Immer noch stand Helene mit gesenktem Blick in der Garderobe und versuchte sich zu beruhigen. Sie hatte gehört, dass Ihr Handy klingelte, doch sie würde keinen geraden Satz heraus bekommen. Sie konnte einfach nicht verstehen, warum Florian das tat. Das war noch nie seine Art gewesen. Unschlüssig sah sie zur Tür. Sollte sie zu Ihm gehen und es mit Ihm klären? Sie wollte keinen Rosenkrieg. Sie wollte, dass sie Freunde waren - irgendwie. Sie drehte sich zur Tür und lief mit einem schnellen Schritt dort hin. Sie riss die Tür auf und schreckte zurück. Florian stand gegenüber an der Wand und starrte zu Boden. Sie presste die Lippen zusammen und holte tief Luft. „Flo?", sagte sie leise und er sah überrascht auf.
„Können wir reden?" Er nickte leicht und bewegte sich langsam zurück zu Ihr in die Garderobe. Sie schloss die Tür hinter sich und knetete nervös Ihre Hände. „Die Ohrfeige tut mir Leid", begann sie zögerlich. Florian sah sie eingeschüchtert an. „Nein, schon ok. Ich habe es verdient." Er hielt kurz inne. „Ich muss mich entschuldigen. Ich weiß nicht was mich geritten hat. Wahrscheinlich bin ich einfach nur eifersüchtig. Du bist glücklich. Das weiß ich. Ich sehe es. Du strahlst es aus. Und ich freue mich sehr für dich. Ehrlich. Ich weiß, er ist ein toller Mann und er würde dir nie wehtun." Nun presste er die Lippen zusammen und wartete auf eine Reaktion. Sie lächelte leicht. „Danke", sie leise. „Freunde?", fragte sie schließlich und grinste leicht. Florian nickte und trat einen Schritt an sie heran. „Freude." Er reichte Ihr seine Hand, doch sie zog Ihn an sich heran.
Nach der Umarmung atmete Florian erleichtert aus. „Hast du Lust noch was trinken zu gehen?" „Sei mir nicht böse, aber ich bin müde. Der Jetlag." „Sicher." Er machte sich auf den Weg zur Tür. „Aber ich habe morgen einen freien Tag. Wenn du magst unternehmen wir was", sagte sie und lächelte leicht. „Sehr gerne. Ich ruf dich an. Gute Nacht." Er verließ ohne einen weiteren Blick die Garderobe und Helene begann Ihre Sachen zusammen zu packen.
Brian tippte unruhig mit dem Finger auf dem Bein herum. Zwei Stunden waren seit seinem Anruf vergangen. Immer noch hatte sie sich nicht gemeldet. Das war nicht Ihre Art und er begann sich ernsthaft Sorgen zu machen. Er hatte noch eine halbe Stunde Zeit ehe sie auf die Bühne mussten und ohne dass er mit Ihr gesprochen hatte, wollte er nicht auftreten. Er musste wissen wie es Ihr ging. Er sprang auf und fischte sein Handy aus dem Rucksack. Ehe er zum wählen kam, sah er eine Nachricht von Ihr. „Hey mein Süßer. Es tut mir Leid. Ich habe deinen Anruf verpasst. Ich fahre jetzt ins Hotel. Ich rufe dich morgen an und erzähl dir alles. Ich liebe Dich. Leni." Brian starrte auf das Display und seufzte. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Leichte Frustration machte sich in Ihm breit und er schmiss das Handy in den Rucksack. „Rok?", kam es hinter Ihm. „Ja?" AJ stand lächelnd im Türnahmen. „Kommst du?" Brian seufzte leicht. „Ja, bin gleich da." AJ musterte Ihn einen Moment. „Alles ok?" Brian fälschte ein Lächeln. „Sicher", sagte er kurz. AJ lachte und legte den Arm um Ihn. „Du konntest noch nie lügen, mein Guter." Unweigerlich musste Brian lachen. „Der Weg zur Bühne ist lang und ich hab ein freies Ohr. Willst du was loswerden?" Brian nickte leicht und beide machten sich lachend auf den Weg.
Die nächsten Tage waren für Brian nicht sehr angenehm. Die Situation zwischen Helene und Florian machte Ihm zu schaffen. Helene hatte Ihm in einem langen Telefonat alles erzählt und auch, dass sie sich wieder vertragen hatten, aber so ganz traute er dem Braten nicht. Gerade hatten sie das Hotel verlassen und waren auf dem Weg zur Halle. Er hatte sich zurückgezogen und war ganz in Gedanken, als sich Jenny neben Ihn setzte und Ihm auf die Schulter tippte. Er zuckte zusammen und schob die Kopfhörer von den Ohren. Jenny lächelte leicht. „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken." „Schon gut. Was gibt es denn?" Jenny räusperte sich kurz. „Ja, also ... Ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll ....", stammelte sie. Brian runzelte die Stirn und sah sie sichtlich irritiert an. „Ist was passiert?" Jenny zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau." „Jetzt sag schon. Das ist mir unheimlich." Jenny holte tief Luft und reichte Ihm Ihr Tablet. „Ich denke, dass solltest du sehen", sagte sie leise und Brian nahm Ihr das Tablet ab. Unsicher sah er auf das Display und augenblicklich überschlug sich sein Herz. Er konnte nicht glauben, was er da sah. Seine Leni und Florian. Gemeinsam lachend und sehr vertraut wirkend in einem Café. War er im falschen Film? „Wo hast du die her?", fragte er ohne den Blick von den Bildern zu nehmen. „Ein Kollege aus Deutschland hat angerufen und um einen Kommentar gebeten. Und da ich nichts wusste, habe ich mir die Bilder schicken lassen." Brian sah nun zu Ihr und nickte leicht. „Wenn ich irgendwie reagieren soll, sag Bescheid", sagte sie und lächelte leicht. „Danke, Jenny." Jenny stand auf und sah Ihn noch mal aufmunternd an. „Ist bestimmt alles ganz harmlos." Brian presste die Lippen zusammen und starrte wieder auf die Bilder vor Ihm.
Er wusste nicht wie er nun damit umgehen sollte. Er wollte Ihr nicht misstrauen, aber bei diesen Bildern fiel es sehr schwer. Er wusste auch nicht, wie er es geschafft hatte, das Konzert zu überstehen. Er hatte das Gefühl gar nicht richtig da gewesen zu sein, aber scheinbar war es den anderen nicht aufgefallen, denn sie hatten Ihn gerade zu der tollen Show beglückwünscht. Tief in Gedanken versunken machte er sich auf den Weg zur Garderobe. Er musste etwas unternehmen. Er musste mit Ihr sprechen. So würde er keine weiteren Tage mehr überstehen. Als er seine Sachen zusammen packte, fasste er einen Entschluss. Er musste zu Ihr. So schnell wie möglich. Kaum hatte er den Bus erreicht, zog er Jenny zur Seite. „Ich muss zu Ihr", sagte er und sah sie eindringlich an. Überrumpelt brauchte Jenny einen Moment, ehe sie den Kopf schüttelte. „Wie stellst du dir das vor?" Brian schmiss den Rucksack auf die Bank. „Wir haben doch jetzt zwei Tage Pause. Ich flieg kurz zu Ihr und bin am Samstag rechtzeitig zurück. Bitte." Jenny gefiel diese Idee gar nicht, denn sie wusste, wenn das Treffen nicht so ausgehen würde, wie er es sich erhoffte, würde er für den Rest der Tour nicht zu gebrauchen sein. „Hast du denn schon mit Ihr gesprochen?", versuchte Jenny Zeit zu schinden. „So was bespricht man nicht am Telefon, Jenny. Also, was sagst du?" „Sehr ungern, Brian." „Also, ja. Danke. Bist die Beste", sagte er und lief eilig durch den Bus und besorgte sie online ein Ticket für den nächsten Flieger nach Berlin.
Bereits zwei Stunden später betrat er den Flieger. Er war mehr als froh, dass es geklappt hatte und er endlich mit Ihr sprechen konnte. Tief im inneren seines Herzens wusste er, dass Helene Ihn nie betrügen würde, aber trotzdem ließen Ihn die Bilder nicht los. Immerhin waren die beiden fiele Jahre ein Paar gewesen. Er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht weiter grübeln und machte es sich im Sitz gemütlich. Es war spät und ein bisschen Schlaf würde Ihm sehr gut tun.
Als er acht Stunden später in Berlin landet war er mehr als gerädert. Müde zog er das Capi tief ins Gesicht und machte sich auf den Weg zu den Taxen.
Helene stieg lachend aus dem Fahrstuhl. „Du bist verrückt", sagte sie und sah zu Florian, der hinter Ihr stand. „Nein, gar nicht. Das würde total gut passen. Glaub mir." Immer noch ungläubig über seinen Vorschlag sah sie Ihn an. „Ich weiß ja nicht", sagte sie und öffnete Ihre Tasche und begann nach Ihrem Schlüssel zu suchen. „Komm schon. Das ist eine tolle Idee und passt doch super in die Sendung. Und ..." Sie sah auf. „Was und?" Er kam ein Stück näher an sie heran. „Und wir haben schon lange nichts mehr gemeinsam gemacht." Ein kleines Lächeln huschte über Ihre Lippen. „Das stimmt." Sie musterte Ihn einen Augenblick und seufzte. „Na schön. Ich denke darüber nach. Mach dir nicht zu große Hoffnungen." Florian hob die Hände. „Ich doch nicht." Wieder begann sie zu lachen und stupste Ihn freundschaftlich in die Seite. Er revanchierte sich und so begann eine kleine Rangelei. Helene lachte und quiekte und plötzlich lehnte sie an der Wand neben Ihrer Zimmertür und Florian stand an die Wand gestützt vor Ihr. Ihre Blicke trafen sich und langsam näherte er sich Ihrem
Mund.
„Stör ich?", kam es hinter Ihnen und erschrocken fuhren beide auseinander.
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Loved me back to life
FanfictionBackstreet Boys / Helene Fischer Brian Littrell und Helene Fischer lernen sich auf einer Preisverleihung kennen und werden Freunde. Und wenn aus Freundschaft Liebe wird, ist es nie einfach.