Zusammen mit Seraphina hatte ich nun auch die weiteren vier Schulstunden überstanden. Es hatte vor ein paar Sekunden geklingelt und während die Hälfte der Klasse bereits herausgestürmt war, packten Seraphina und ich noch unsere Sachen ein. ,,Nach dem Training werde ich nur noch duschen gehen und mich danach auf mein Bett schmeißen.", seufzte Seraphina. Zustimmend nickte ich eifrig mit einem Lächeln im Gesicht, als wir aus dem Raum liefen.
Dabei wippte der Knoten aus Haaren auf meinem Kopf und löste sich innerhalb eines Augenblickes aus dem Zopfgummi. Während mir meine Haare in mein Gesicht fielen, fiel das Zopfgummi zu Boden und blieb dort genauso demotiviert, wie ich mich fühlte, liegen.
Mit einer raschen Handbewegung und einem Seufzen strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht und griff nach dem Zopfgummi, als dies gleichzeitig auch jemand anderes tat. Anstatt das Zopfgummi, traf meine eine andere, große und leicht gebräunte Hand. Schnell zog ich meine zurück.
Ich sah hoch und blickte geradewegs in das Gesicht von Raphael. ,,Hey Teufelchen.", sagte er und lächelte mich charmant an. Ich erwiderte ein gezögertes ,Hey', als er mir das Zopfgummi entgegen reichte.
Raphael richtete sich ebenfalls auf, sah dabei aber um einiges attraktiver aus als ich. Ich wandte meinen Blick von Raphael ab und band mir meine goldblonden Haare zu einem einfachen Zopf, während Seraphina neben mich trat. ,,Du bist also der berühmte Raphael.", stellte sie fest und musterte ihn von oben bis unten, nicht ohne einen sarkastischen Ton und einen skeptischen Blick.
Raphael sah nun Seraphina an, als ich wieder hoch sah. ,,Scheint so. Und wer bist du?", fragte er lässig. Seraphina, scheinbar wenig beeindruckt zog eine Augenbraue hoch. ,,Seraphina."
Woher auch immer, jedoch begann die Luft mit einem Mal stickig zu werden. Verwirrt bemerkte ich jedoch schnell, dass genug Fenster geöffnet waren. Was ist hier los? Seraphina und Raphael sprachen nicht mehr, sondern sahen sich einfach an.
Ich konnte nicht erkennen wie, nett schien es jedoch nicht zu sein. Nach der Klausur schien sie doch ganz schön beeindruckt von Raphael zu sein, wieso verhält sie sich jetzt so? Ich ging einen Schritt nach vorne und griff nach Seraphinas Arm. ,,Jetzt wo ihr euch kennt, müssen Seraphina und ich los. Wir haben noch Cheerleader Training."
Beide sahen nun zu mir und Seraphina nickte. ,,Stimmt." Ich wandte mich nun zu Raphael. ,,Du bist Cheerleaderin?", fragte er überrascht. ,,Ja, bin ich und wir sollten jetzt wirklich los, sonst bin ich es bald nicht mehr.", meinte ich und lächelte ihn leicht an. Er erwiderte es und stellte damit seine Sicherheit und Überlegenheit zur Schau, wandte sich mit einem letzten Blick zu Seraphina und mich ab und lief in die entgegengesetzte Richtung. Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
Dabei war mein letzter Satz nur die halbe Wahrheit gewesen. Ich könnte gar nicht rausfliegen, das würde Seraphina als Team-Kapitän nicht zulassen. Bereits im ersten Jahr, als wir uns gerade erst kennengelernt hatten, hatten wir spaß am Cheerleading gefunden und uns dafür eingetragen. Kurz darauf musste Seraphina für die eigentliche Kapitänin einspringen und als diese ihre Position nicht wieder antreten konnte, blieb Seraphina der Kapitän.
Seraphina und ich machten uns jetzt nun auf den Weg durch das nun zum Großteil leere Gebäude. ,,Was war das gerade?", fragte ich Seraphina, als wir die Tür zum Ausgang aufstießen.
,,Dein toller Raphael hat sich heute schon am ersten Tag mit Rick angelegt, mal davon abgesehen, dass ich ihn seltsam finde und ihm nicht über den Weg traue.", brummte Seraphina genervt. ,,Mein Raphael?", fragte ich höhnisch. ,,Ja, deiner. Als ob du nicht merkst, wie er dich ansieht." Seraphina schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, als ich lediglich kopfschüttelnd eine Augenbraue hochzog.
Für einen Moment liefen wir einfach stillschweigend nebeneinander her, direkt auf das Stadion zu. ,,Wieso hat sich Raphael überhaupt mit Rick angelegt?", fragte ich sie dann seufzend. ,,Es ging um irgendwas wegen der neuen Quarterback und Kapitäns-Wahl nächste Woche.", meinte sie, um einiges vernünftiger als vorher.
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Devilish Saints
FantasíaNyx Cunningham ist seit ihrer Geburt in Gefahr. Doch sie ahnt es nicht, bis die Gefahr nach 17 Jahren gleich in zweifacher Form vor ihr steht. All Rights reserved to me ©