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>>Wirst du mir endlich erzählen was Pink bedeutet? << frage ich ihn nun zum gefühlten hundertsten Mal. Grinsend schaut er mich an und fährt sich nachdenklich über das Kinn. Seit neustem Rasiert er sich nicht mehr, da er der Auffassung ist, dass ihm ein Bart super stehen würde, weshalb seine untere Gesichtshälfte nun mit Bartstoppeln übersehen ist. >>Ist da etwa jemand neugierig? << zieht er mich auf. >>Nein, wer ich? << scherze ich. Es klopft an der Tür und kurz darauf streckt meine Zofe den Kopf hinein. >>Miss ich habe Sie schon gesucht. Haben Sie vergessen, dass ich Ihnen Helfe sich für den Ball zurechtzumachen? << fragt sie schüchtern und schaut zu Boden, oh nein der Ball zu meinen Ehren, schon wieder. Mir hat ehrlich gesagt den zu meinem Geburtstag völlig gereicht. >>Ich komme gleich, wenn es ihnen nichts ausmacht, können Sie mir schon ein Bad einlassen! << teile ich mit und nach einem kurzen Nicken verschwindet sie aus dem Zimmer. >>Ich will nicht! Mach was! Du hast versprochen ohne Lords und Ladys << fordere ich Elijah auf. >> Du weiß genau so gut wie ich das es gelogen war. Ich könnte aber auch und zwei Pferde stehle und dann brennen wir einfach durch! << scherzt er. >> Sofort, ohne darüber nachzudenken. Alles ist besser als ein weiterer dämlicher Ball! << theatralisch werfe ich mich wieder in die Kissen und bedecke mein Gesicht. >>Komm schon nicht jeder bekommt eine Heldenfeier! << versucht er mich zu motivieren, jedoch gelingt es ihm definitiv nicht. >>Zwing du dich doch mal in so ein Korsett und lass dir von notgeilen Typen auf die Brüste starren! << setzte ich entgegen. >>Keine Angst ich werde dich schon vor diesen notgeilen Typen verteidigen! << prahlt er. >>Süß, dass du denkst ich brauch deine Hilfe. Hilf lieber denen! << meine ich und stolziere lachend in mein Zimmer. Dort erwartet mich schon die Zofe. Waschen, Haare, Make-up und am Schluss, dass viel zu enge Kleid. Jedoch muss ich sagen es gefällt mir sehr, es ist ärmellos und nachtblau, es ist schlicht, ohne jegliche Perlen oder sonstiger Firlefanz. Wie gewohnt ist da die Korsage, doch ab der Hüfte wird es sehr ausladend. Ein richtiges Prinzessinnenkleid. Die Zofe habe ich schon weggeschickt, weswegen ich mich jetzt verstohlen im Kreis drehe, weswegen das Kleid noch ausladender wird. Leicht muss ich lächeln. >>Wie eine Prinzessin! << ertönt eine Stimme hinter mir. Ich erschrecke mich und drehe mich zum Eindringling um. >>Onkel Klaus, wie lange stehst du da schon? << frage ich ihn tadelnd. >>Darf ich nicht meine wunderhübsche Tochter betrachten? << fragt er mich unschuldig und kommt auf mich zu. >>Je älter du wirst, umso mehr erinnerst du mich an deine Mutter. Sie war eine überwältigte Persönlichkeit, so wie du, so unzähmbar wie der Wind! << meint er und lächelt während er mir auf die Nasenspitze tippt. Neben dem Spiegel liegt das Erbstück, nach welchem er nun greift und sich hinter mich positioniert, vorsichtig legt er mir die Kette an. >>Ich muss zugeben, ich habe schon kurz nach Mitternacht an deinem Geburtstag ins Buch gesehen. Ich war erleichtert, dass du bleiben wirst, dass du eine Konstante in Elijahs Leben bleibst und in meinem! Es tut mir so schrecklich leid, dass du das alles erleben musst und ich würde viel dafür geben, dass ich dir ein Teil der Last abnehmen kann. << er schaut mir durch den Spiegel direkt in die Augen. >>Es ist alles in Ordnung Onkel, so sollte es sein und auch den Rest werde ich überstehen, mit eurer Hilfe kann ich das! << besänftige ich ihn. Leicht lächelt er >>Du bist die stärkste Person, die mir je begegnet ist. << er gibt mir einen Kuss auf die Schläfe und schreitet Richtung Tür. >>Ich gehe nun vor, du und Elijah könnt euch schon mal bereitmachen, bevor Viktoria euch noch suchen muss! << meint er und verlässt mein Zimmer. Schnell schnappe ich mir noch das Armband, das mir Elijah geschenkt hat und versuche den Verschluss umständlich zuzubekommen. >>Darf ich der werten Dame behilflich sein? << schon legen sich zwei warme Hände um mein Handgelenk. >>Du und dein Vater stehen wohl darauf mich zu erschrecken? << frage ich ihn, lass mir jedoch bereitwillig helfen. Er schüttelt den Kopf und schaut mich dann lachend an >>Ich habe noch etwas für dich! << ich verdrehe nur die Augen, sag jedoch nichts. Augenblicklich baumelt ein kleiner Anhänger vor meinen Augen, es ist eine Rose, identisch zu der schon vorhandenen in Türkis, jetzt jedoch in Lila. >>Ich dachte, dass sich die eine nicht einsam fühlen muss. << ich muss lächeln und schon findet der Anhänger den Weg an mein Armband. >> Vielen Dank! << meine ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. >>Auf in die Schlacht, würde ich sagen! << ertönt meine Stimme während meine Augen immer noch in Elijahs verankert sind. >>Komm schon, du hast gegen Untote gekämpft, da werden dir ein paar Lords und Ladys nichts ausmachen! << meint er schmunzelt und ich hacke mich bei ihm unter. >>Unterschätze die Hofgesellschaft nicht, sie sind manchmal schlimmer als Piranhas. Denk an die alte Lady, welche uns immer so kräftig in die Wangen zwickte. << versuche ich meine Abscheu zu begründen. >>Sag mal sind das Haarnadeln oder Dolche? << fragt er verwundert und blickt zu meinen hochgesteckten Haaren. >>Um es genau zu sagen beides. Sonderanfertigungen. Glaub mir, ich gehe nie wieder ohne eine Waffe aus dem Haus. Am Anfang habe ich sogar ein Schwert und ein Dolch unter deinem Bett versteckt! << beichte ich ihm und er schaut mich geschockt an >>Beruhig dich, jetzt ist es nur noch der Dolch. Später dachte ich mir, das Schwert sei doch übertrieben! << meine ich. >>Oh, das beruhig mich aber! Darüber werden wir uns noch unterhalten, was du in meinem Zimmer versteckst! <<< meint er streng, ihm bleibt jedoch nicht genug Zeit zu diskutieren, da wir schon vor der Tür angekommen sind. Unser Eintreffen wird angekündigt. >>Darf ich Ihnen vorstellen, unser Prinz Elijah und die Frau des Abends die Schriftenkriegerin Valentina! << der Saal applaudiert und wir beide betreten mit einem breiten Lachen den Raum. Sogleich stürmen die Menschen zu uns. Sie gratulieren zu dem Sieg, bedanken sich für meinen Mut und teilen mir mit was für eine Einzigartige Persönlichkeit ich wäre, alles Menschen die mich eigentlich nicht kennen. Nach dem zwanzigsten >>Vielen Dank, dass sie uns gerettet haben Miss! << zieht mich Elijah auf die Tanzfläche. >>Super von einer, in die andere Hölle. << meckere ich. Er zieht mich etwas näher und flüstert mir leise ins Ohr >>Wehr dich doch nicht ich weiß, dass es dir gefällt, wenn wir Tanzen. So haben wir unsere Ruhe und du kannst mit deinem wunderschönen Kleid über die Tanzfläche fegen! << meint er und ich muss kichern, da eventuell etwas Wahres daran ist. >>Mein Vater! << meint er und schon werde ich im dreh weitergereicht und Elijah verschwindet zwischen den Gästen. >>Ich bin froh, dass ihr euch beide ein bisschen erholt habt! << meint er und ich nicke, es stimmt, mittlerweile gibt es Nächte, in denen nur einer von uns wach wird. Zwar verschwinden die Alpträume nicht, aber ich fange mich schneller wieder. >>Ich auch Onkel, ich auch. << bestätige ich ihm. Das Lied ist zu Ende und er verbeugt sich vor mir. Unfreiwillig nimmt er mich mit zu meiner Tante und Lilianna. >>Eins noch, du weißt es passiert in diesem Schloss nichts, von dem ich keine Kenntnis habe oder ich nicht absegne! << er setzt mir noch ein Kuss auf das Haar und schon schleift mich Lilianna durch den ganzen Saal Richtung Garten. >>Lilianna, was machen wir? << sie grinst wie eine Serienkillerin vor sich hin. >>Wirst schon sehen! << in einem der verlassenen Ecken bleiben wir stehen und es ist wirklich Stock dunkel! >>Du bleibst stehen! << meint sie und verschwindet. >>Lilianna, kein guter scherz, ich habe Dolche bei mir, also baue kein scheiß! << schreie ich in die Dunkelheit. >>Beruhig dich Kriegerprinzessin und lass deine Waffen stecken! << Elijahs Stimme taucht hinter mir auf und ich nehme seine Präsenz hinter mir wahr. >>Du lebst gefährlich kleiner Prinz! << meine ich und dreh mich um. >>Ich weiß, ich verbringe ja auch freiwillig Zeit mit dir. Jetzt komm, oder willst du das Geheimnis um die Farbe Pink nicht erfahren? << wild nicke ich und schon nimmt er meine Hand und wir laufen in das kleine Labyrinth. Dort sind vereinzelnd wild die Pinken Rosen in die Hecke gesteckt worden und Kerzen leiten uns den Weg durch das dunkle Labyrinth >>Wir kennen uns seit wir klein sind. Schon seit dem ersten Tag habe ich dich für deine Stärke und deinen Mut bewundert. Du schienst Perfekt, unmenschlich Perfekt und das mit vier Jahren! << ich lache auf >>Dann starben deine Eltern und ich sah die Seite, die nicht jeder zu Gesicht bekommt und ich hab gemerkt, du bist nicht perfekt, du bist menschlich und das macht dich zu einem fast perfekten Menschen. Ich wollte dich beschützen, dir helfen. Doch als ich merkte, dass du nicht beschützt werden musst, hatte ich fast noch mehr Angst in was für Sachen du dich den hinein Manövrieren wirst. Je älter wir worden desto hübscher wurdest du und glaub mir ich bin nicht der Einzige dem das aufgefallen ist. Dadurch entstand eine noch viel unkontrollierbare Gefahr. Lilianna begann dann für dich heiratsfähige Männer herauszusuchen und dass Einzige, an das ich denken konnte ist, dass ich nicht will das du gehst. Ich wollte nicht, dass du über die Witze eines anderen lachst, dich mit jemand anderen über die Rosen kommunizierst und schon gar nicht wollte ich, dass du weggehst nur um zu jemand anderem zu gehen, jemanden der nicht ich bin! << wir sind in einer Sackgasse angekommen und diese ist übersät mit Pinken Rosen, mir steigen Tränen in die Augen. >>An dem Tag der ersten Schlacht, da hatte ich vor mit dir nach der Zeremonie zu sprechen, über dich und mich, über uns! << er macht eine Pause und lockert leicht nervös seinen Krawattenknoten. >>Das hier hat nichts damit zu tun, dass du die Heldin der Nation bist! Ich wollte es schon davor! Ich wollte dir die pinke Rose geben und dir dann die Bedeutung zu flüstern! << >>Die Rose habe ich, jetzt die Bedeutung! << erwidere ich mit flüsternder Stimme, mein Herz pocht zu schnell und droht jeden Moment aus der Brust zu hüpfen, meine Beine werden weicher und mein Atem ist unregelmäßig, von dem Chaos in meinem Kopf und meinem Magen ganz zu schweigen. Langsam beugt er sich zu meinem Ohr, ich halte unbewusst die Luft an. >>Ich wollte dir sagen, dass ich die neue Bedeutung selbst gewählt habe! Ich habe mich für drei Wörter und 12 Buchstaben entschieden. << eine Pause auch sein Herz schlägt unnatürlich schnell und sein Atem geht stoßweise. >>Ich liebe dich! Ich liebe dich Valentina Marie Heart und zwar nicht so wie ich Lilianna liebe. Sondern wie mein Vater meine Mutter liebt. << mein angestauter Atem verlässt meine Kehle und er schaut mich nun stumm und unsicher an. Er liebt mich auch, so wie ich ihn, mein Herz macht Freude Sprünge. >>Aber das ist nicht alles, als du zur ersten Schlacht aufgebrochen bist, wollte ich es dir unbedingt sagen, sobald du wieder zurück bist. Als du jedoch zur Zweiten aufgebrochen bist, habe ich eine Entscheidung getroffen. Wenn das Universum mir dich wieder lebend zurückgibt, werde ich alles in meiner Macht Stehende tun damit diese Frau, meine Frau wird. Mir ist klar, dass ich dir nicht meine Liebe gestehen und um deine Hand bitten kann. Ich möchte aber das du trotzdem diesen Ring, um deinen Hals trägst bis wir so weit sind, gemeinsam an eine Hochzeit zu denken. << er holt den Ring an einer langen Kette hervor und lässt sie zwischen uns baumeln. Nun lösen sich vor Glück die Tränen aus meinen Augen. >>Sag was, fühlst du vielleicht << ich unterbreche ihn schroff >>Halt endlich den Mund kleiner Prinz und Küss mich endlich! <<, dass lässt er sich nicht zweimal sagen und schon landen seine Lippen auf meinen und ein Feuerwerk der Gefühle breiten sich in mir aus. Als wir beide dringend Luft benötigen, lehnen wir uns Stirn an Stirn gegen einander. >>Nimmst du den Ring? << fragt er mich ich nicke mit dem bestimmt breitesten Lachen der Welt und schon zieht er mir die Kette über den Kopf und unsere Lippen vereinigen sich wieder miteinander.

Planet 43 - Die Geschichte der SchriftenkriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt