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Jungkook PoV

Für die nächsten zwei Wochen verlief mein Leben wie vorher. Ich hatte oft Sex, trank viel und machte viel mit meinen Freunden. Die einzigen Sachen waren, dass ich noch weniger mit meiner Mutter sprach und dass ich sehr oft an Taehyung denken musste. Er ignorierte such weiterhin meine Nachrichten. Aber es war der Tag gekommen, an dem ich zum einen Taehyung wieder sehen durfte und zum anderen mein Leben kaputt ging. „Musst du Jin dann eigentlich Papa nennen?", fragte mich Namjoon, während ich mir die Krawatte zurechtrückte. Sofort schüttelte ich meinen Kopf und schüttelte mich angewidert. „Ganz sicher nicht", sagte ich empört, weshalb er und Jimin lachten. „Lieber Daddy?", fragte mich mein bester Freund, weshalb ich noch empörter durch den Spiegel zu ihm schaute. Er lachte sich den Arsch ab und stand von dem Stuhl auf. Wir waren in irgendeinem Raum in der Kirche und machten uns fertig, wobei ich mich eher fertig machte. Die beiden waren schon angezogen und ihre Haare waren gemacht. Sie sahen definitiv besser als ich aus, ich war die Nacht noch mit Zack etwas trinken weil ich dachte, dass Taehyung schon Nachts zu uns kommen würde. Er kam auch Nachts, doch er übernachtete in einem Hotel. Wahrscheinlich wollte er mich einfach nicht sehen. Als ich fertig mit dem binden meine Krawatte war, nahm ich mir einen Klopfer, welchen ich mit reingeschmuggelt hatte und trank ihn. Namjoon musterte mich besorgt. „Heute solltest du echt nicht so viel trinken, hast gestern schon genug getrunken", versuchte er auf mich einzureden, wobei er so aufmuntern lächelte, wie er es nur drauf hatte.
Es war einfach ein scheiß Tag, den ich nicht nüchtern durch machen wollte.
Nach ein paar Minuten versammelten wir uns in der Kirche. Sofort fiel mir Taehyung in die Augen. „Verdammt", murmelte ich, als ich ihn erblickte. Er sah so gut aus. Auch während ich mich auf eine Bank setzte, schaute ich nur auf Taehyung. Ich wollte weinen. Aber warum?  Weil er so gut aussah und ich traurig war, dass ich ihn jetzt bei mir haben könnte, es aber einfach nicht kann? Bestimmt.
„Sabber nicht so", unterbrach mich mein bester Freund, welcher amüsiert seinen Kopf schüttelte. Seufzend schaute ich zu Seokjin, welcher neben Gott persönlich stand und sich mit ihm unterhielt. Krass, wie unterschiedlich sich zwei Brüder sehen können. Nach ein paar Minuten setzte sich Taehyung auch irgendwo hin, sodass ich ihn noch kaum sehen konnte. Er würdigte mich die ganze Zeit keines Blickes. Dabei lagen meine Augen sogar während der Zeremonie nur auf seinem perfekten Gesicht. Ich erwachte erst wieder aus der Starre, als ich lautes Klatschen und auch Weinen wahrnahm. „Wars das schon?", fragte ich verwirrt, weshalb Jimin nickte. Meine Mutter kam mit Tränen zu mir und nahm mich in den Arm. Seufzend lächelte ich. „Glückwunsch", murmelte ich und stieß die kleinere Frau leicht von mir. Sie sah so wunderschön aus, viel zu wunderschön für diesen ekelhaften Typen. „Bist du glücklich?", fragte ich sie und sie nickte, wobei sie strahlte. „Dann bin ich das auch", sagte ich ihr und versuchte leicht zu lächeln. Als sie andere Familienmitglieder entdeckte, ließ sie von mir ab und ging zu diesen. Irgendwo waren auch Jimin und Namjoon hin, weshalb ich wieder zu dem Raum wollte, in dem wir uns fertig machen wollten, um ein wenig zu „feiern". Ich wollte feiern, dass ich meinen Vater von nun an vergessen sollte, hatte ja jetzt einen neuen. Ebenso wollre ich feiern, dass der Typ, der mir gezeigt hatte, dass es doch Liebe gibt, mich hasste.
„Ach ja, was ein toller Tag", sang ich vor mir hin und freute mich schon darauf, wieder in den leichten Rausch zu kommen, doch ich wurde in einen Raum gezogen. Erschrocken stöhnte ich auf, was ich noch mal tat, als ich gegen die Wand gedrückt wurde.

All Of Me® || VKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt