12. Kapitel

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Brian konnte gar nicht aufhören zu grinsen. Seine Brust füllte sich mit Stolz. Sie machte es fantastisch. Besonders dafür, dass sie es nicht gemeinsam geübt hatten. Kaum war der Song zu Ende, verspürte er den großen Drang, sie in den Arm zu nehmen und Ihr zu danken, doch er musste sich professionell zurück halten. Doch sein Blick verriet alles. Helene lächelte schüchtern in die Runde und hätte sich am Liebsten vor Aufregung an Brian festgekrallt.

Irgendwie überstand sie das Interview und kaum waren sie wieder hinter der Bühne verschwunden, spürte sie auch schon seine Arme hinter Ihr.

Lächelnd drehte sie sich zu Ihm und er zog sie sofort in seine Arme. Glücklich drückte er Ihr einen Kuss auf den Mund. „Das war unglaublich", flüsterte er und lehnte mit der Stirn an Ihrer. „Fandest du?" Er lehnte sich ein Stück zurück. „Ja", sagte er nur und strahlte.

Flashback Ende

Kaum war die Hotelzimmertür ins Schloss gefallen, ließ sich Brian erschöpft aufs Bett fallen. Helene ließ sich lächelnd neben Ihm nieder und rollte sich in seinen Arm. „Das ist schön", murmelte sie leise und schloss die Augen. „Ja, ich weiß gar nicht, wie ich es so lange ohne dich aushalten konnte." Helene gab Ihm einen Kuss auf die Wange. Er grinste und drehte sich zu Ihr. Sie musterte Ihn. „Was?", fragte sie. „Komm mit mir nach L.A. Ich will dich immer bei mir haben." Er sah sie an und wartete auf eine Reaktion.

Helene biss sich auf die Lippe. Sie wusste nicht so Recht was sie sagen sollte. „Was sagst du dazu?", fragte er schließlich, als sie nichts sagte. Sie seufzte und richtete sich wieder auf. Warum konnte er nicht einfach den Moment genießen? „Was soll ich denn sagen?", kam es

Ihr endlich über die Lippen. Brian rutschte zu Ihr und nahm Ihre Hände in seine. „Zum

Beispiel: Ja, ich komme mit, weil ich bei dir sein will." Er sah sie eindringlich an, doch Helene sprang plötzlich auf und funkelte Ihn an. „Warum glaubst du eigentlich ständig, dass ich nicht bei dir sein will? Natürlich will ich das. Jeden Tag wünsche ich mir das. Aber es geht nicht. Nicht jetzt. Ich kann nicht einfach alles stehen und liegen lassen." Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah kurz zu Boden. Brian wusste, dass er sich auf dünnem Eis bewegte, aber er hielt es nicht mehr aus. Entschlossen stand er auf und trat an sie heran. „Versteh mich nicht falsch", begann er vorsichtig. „Ich will nicht, dass du irgendwas aufgibst. Ich will nur ...", doch weiter kam er nicht. Helene wedelte wild mit den Händen vor Ihm herum. „Aber genau das würde es bedeuten. Ich ziehe mit dir nach L.A und das wars dann. Wie soll das funktionieren, ohne dass der Job auf der Strecke bleibt? Und selbst wenn ich das Pensum was ich jetzt habe weiter durchziehe, meinst du es ändert was an unserer Situation? Da ist es egal wo ich bin." Sie atmete schwer, so sehr hatte sie sich in Rage geredet. Brian sah sie überrumpelt an und war nun sprachlos. Er hatte nicht gedacht, dass es alles so kompliziert war. Oder besser gesagt, wollte er es nicht denken. Er hatte die rosa rote Brille auf und wollte nur seine Leni bei sich haben. Er stemmte nun auch die Hände in die Hüften und sah sie unsicher an. Als er merkte, dass Helene sich beruhigt hatte, nahm er vorsichtig Ihre Hände. „Leni, ich liebe Dich. Ich möchte dich bei mir haben, dich nie wieder gehen lassen. Ich wünsche mir eine Familie mit dir. Und das funktioniert nicht, wenn wir auf zwei unterschiedlichen Kontinenten leben." Helenes Herz begann  nun wild zu pochen. Darüber hatten sie noch nie gesprochen, auch wenn sie wusste, dass er ein sehr familiärer Mensch war. Sie fuhr sich nervös mit der Hand an den Hals. „Ich ... ich...", stotterte sie überfordert. Sie sah

Ihn unschlüssig an. „Ich denke, ich gehe jetzt auf mein Zimmer", murmelte sie leise und hob Ihre Schuhe vom Boden auf. „Leni, bitte. Das ist doch nicht notwendig", flehte er. Helene schluckte schwer. „Bitte lass mich gehen. Ich ..." Sie holte tief Luft. „Lass mich nachdenken." Brian nickte traurig und trat zur Seite. Sie verließ ohne einen weiteren Blick sein Zimmer. Frustriert schlug Brian gegen die Wand und rutschte schließlich zu Boden. Was war nur los mit Ihm? 

Am nächsten Morgen trottete er nachdenklich zum Frühstück. Eigentlich war Ihm gar nicht danach auf die anderen zu treffen und es war Ihm unangenehm, denn Nick hatte sich so ins Zeug gelegt für Ihn. Und jetzt gestehen, dass er es schon wieder übertrieben hatte, war mehr als schwer. Vorsichtig schob er den Kopf durch die große Doppeltür und sah sich um. Zu seinem Glück war nur Howie da und er seufzte erleichtert aus. Mit schnellen Schritten ging er zum Tisch und setzte sich. „Morgen", murmelte er und nahm sich die große Kanne Kaffee. Howie musterte seinen Freund. „Was hast du angestellt?", fragte er grinsend. Irritiert blinzelte Brian. „Bitte? Gar nichts." „Das glaube ich dir nicht. Du siehst so ... schuldig aus. So bist du immer, wenn du was angestellt hast." Brian nahm einen Schluck Kaffee. „Ich habe gar nichts angestellt", knurrte er. Howie grinste stumm und widmete sich wieder seiner Zeitung. Brian blickte verstohlen zu Ihm und setzte die Tasse wieder ab. „Howie?", fragte er leise. „Ja?" Brian seufzte und rutschte näher an Ihn heran. „Ich hab Mist gebaut", begann er leise und Howie nickte leicht. „Wie kann ich helfen?" Howie legte die Zeitung zur Seite und sah Ihn an. Brian kratzte sich unsicher am Kopf. „Also, ich glaube ich habe ein bisschen übertrieben gestern und Leni .... verärgert", sagte er zögerlich. Howie zog die Augenbrauen hoch.

„Verärgert?" „Ja, ich habe wieder davon angefangen, dass ich sie bei mir in L.A haben will. Das ich eine Familie mit Ihr will." Howie nickte verständlich. „Und?" Brian seufzte erneut. „Nichts und. Sie hat mich angemeckert und dann ist sie sichtlich verwirrt auf Ihr Zimmer gegangen. Sie wollte nachdenken." Er hielt einen Moment inne und sah schließlich zu Howie.

„Und wir wissen ja beide, was das heißt", sagte er traurig. Howie legte den Arm um Ihn. „Jetzt male mal nicht den Teufel an die Wand. So schlimm wird es schon nicht sein. Aber du solltest vielleicht mal nicht so egoistisch sein. Hast du Ihr vielleicht mal angeboten, dass du her kommst?" Brian sah Ihn irritiert an. „Ich? Nein", gestand er verwirrt. „Das geht aber auch nicht", kam es direkt hinterher. „Ich habe doch Baylee in L.A und ....", plötzlich hielt er inne und senkte bestürzt den Kopf. „Schon verstanden", sagte er leise und sah zu Howie. Er klopfte Ihm auf die Schultern. „Brav", kommentierte er nur und ein kleines Lächeln huschte Brian über die Lippen. „Danke." Howie nahm wieder seine Zeitung zur Hand. „Immer zu Diensten."

Helene hatte sich nicht bei Frühstück sehen lassen. Entschlossen sich zu entschuldigen, machte er sich auf den Weg zu Ihrem Zimmer. Er holte tief Luft und klopfte zaghaft an die Tür. Mit dem Handy am Ohr öffnete sie die Tür. „Du, Uwe, ich ruf dich zurück", sagte sie und nahm das Handy vom Ohr. Sie trat einen Schritt zur Seite. „Komm rein." Brian ging schnell ins Zimmer und Helene schloss die Tür. Er begann nervös seine Hände zu kneten. „Ich ... ich möchte mich entschuldigen", begann er und lächelte leicht. Helene verzog keine Miene und setzte sich auf den Stuhl. Brian kam an sie heran und kniete sich vor sie. „Glaub mir, ich wollte dich nicht so vor den Kopf stoßen. Ich bin zu egoistisch und zu übereifrig. Ich habe verstanden, worum es dir geht." „Wie kommt es dazu?", fragte sie leise. Er begann zu grinsen. „Howie hat mir den Kopf gewachsen", gestand er kleinlaut. „Ich habe nur an mich gedacht und was für mich das Beste ist. Dabei habe ich das gleiche Problem wie du. Ich könnte auch nicht einfach alles stehen lassen. Da ist Baylee und die Band." Er nahm Ihre Hände und lächelte leicht. „Frieden?", fragte er. Helene musterte Ihn streng und grinste schließlich. „Frieden." Er nahm stürmisch Ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie. „Es tut mir Leid." Helene legte Ihren Finger auf seinen Mund. „Lass gut sein. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Lass uns nicht mehr darüber reden." Wieder begannen sie sich zu küssen und er zog sie zu sich in seine Arme. Glücklich strahlte er sie an. „Ich bin schon echt ein Glückspilz." „Ach ja?", fragte sie verspielt. „Doch. Ich habe eine wunderhübsche Freundin, die auf Ihren eigenen Beinen steht und sehr erfolgreich ist." „Schleimer", sagte sie lachend und schlug Ihm sanft auf die Schulter. Er ließ sich aufs Bett fallen und zog sie mit sich. „Wir finden schon eine akzeptable Lösung. Aber zuerst genießen wir unsere gemeinsame Zeit." Helene nickte eifrig und legte Ihren Kopf auf seiner Brust ab. Eine ganze Weile lagen sie so zusammen und genossen Ihre Zweisamkeit. „Sag mal", begann sie schließlich. „Ja?" Er strich Ihr durchs Haar und sah zur Decke. „Du willst also eine Familie?", fragte sie zögerlich. „Sicher will ich das. Das ist das Beste was einem passieren kann. Und es ist ein Segen die Liebe zu jemandem durch ein Kind und eine Hochzeit zu bestätigen." Helene presste die Lippen zusammen. Sie bekam heftiges Herzklopfen wenn sie daran dachte, mit Ihm eine Familie zu gründen und seine Frau zu werden. Sie hatte die letzte Nacht viel nachgedacht und sie verstand, warum er sich den Umzug in die Staaten wünschte, aber nach seiner Einsicht vorhin, würde sie Ihn noch eine Weile zappeln lassen. So einfach würde sie es Ihm nicht machen. Und sie wusste genau, was sie zu tun hatte.

Loved me back to lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt