3. Kapitel

57 1 0
                                    

Flashback 1,5 Jahre zuvor

Stürmisch klingelte es an seiner Tür und er lief irritiert aus dem Wohnzimmer zur Tür. Er öffnete die Tür und sah überrascht zu Ihr. „Was... was machst du denn schon hier?", fragte er überrumpelt. Helene grinste schief. „Überraschung." Brian brauchte einen Moment sich zu sammeln und nahm sie dann überschwänglich in den Arm. „Los, komm rein", sagte er und nahm Ihren Koffer. Er stellte den Koffer in der Halle ab, schloss die Tür und nahm sie an die Hand. Schnell zog er sie ins Wohnzimmer und ließ sich mit Ihr auf das Sofa fallen. „Ich freue mich, dass du da bist", sagte er strahlend. Helene lächelte. „Ja, dieses ewige Schreiben und telefonieren nervt ein wenig." Brian streckte Ihr die Zunge heraus. „Danke. Ich mag dich auch." Helene lachte laut und tätschelte seinen Arm. Er nahm Ihre Hand in seine und sah sie an. „Wie geht es dir?", fragte er ernst und Helenes Lachen verflog. „Ich bin erschöpft. Müde." Brian nickte mitfühlend. „Anstrengendes Jahr, was?" „Mehr als das. Weißt du, ich liebe es und es ist spannend und aufregend. Aber die Ruhephasen sind sehr kurz und wenn es dann noch Privat nicht so toll ist, dann geht so ein bisschen was verloren." Brian schluckte. „Flo?" Helene nickte leicht. „Willst du darüber reden?" Sie zuckte unsicher mit den Schultern.
„Eigentlich gibt es da nicht mehr groß was zu reden", sagte sie traurig. „Was ist passiert?" Helene räusperte sich und lächelte leicht. „Lass uns nicht darüber reden", versuchte sie abzulenken. „Leni", sagte er ernst und sah sie eindringlich an. Sie seufzte laut und lehnte sich zurück. „Ach, es ist immer das gleiche. Er ist eifersüchtig, misstrauisch und nervt mich, mit irgendwelchen Unterstellungen. Er glaubt doch allen Ernstes, du willst was von mir." Brian schluckte schwer. Wen sie wüsste, wie Recht er damit hatte. Er hatte schon tiefe Gefühle für sie, die aber erst in den letzten Wochen richtig zum Vorschein kamen. Aber er wollte sie nicht als Freundin verlieren und behielt seine Gefühle für sich. Florian hatte er bei seinem letzten Deutschland Besuch auch kennengelernt. Er fand Ihn unsympathisch und hatte auch das Gefühl, dass er sein Saubermann Image nur im Beruf benutzte. Helene schien Ihn zu lieben und Brian hielt seine Meinung zurück. „Gestern Abend ist es dann eskaliert", fuhr sie fort und riss Ihn aus seinen Gedanken. Erschrocken sah er sie an. „Hat er dich angefasst?", fragte er sofort. Helene lächelte leicht. „Nein. Keine Sorge. So einer ist er nicht. Aber er hat wieder mal irgendeinen Blödsinn geredet, weil ich jetzt hier bin und da ist mir die Hutschnur gerissen." Verwirrt sah Brian sie an. „Heißt was?" „Ich habe Ihm gesagt, wenn ich wieder da bin, ist er ausgezogen. Ich kann das nicht mehr. Ich lass mir nicht vorschreiben, wer mein Freund ist und wer nicht." Brians Herz rutschte in die Hose und er spürte einige
Schweißperlen seinen Nacken herunterlaufen. Das waren die Worte, die er sich seit Wochen gewünscht hatte zu hören. Sollte er tatsächlich eine Chance bekommen? „Das ... das tut mir leid", stammelte er. Helene grinste. „Muss es nicht. Das war überfällig." Sie klatschte in die Hände. „So und nun lass uns über was Anderes sprechen. Was machen wir heute noch so?" Brian grinste. „Das darfst du entscheiden. Willst du dich erst ausruhen?" Helene schüttelte energisch den Kopf. „Nein. Ich bin viel zu aufgeregt." Brian lachte. Sie war so süß und Ihre Laune war ansteckend. „Dann sollten wir uns frisch machen und dann treffen wir die anderen." Helene strahlte. „Super. Zeigst du mir mein Zimmer?" Brian nickte und nahm sie wieder an die Hand. Lachend liefen beide nach oben und Brian zeigte Ihr das Gästezimmer. 

Flashback Ende

Müde rieb sich Brian die Augen. Er musste schlafen. Der Tag war lang gewesen. Und er wollte früh wieder im Krankenhaus sein. Er raffte sich auf und stellte die Bierflasche auf den Tisch. Gerade lief er die ersten Stufen herauf, als sein Telefon klingelte. Schnell eilte er zurück und nahm eilig den Hörer zur Hand. „Hallo?", kam es aufgeregt. „Brian? Hier ist Uwe", kam es und Brian seufzte leise. „Uwe", sagte er. An Ihn hatte er gar nicht gedacht. „Ich erreich Helene nicht. Ist alles gut gegangen?", fragte er. Brian rieb sich das Kinn. „Weißt du, es ist nicht alles glattgegangen." Wieder stiegen Ihm Tränen in die Augen. „Was ist passiert?", fragte Uwe aufgeregt. „Besser du setzt dich", sagte er ruhig. „Während der OP kam es zu Komplikationen. So wie es im Moment aussieht, hat Leni auf ein Medikament allergisch reagiert." „Was heißt das jetzt? Wie geht es Ihr jetzt?" Brian schloss einen Moment die Augen. „Das heißt .... das .... sie im Koma liegt", presste er hervor. Und plötzlich herrschte Stille. „Uwe?", fragte er nach einer Weile. „Ich ...ich .... ich komme sofort", hörte er Ihn nur stammeln und es klickte in der Leitung. Brian ließ das Telefon auf den Tisch vor Ihm gleiten und fuhr sich durchs Gesicht. Er konnte immer noch nicht glauben, was heute passiert war. Sie hatten alle Unterlagen ordentlich ausgefüllt und sie hatte alle möglichen Allergien angegeben. Der Arzt hatte Ihm erklärt, dass keiner Schuld daran hatte, denn so etwas kann immer passieren, dass man nicht weiß, dass man gegen ein Medikament allergisch ist. Beruhigt hatte Ihn das nicht. Seine Leni lag nun im Koma und keiner konnte Ihm sagen, wann sie wieder aufwachen würde. Auch wenn Ihm nicht danach war und er viel lieber bei Ihr sein würde, musste er ins Bett. Langsam trottete er hoch ins Schlafzimmer und ließ sich einfach aufs Bett fallen.

Am nächsten Morgen schreckte er hoch. Fast schon panisch sah er auf die Uhr und stellte im nächsten Moment erleichtert fest, dass es erst sieben in der Früh war. Er seufzte und ließ sich wieder zurückfallen. Er sah zur Seite und stellte fest, dass es leider doch kein Traum war und Helene tatsächlich nicht neben Ihm lag. Er rollte sich aus dem Bett und zog seine Sachen vom Vortag aus und sprang unter die Dusche. Aber auch das entspannende, warme Wasser half nicht und er lehnte sich traurig an die Duschwand. Es musste ein schlechter Alptraum sein.
Sie hatten doch niemandem etwas getan, dass sie nun so bestraft wurden.
Sie waren doch gerade so glücklich. Sie hatten so viele tolle Sachen geplant und er hatte ernsthaft darüber nachgedacht, sie zu bitten ganz zu Ihm zu ziehen. Nicht nur für die Urlaubszeit. Frustriert machte er das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Schnell zog er sich etwas über und machte sich ohne Kaffee und ohne Frühstück auf den Weg ins Krankenhaus. Eilig lief er zu Ihrem Zimmer und öffnete vorsichtig die Tür. Schmerzlich stellte er fest, dass sich an Ihrem Zustand nichts geändert hatte. Noch immer lag sie hier an all diesen Geräten angeschlossen. Er kam zu Ihr ans Bett und strich Ihr sanft über den Kopf. Er lehnte sich vor und gab Ihr einen Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen Süße", sagte er und lächelte leicht. Es tat weh keine Reaktion zu bekommen, aber er musste einfach mit Ihr sprechen. Er setzte sich ans Bett, griff nach Ihrer Hand und drückte sie leicht. „Bitte mach die Augen auf", flehte er leise und wieder stiegen Tränen in seine Augen. „Ich brauch dich doch." Doch wieder kam keine Reaktion und er senkte den Kopf.

In diesem Moment ging die Zimmertür auf und ein Ärztetrupp marschierte ins Zimmer. Er hob seinen Kopf und sah den Oberarzt fragend an. „Guten Morgen, Mr. Littrell. Wir machen nur eben unsere Visite. Bleiben Sie ruhig sitzen." Brian nickte stumm und er hörte den Ärzten aufmerksam zu. Verstehen tat er aber nichts und er verlor sich einen Augenblick in seinen Gedanken. „Mr. Littrell?", riss es Ihn aus den Gedanken. „Ja?", fragte er irritiert. „Wäre es möglich, dass Sie Ihre Familie informieren und sie herkommen können?" Brian schluckte.
Ihre Eltern. Richtig. „Ja .... sicher. Ich werde sie anrufen. Aber vielleicht hat das auch schon Ihr Manager gemacht. Er ist schon auf dem Weg." Er Arzt nickte. „In Ordnung. Haben Sie noch Fragen?" Brian sah Ihn an. „Einen Haufen. Aber eigentlich will ich nur wissen, wann sie wieder wach wird." „Wissen Sie, dass kann ich Ihnen nicht sagen. Wir müssen abwarten. Erst einmal muss sich ihr Körper von dem Schock erholen. Wenn die Werte wieder im Normbereich sind, können wir darüber sprechen sie aufwachen zu lassen. Und wie lange diese Phase dann dauert, können wir auch nicht beeinflussen." Brian schluckte schwer. „Wollen Sie mir gerade schonend beibringen, dass es sein kann, dass sie nie wieder wach wird?", fragte er entsetzt.

Loved me back to lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt