17. Kapitel

19 1 0
                                    

„Ich muss dann los", sagte er, als sie sich voneinander lösten. Helene nickte leicht und schon machte sich Florian auf den Weg hinter die Bühne. Helene seufzte leicht und setzte sich neben Uwe. „Das lief doch ganz gut", murmelte sie und sah unsicher zu Uwe. „Ich weiß ja nicht. Das könnte auch nach hinten los gehen." Helene holte tief Luft und starrte nachdenklich auf die Bühne. „Sollen wir noch mal den Plan durchsprechen?", fragte sie ohne Ihn anzusehen. „Sicher", sagte er und hielt Ihr die Unterlagen hin. Doch wirklich konzentrieren konnte sie sich nicht. Es war komisch wieder in seiner Nähe zu sein und war selber irritiert über sich, dass sie Ihn aufgehalten hatte. Sie schüttelte den Kopf und sah auf die Unterlagen vor Ihr. Es würde schon alles klappen. Uwe sah auf die Uhr. „Du musst dich umziehen. Das Publikum wird gleich hereingelassen." Helene erhob sich und machte sich auf den Weg zu Ihrer Stylistin. Es dauerte diesmal eine Weile bis sie sich entschieden hatte. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel. „Ich weiß ja nicht", murmelte sie, doch Tanja trat grinsend hinter Ihr heran. „Du siehst toll aus. Brian würde bestimmt sabbern." Helene grinste leicht und stellte im nächsten Moment erschrocken fest, dass sie Ihr Telefondate vergessen hatte. „Oh Shit. Ich muss kurz telefonieren." Tanja ging zur Seite und Helene eilte schnell in Ihre Garderobe. Eilig fischte sie Ihr Handy aus der Handtasche und wählte seine Nummer. Sie hoffte so sehr, dass sie Ihn noch erwischte und er nicht schon beim Soundcheck war. „Komm schon." „Hey Süße", erklang seine Stimme auf der anderen Seite. Erleichtert ließ sie sich im Sessel nieder. „Hey. Ich hatte schon Angst dich verpasst zu haben." Er lachte kurz. „Keine Sorge. Wir haben ein kleines technisches Problem. Zwangspause." Sie seufzte leicht. „Ich vermisse Dich", gestand sie leise. „Ich dich auch." „Ich wäre lieber bei Euch. Es ist irgendwie komisch." „So schlimm? Habt Ihr Euch schon gesehen?", fragte er vorsichtig, denn er wusste wie unangenehm Ihr das Treffen war. Sie hatten lange und ehrlich darüber gesprochen, ehe er geflogen war. „Mmmm...", sagte sie nur. „Und?", bohrte er nach, denn auch er konnte die Lage schwer einschätzen. „Ich weiß nicht. Er wollte regelrecht vor mir flüchten." „Kopf hoch Süße. Alles wird gut." Sie lächelte leicht. „Danke." „Ich muss jetzt anfangen. Aber wir schauen dir nachher zu. Justin kämpft gerade mit dem Livestream", sagte er lachend und auch Helene stieg freudig mit ein. „Ich liebe Dich", sagte sie leise. „Ich dich auch. Bis später." Zu gerne hätte sie noch länger mit Ihm gesprochen, aber schon klickte es und die Verbindung war weg. Aber zu wissen, dass er sie gleich sehen würde, gab Ihr ein gutes Gefühl.

Eine Stunde später war es dann soweit. Die Show hatte begonnen und Helene wartete nervös auf Ihren Auftritt. Dieses Mal hatte sie keine Ahnung, wie das Interview laufen würde und was für Fragen er stellen würde. Früher wusste sie immer Bescheid. Ihre Tür ging auf und Uwe sah sie an. „Es geht los." Sie nickte zögerlich und holte tief Luft. Schließlich folgte sie Uwe zur Studiotür. Auf dem Weg traf sie auf viele Ihrer Kollegen und lächelte leicht. Kaum hatte sie den Eingang erreicht lief über die Videoleinwand auch schon der Einspieler. „Viel Glück", flüsterte Uwe und schon ging die Bühne auf und sie begann Ihren Auftritt. Unter jubelndem Applaus, lief die grinsend zur Bühne wo Florian sie schon erwartete. Sie war so überwältigt von der Begeisterung der Fans, dass sie Ihm stürmisch um den Hals fiel und wie ein Honigkuchenpferd grinste. „Setz dich doch", sagte er und räusperte sich leicht. „Schön wieder da zu sein", sagte sie und strahlte Ihn an. Sie entspannte sich recht schnell, denn das Interview war wirklich gut und harmlos. Doch ganz plötzlich kippte es und sie fühlte sich mehr als unwohl. Die vielen Fotomontagen von Ihr und Florian und das Geplänkel über die Yellow Press fand sie in Ihrer Situation mehr als unangebracht. Sie lächelte tapfer und kaum war die Show vorbei stürmte sie wütend hinter die Bühne. Florian eilte Ihr hinterher und hielt sie am Arm. „Warte doch mal. Was ist denn los?" Helene drehte sich zu Ihm und funkelte Ihn böse an. „Ich hätte nicht gedacht, dass du das nötig hast", zischte sie und stürmte weiter in Ihre Garderobe. Uwe sah irritiert auf. „Lass mich alleine", sagte sie und stemmte, schwer atmend die Hände in die Hüften. Ohne ein Wort verließ Uwe den Raum und Helene versuchte sich zu beruhigen. „Lass uns darüber reden", kam es plötzlich hinter Ihr und Florian betrat die Garderobe und schloss die Tür. „Was gibts denn da zu reden? Du hast mich vorgeführt und mich in eine ganz unangenehme Situation gebracht." „Das war doch nur Spaß und ich kann nichts für die Berichterstattung." Helene lachte hämisch auf. „Gib doch einfach zu, dass du es nicht erträgst, dass ich glücklich mit Ihm bin und dass er mir all das gibt, was du mir nicht geben konntest", schrie sie und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Florians Gesichtszüge wurden enger und er sah sie sauer an. „Genau das ist das Problem. Du verbiegst dich für diesen Knilch. Hat dir schön das Hirn vernebelt. Das bist du doch nicht, Helene. Du bist nicht der Mensch für die Musikwelt in den Staaten. Du bist Helene Fischer. Deutschlands Schlagerkönigin. Hier gehörst du hin." Helene sah Ihn geschockt an und wusste gar nichts darauf zu sagen. „Du hast doch keine Ahnung", zischte sie. „Ich kenne dich besser, als manch anderer. Das machst du doch nur um Ihm zu gefallen", schrie er nun. Helene trat einen Schritt an Ihn heran. „Wo ist der Florian den ich kannte? Ich erkenne dich gar nicht wieder." „Den Florian den du kennst, gibt es nicht mehr. Du hast mich zerstört. Und wofür? Für diesen Deppen. Boyband .... uhhh. Internationale Karriere. Das ist nicht lache. Der macht bestimmt mehrere Frauen glücklich." Kaum hatte er dies ausgesprochen, hatte er Ihre Hand in seinem Gesicht. Laut klatschte Ihre Handfläche auf seine Wange und Tränen vor Wut stiegen Ihr in die Augen. „Verschwinde", sagte sie scharf. Sie drehte sich um und hörte wie Ihre Tür ins Schloss fiel. 

Auf der anderen Seite der Welt saßen die Jungs zusammen auf der Bühne hatten Ihren Auftritt gesehen. Brian strahlte Stolz, als sie auf die Bühne kam. „Heißer Feger", entfloh es Justin und er erntete sofort einen Schlag auf den Arm. „Bin ja schon still", murmelte er und rieb sich den Arm. Brian grinste leicht. Sie sah wirklich gut aus und wie sie strahlte. „Man sieht wie viel Spaß sie hat", sagte Kevin und stupste Ihn an. „Ja", grinste Brian. „Auch wenn ich nichts verstehe", sagte Kevin lachend. „Frag mich nicht, was sie da sing", stieg Brian mit ins Lachen ein. „Und dieser Typ ist also Florian?", fragte Nick und schob sich einige Chips in den Mund. „Ja. Total unsymphatisch und aalglatt." In diesem Moment war Ihr Auftritt vorbei und sie lief zur Bühne. „Aber gut aussehen tun sie schon zusammen", sagte Nick ohne nachzudenken. Brian hätte Ihm am Liebsten eine geklebt, aber er war zu irritiert, als er sah wie sie Ihn begrüßte. Er spürte seinen Puls, der sich langsam steigerte und sein Blick verengte sich. Und je länger er den beiden bei dem Interview zusah und als dann auch noch die Bilder kamen, wäre Ihm beinahe die Hutschnur gerissen. Nur mit sehr viel Willenstärke hielt er sich zurück. Wäre er dabei gewesen, hätte Florian das Ende der Show nicht mehr erlebt. Es war mehr als unangebracht und sehr unfair Helene gegenüber. Er konnte sehen, dass auch sie sich unwohl fühlte, aber sie war ein Vollprofi und hielt tapfer bis zum Ende durch.

„Das war doch nett", hörte er Nick sagen und alle standen auf. Brian erhob sich langsam und hing noch einen Moment seinen Gedanken nach, ehe er den anderen in die Garderobe folgte. Nachdenklich ließ er auf das Sofa nieder und griff schließlich nach seinem Handy. Er musste mit Ihr sprechen. Wissen wie es Ihr ging. Er wusste genau, dass sie ziemlich wahrscheinlich sehr sauer war. Er drückte die Kurzwahltaste und wartete ungeduldig Ihre Stimme zu hören. Doch sie ging nicht ran. Nach kurzer Zeit erklang die Stimme der Mailbox. „Ruf mich bitte an", sagte er nur und schon verschwand das Telefon wieder in der Hosentasche.

Loved me back to lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt