wortlos mein Tablett nahm und es wegtrug. Ich verließ die Cafeteria und vernachlässigte so meine Aufgabe, mich um Minho zu 'kümmern'. Doch lustigerweise holte mich Minho im Flur ein.
"Ich wusste gar nicht, dass du eine Freundin hast", sagte er.
"Woher auch?", gab ich missmutig zurück. "Aber jetzt ist sie meine Exfreundin."
Plötzlich stand Minho vor mir und hielt mich an meinen Schultern fest. Ich war total perplex.
"Also habe ich jetzt eine Chance bei dir?", grinste er und zwinkerte mir zu.

Dead InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt