|Chapter 5|

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Zwischen Gebrüll und Schreien, Schluchzen und dumpfen Schlägen klirrten Schwerthiebe laut aufeinander. Ich hatte keine Ahnung wo ich mich befand, denn alles was ich sah schien aus der Perspektive einer einzelnen Person zu passieren. Diese kämpfte gerade mit einer anderen Person, die ich nicht definieren konnte. Alles was ich sehen konnte war verschwommen. Ich konnte nicht einmal sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war. Doch ich fühlte jeden Hieb, als würde ich ihn tätigen und spürte das Zittern der Muskeln, als wären es meine. Aber ich wusste, dass das nicht ich war. Mit nur ein paar weiteren Schwerthieben blieb die Person mir gegenüber liegen und bewegte sich nicht mehr. Ich versuchte meinen Blick auf die liegende Person zu konzentrieren, doch wurde durch einen plötzlichen, stechenden Schmerz in meinem Bauch abgelenkt. Ich spürte wie mir die Luft zum Atmen fehlte und mit einem Blick runter entdeckte ich die Spitze des Schwertes, das blutverschmiert aus dem Bauch herausragte. Plötzlich fehlte mir die Kraft zum Stehen und ich fiel hinten rüber von etwas herunter. Ich spürte während des Fallens Blut in meinem Mund, der metallische Geschmack fühlte sich seltsam fremd an. Ich wusste nicht, was sich schlimmer anfühlte. Der bereits bestehende Schmerz in meinem Bauch oder aber der atemraubende Schmerz beim Aufprall auf den Boden. Dieser Schmerz zog sich durch meinen gesamten Körper, bis ich einen Augenblick später nur noch eisige Leere spürte.

Ich schreckte hoch und saß einen Augenblick später völlig verschwitzt, schweratmend und kerzengerade in meinem Bett. Ein rötlicher Schimmer verblasste genau in diesem Moment auf beiden Armen und mit einem mechanischen Blick sah ich dabei zu, wie die Linien vollständig verblassten.

,,Was zur Hölle war das?'', hauchte ich in die Dunkelheit und versuchte mich zu beruhigen. Ich schlug die Decke zur Seite, die sich unangenehm warm und nass anfühlte und griff nach meinem Handy. 2:41 Uhr zeigten die weißen Zahlen und dazu noch eine Nachricht von Seraphina.

Doch die Nachricht ignorierte ich und stand auf. Bei dem Gedanken wieder zu schlafen wurde mir schlecht. Noch immer spürte ich einen ziehenden Schmerz an der Stelle im Bauch, wo die Spitze des Schwertes wieder herausgekommen war. Ich schüttelte diesen Gedanken ab und lief zu meinem Schrank, von dem ich mir neue Unterwäsche und ebenfalls neue Shorts und ein Top herausnahm.

Im Badezimmer warf ich die durchnässten Sachen direkt in die Wäsche und ließ in der Dusche das heiße Wasser auf mich prasseln. Die harten Wassertropfen brachten mich dazu, wieder klar zu denken. Es war nur ein Traum, Nyx. ,,Nur wieso hat er sich so real angefühlt?'', fragte ich halblaut in die Stille, als ich das Wasser abgestellt hatte.

Vollkommen in Gedanken zog ich mir die neuen Sachen an und föhnte meine Haare trocken. Danach tapste ich die kalten Treppenstufen herunter in die Küche. Das Licht, welches mit Bewegungssensoren funktionierte, ging sofort an sodass ich nicht erst nach dem Lichtschalter suchen musste.

Ich ging zu den Schränken mit den Tassen, nahm mir eine heraus und füllte sie mit Milch und Kakaopulver. Ich rührte alles um, bis die Klumpen des Pulvers verschwunden waren und stellte die Tasse dann ohne den Löffel in die Mikrowelle.

Das leise Summen dieser beruhigte mich. Angelehnt an die mit weißen Marmorsteinen bedeckte Kücheninsel und mit dem Löffel in der Hand wartete ich, bis der Kakao fertig war und setzte mich dann schließlich mit dem heißen Getränk auf einen Barhocker an die Kücheninsel.

Tief atmete ich mit geschlossenen Augen den Geruch der Schokolade ein, bevor ich ein paar Schlucke nahm. Mein Blick wanderte langsam zu meinen Armen auf denen sich eine Gänsehaut bildete, die sich bis in meine Beine zog.

Eine halbe Stunde später lief ich wieder hoch in mein Zimmer, den Traum versuchte ich derweil zu verdrängen. Immerhin war es wirklich nur ein Traum, es gab also gar keinen Grund sich darüber Gedanken zu machen, wenn in ein paar Stunden das vermutlich wichtigste Football-Spiel dieses Jahres sein würde.

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