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Als der Wecker klingelte, wollte ich nicht aufstehen. Ich fühlte mich schon wieder down, obwohl der Tag nicht mal angefangen hatte.
Minho beendete das lärmende Geräusch und setzte sich auf. Ich blieb bewegungslos liegen, ich wollte nicht aufstehen, ich wollte einfach nicht in die Schule. Und was mich noch mehr deprimierte, dass sich keiner meiner Eltern gemeldet hatte, obwohl ich schon paar Tage nicht zu Hause war. Vermutlich waren sie froh darüber, dass ich weg war. Endlich hatten sie mich los. Was hatte ich ihnen nur angetan? Ich seufzte.
"Jisung, guten Morgen", begrüßte mich Minho und kam in mein Sichtfeld. Sein Lächeln brachte mich fast zum Weinen. Wie konnte er mich nur mögen? Aaah. Ich drehte mich weg, sodass er meine Tränen nicht sah. Aber das nützte natürlich nichts, Minho bemerkte es. Ich wandte mich wieder zu ihm.
Er legte sanft seine Hand an meine Wange. "Alles ist gut, du bist bei mir in Sicherheit." Dann lächelte Minho wieder. Er war so süß, I can't.. wie konnte eine Person nur so toll sein?
Meine Tränen bahnten sich einen Weg nach draußen, ich begann zu schluchzen.
"Eh, Jisung, alles ist gut", sagte Minho und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Er half mir beim Aufstehen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
Kopfschmerzen machten sich breit, während ich mich für die Schule fertig machte. Minho sah mich besorgt an, als ich mir wieder die Schläfen rieb. Und es machte durchaus Sinn. Es kam mir so vor, als würden die Kopfschmerzen immer schlimmer werden.
Ich setzte mich wieder aufs Bett, ich hielt es kaum noch aus. Wieso? Wieso traf mich das? Ich hasste mein Leben.
Mein Kopf pochte immer weiter, es fühlte sich so an, als würde ich gleich umkippen. Es war alles dumpf und meine Sicht verschwamm immer wieder. Dunkle Flecken tanzten vor meinen Augen. Nein, ich wollte nicht schon wieder umkippen. Ich hasste dieses Gefühl. Ich hasste mich dafür, dass ich so war. Mein Atem beschleunigte sich. Mein Herz raste. Ich bemerkte kaum, dass sich Minho neben mich gesetzt hatte. Ich wollte ihn auch nicht beunruhigen, weswegen ich sagte, dass es mir gut ginge.
"Bist du dir sicher?", fragte er nach. Ich nickte nur. "Du bist total blass."
"Es geht schon wieder", erwiderte ich, stand auf und nahm meine Tasche. Mir war unglaublich schwindlig, als wir zusammen in den Flur gingen und unsere Schuhe anzogen. Und auf dem Schulweg war es nicht gerade besser. Es wurde immer schlimmer. Mir war es ein Rätsel, dass ich überhaupt gehen konnte. Es grenzte fast an einem Wunder, dass ich es zur Schule schaffte.
Auf dem Schulhof trafen wir auf Felix, Chan und Changbin. Nacheinander begrüßten wir uns mit einer Umarmung. Und gerade, als mich Felix in die Umarmung zog, konnte ich nicht mehr. Ich brach in seinen Armen zusammen. Ich konnte nur noch die verwirrten Stimmen von den Anderen hören.

Es kam mir so vor, als wären Stunden vergangen. Ich blinzelte und schlug die Augen auf. Ich blickte gen Decke. Doch es war nicht die Krankenstation von der Schule, ich war in einem Krankenhaus. Diese Situation kam mir viel zu vertraut vor. Ich seufzte, als ich bemerkte, dass ich wieder eine Infusion bekam.
Langsam setzte ich mich auf und meine Augen blickten automatisch zur Uhr, die an der Wand hing. Es war zwei Uhr, nachmittags. Oh Gott, war ich so lange ohne Bewusstsein? Das machte mir Angst. Und die Angst wurde zur Panik. Die einzige Person, die mir in den Sinn kam, war Minho. Ich wollte zu ihm. Ich wollte ihn unbedingt sehen, ich wollte seine Arme um meinem Körper spüren, neben ihm einschlafen. Ich hatte eine unendliche Sehnsucht nach ihm.
Seufzend ließ ich mich wieder in die Kissen sinken und schloss die Augen. Kurz darauf hörte ich, wie die Tür aufging und öffnete meine Augen wieder. Ein Arzt kam herein. In der Hand hatte er ein Klemmbrett.
"Hallo Mr Han", begrüßte mich der Arzt. "Ich bin Dr. Choi." Ich nickte, so gut wie möglich eben. Er sah mich ernüchternd an. "Ihre Gesundheit ist nicht gerade die beste. Die Blutwerte sind ziemlich durcheinander. Ich schätze, Sie essen nicht richtig." Dr. Choi machte eine kleine Pause und sah aufs Klemmbrett. "Wie ich sehe, sind Sie schon öfter umgekippt, wegen Unterzucker." Wieder eine Pause. Dann seufzte er, verschränkte seine Arme vor der Brust. "Ich muss eine Person, die für Sie zuständig ist, benachrichtigen. Was ist mit Ihren Eltern? Kann ich die Telefonnummer haben?"
Ich schüttelte sofort den Kopf. Ich wollte meine Eltern nicht sehen. Sie interessierten sich eh nicht für mich.
Dr. Choi seufzte. "Haben Sie einen Freund oder Freundin?" Ich nickte. "Kann ich die Telefonnummer haben?" Abermals nickte ich und gab die Nummer von Minho an.
"Danke, und jetzt ruhen Sie sich weiterhin aus. Sie werden heute noch nicht entlassen. Wie ich Ihnen gesagt habe, Ihre Blutwerte sind eine Katastrophe", sagte Dr. Choi und ging mit einer leichten Verbeugung aus dem Zimmer.

Dead InsideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt