22. Mai 2020
Christinas Sicht:
*dinnnnggg* - ein schriller Ton meines Handys reißt nicht aus meinen Träumen. Doch ich bin sofort hellwach. Heute ist endlich das große Let's Dance Finale! So viel Schweiß, Tränen und Blut haben Luca und ich investiert, um bis zum Ende Teil der Show sein zu dürfen. Unsere Tänze letzten Freitag sind mega gelaufen und wir hatten die meisten Punkte, aber trotzdem habe ich einige Tage gebraucht um zu realisieren, dass wir es tatsächlich ins Finale geschafft haben. Diese Woche haben wir härter denn je trainiert. India war wieder mit dabei und hat und mit der Choreografie für unseren Final Freestyle geholfen. Dieser wird sicher sehr emotional werden. Auch wenn ich mich mega auf die letzte Liveshow freue und es kaum abwarten kann, bin ich traurig, dass die Staffel zu Ende geht. Eine Staffel, in der ich etwas gefunden habe, nach dem ich nicht gesucht habe. Luca.
Bereits nach unserem ersten Zusammentreffen und spätestens nach der Verkündung, dass wir zusammen tanzen werden, wurde mir klar, dass er etwas ganz Besonderes ist. Er hat sich so schnell und heimlich in mein Herz geschlichen, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Und jetzt sitze ich hier aufrecht in meinem Bett und denke an die Person, die mich in den letzten Wochen so unendlich glücklich gemacht hat. An Luca. An Mein Freund.
Nach einem Gespräch in den letzten Tagen haben wir beschlossen, den anderen Promis und Profis am Freitag von unserer Beziehung zu erzählen. Wenn ich so recht überlege wird es wahrscheinlich niemanden überraschen, aber wissen tun es bisher nur Andrzej, Vica und Lucas Geschwister. Ich hatte in den letzten Wochen auch ein ziemlich schlechtes Gewissen, meinen ganzen Profi- Freunden, speziell Kathrin, die ganze Sache zu verheimlich. Aber heute ist endlich Schluss damit.Gedankenverloren streife ich mir einen Bademantel über mein Top und meine Leggins. Wir sind gerade mit der Generalprobe durch und da wir danach immer noch vor der Show etwas essen, ziehen wir uns die Tanzkostüme und Schuhe zwischendurch aus.
Nun sitze ich in meiner und Kathrins Garderobe. Ich neige mich leicht zur Seite und lege meinen Kopf auf Lucas Schulter, die ebenfalls von einem Bademantel bedeckt wird. Von draußen strahlt die Sonne in den Raum und kitzelt meine Nase. Ein paar Minuten sitzen wir einfach so da und genießen die Nähe. Doch so richtig zur Ruhe komme ich nicht. Unsere Tänze in der Generalprobe liefen soweit zufriedenstellend - bis auf die Salsa. Ich weiß nicht warum Luca heute so nervös ist. Natürlich ist heute das Finale, aber in den letzten Wochen, die ja auch schon ziemlich wichtig waren, hatte er sich soweit gut unter Kontrolle.
Eine weiche Hand, die mir sanft über den Kopf streichelt, lenkt mich von meinen Gedanken hab. Kannst du bitte für immer bei mir bleiben, Luca? Ich hätte echt niemals gedacht, dass ich mich innerhalb weniger Wochen so sehr verlieben könnte.
„Luca?", flüstere ich sanft gegen seine Hand, die mittlerweile über meine Wangen fährt. „Warum bist du so nervös heute?", frage ich ihn vorsichtig. Er hält kurz inne. „Ich weiß es doch auch nicht genau. Ich richte mich auf und er sieht mir tief in die Augen. „Es ist nur... ich will dich nicht enttäuschen. Du hast es nach den letzen Jahren so sehr verdient, endlich diesen Pokal zu gewinnen...", gibt er schließlich mit gesenktem Kopf zu. Ich lege meine Hand an seine Wange, wobei mich seine feinen Bartstoppeln kitzeln. Meine Hand fährt unter kein Kinn und habt es etwas an. Ich beuge mich vor und gebe ich ihnen sanften, weichen Kuss auf die Lippen. „Mach dir bitte um mich keine Sorgen. Ich bin schon mehr als zufrieden damit, es überhaupt ins Finale geschafft zu haben. Und ausserdem habe ich auf der Reise schon mehr als nur einen Pokal gewonnen". Lächelnd kann ich feststellen, dass sich Lucas Anspannung etwas gelöst hat. „Dich gefunden zu haben, ist mehr wert als jeder Pokal dieser Welt!", bestätigt Luca schließlich mit einem Grinsen im Gesicht und zieht mich frontal auf seinen Schoß. Ich lege meine Hände auf seine Brust und er streicht mir eine Haarsträhne aus meinem mittlerweile leicht erröteten Gesicht. Dann spüre ich seine Hände in meinem Nacken, die mein Gesicht an Seins ziehen. Langsam drückt er seine Lippen auf meine. Erst küsst er mich erst vorsichtig, dann wird er fordernder und öffnet leicht seine Lippen. Ich erwidere den leidenschaftlichen Kuss und genieße das Gefühl seiner heißen Lippen auf meinen. Meine Hände finden den Weg unter Lucas Bademantel und fahren über seinen nackten Oberkörper. Das Gefühl meiner Fingerspitzen auf seinen Bauchmuskeln löst eine unbeschreibliche Wärme im meinem Körper aus. Er löst seine Lippen von meinen und sieht mir mit einem tiefen, vielsagenden Blick in die Augen, ehe er behutsam den Gürtel meines Bademantels löst. Als dieser schließlich zu Boden fällt, steht Luca mit mir auf seinem Schoß auf und platziert seine Hände unter meinem Po. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und vergrabe meinen Kopf in seiner Schulter. Luca geht ein paar Schritte, ehe er mich rückwärts auf der Fensterbank absetzt.
„Luca...", flüstere ich vorsichtig gegen seine Lippen. „Ja?", kommt es mit einem verführerischen Unterton von ihm zurück. „Kann man uns nicht von draußen sehen?", frage ich etwas besorgt. „Wir sind im dritten Stock. Hier sieht uns sicher keiner.", gibt Luca zurück ehe sich seine Hände auch schon unter meinem Top befinden. Ich fahre mit meinen Händen durch seine dunkelbraune Lockenmähne und lasse meine Zunge mit seiner spielen. Luca streift meine Seiten und beginnt, mein Top nach oben zu ziehen. Gerade will ich die Arme nach oben strecken und - doch da passiert es.
Die Tür öffnet sich und Kathrin steht plötzlich im Raum. In ihrem erschrockenen Blick kann ich Überforderung, aber auch Enttäuschung erkennen. Sofort läuft sie knallrot an. Wie sollte es auch anders sein, ich meine ich sitze hier halbnackt auf der Fensterbank und nur wenige Zentimeter vor meinem Gesicht befindet sich Luca, der gerade dabei ist, mein Top auszuziehen.
Ohne, dass ich auch nur irgendetwas sagen kann, rennt Kathrin aus dem Raum. Luca sieht mich fragend an, weicht ein Stück von mir zurück und ich ziehe mir mein Top wieder so, wie es sich gehört. Ich merke, wie mir langsam Tränen in die Augen steigen. Nicht, weil Kathrin uns hier so erwischt hat. Wir hätten es ja so oder so heute noch erzählt. Mich überkommt schlagartig wieder das schlechte Gewissen, einer meiner besten Freundinnen so etwas vorenthalten zu haben.
Luca bemerkt mein Unwohlsein und will mich gerade in den Arm nehmen, doch ich löse mich von ihm. „Ich muss das klären!", rufe ich in einem besorgten Unterton, ehe ich schon Kathrins Verfolgung aufnehme. Zum Glück erkenne ich noch den Schatten ihrer blonden Mähne im Treppenhaus. Ich renne so schnell ich kann und hole sie schließlich vor der Cafeteria ein. „Kathrin!", rufe ich, völlig aus der Puste und bleibe vor ihn stehen. Sie sieht mich mit einem mittlerweile nur noch enttäuschten Gesicht an. „Ich kann dir alles erklären!", platzt es aus mir raus. Trotz leichtem Widerstand ziehe ich sie in einen freien Raum. „Ich bin echt enttäuscht, dass du mir nichts davon erzählt hast. Ich bin eine deiner besten Freundinnen und habe ich sogar mehrmals gefragt.", gibt sie in einem niedergeschlagenen Ton von sich. Kurz schweigen wir uns an. Dann nehme ich all meinen Mut zusammen und erzähle ihr die ganze Geschichte.
„....und dann sind wir zusammengekommen und haben beschlossen, niemandem davon zu erzählen. Ich hoffe du kannst das ein Stück weit nachvollziehen und bist nicht allzu enttäuscht.", beende ich schließlich meine Erzählung. Seit bestimmt fünf Minuten sitzt Kathrin einfach nur neben mir und schweigt. Und wenn Kathrin mal mehr als ein paar Minuten schweigt, dann muss wirklich etwas los sein.
Doch zu meiner Erleichterung bewahrheiten sich meine schlimmsten Befürchtungen nicht. „Natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich kann euch auch verstehen. Ich glaube dir auch, dass es dir extrem schwer gefallen ist und du es lieber schon früher gesagt hättest.", gibt sie schließlich von sich. Erleichtert falle ich ihr um den Hals. „Wenn ihr eh vorhattet, es heute allen hier zu sagen, dann macht das doch gleich. Ich glaube mit der Maske sind alle durch und es würde euch bestimmt erleichtern vor dem Tanzen!", rät Kathrin mir. Ehe ich mich bei ihr bedanke und aufspringe, um zurück zu Luca zu laufen, drücke ich ihr noch einen dicken Kuss auf die Wange. Sie ist echt die Beste.
Als ich wenig später wieder zu Luca in die Garderobe komme, sieht er mich fragend an. Ich lasse mich neben ihm auf das Sofa fallen und erzähle ihm die ganze Geschichte.
„Und dann hat sie vorgeschlagen, es einfach jetzt gleich schon vor der Show allen zu erzählen. Ich fände das eine gute Idee, dann würden wir sicherlich beruhigter in die Show starten können!", beende ich meinen Bericht. „Du hast recht.", sagt Luca und tippt etwas in sein Handy. Wenig später sehe ich, dass er in die Let's Dance - Gruppe geschrieben hat:
„Hey Leute, könnt ihr in fünf Minuten mal alle kurz in meine Garderobe kommen? Ich möchte euch was sagen."
Beim Lesen der Nachricht lächle ich ihn an und lege meine Hand auf seine. Wenig später geht auch schon die Tür auf und Lilly und Massimo treten als erstes ein. „Wir warten, bis alle da sind.", begrüßt Luca die beiden, die sich auf das Sofa uns gegenüber setzen. Nach ein paar Minuten sind schließlich alle eingetrudelt und Ilka, die als letztes dazugestossen ist, schließt die Tür. Ein angespanntes schweigen herrscht im Raum und alle gucken Luca, der mittlerweile meine Nervosität zu teilen scheint, an. Dann ergreift er das Wort. „Da wir nicht mehr ewig Zeit haben, mache ich es schnell. Vor ein paar Wochen habe ich eine Frau kennengelernt, die mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Ich konnte nicht anders als mich in sie zu verlieben." Jetzt nimmt er, für alle sichtbar, meine Hand. „Diese Frau ist Christina. Wir sind seit ein paar Wochen zusammen". Ehe er seinen Satz beendet und mit einem schnellen Kuss auf die Lippen gedrückt hat, brechen die anderen in einen tosenden Applaus aus. „Das war aber auch wirklich offensichtlich!" und „Ihr passt auch echt so super zusammen!", kommt es aus allen Richtungen. Alle kommen zu uns und gratulieren uns, wobei keiner wirklich überrascht aussieht. Wahrscheinlich haben eh alle damit gerechnet.
Ich habe echt die allerbesten Freunde.Als die letzten Glückwünsche angekommen sind und alle wieder den Raum verlassen haben, gehe ich zu Luca der aus dem Fenster sieht. „Ich bin erleichtert!", flüstere ich ihm zu und kuschle mich von hinten an ihn. „Ich bin froh, dass wir uns jetzt hier nicht mehr verstecken müssen.", entgegnet er, dreht sich in meinen Armen und drückt sanft seine Lippen auf meine.
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Liebe auf den ersten Blick
RomanceZwischen Luca Hänni und Christina Luft knistert es während und nach der 13. Let's Dance Staffel ordentlich - was nicht unbemerkt bleibt. Doch wie haben die beiden diese Zeit erlebt?