Frohe Weihnachten - Dezember 24

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Es war heute bereits sehr still, als ich in Sara & Bens Wohnung aufwachte.

Ich sah aus dem Fenster und erblickte die neuen Schneeflocken, die an diesem Tag vom Himmel flogen.

Sara hatte mir einen Brief hinterlassen:

"Charlotte! :) Wir sind gerade Verwandte besuchen! Wenn du möchtest, kann ich Connon um die Mittagszeit von deiner Arbeit abholen! Dann hast du noch Zeit Einkäufe zu machen und alles für Connon herzurichten :)

Sara"

Ich stehe nun im Vorraum der Villa und bin gerade dabei, Connon die Schuhe auszuziehen.

Ja, Connon musste wieder mit, und um es in seinen Worte auszusprechen: "MAMI ICH WILL DA MIT!"

Ich erklärte ihm heute in der Früh, dass wir nicht zuhause sein dürfen, weil ja sonst nicht das Christkind kommt.

Und wenn ich ehrlich bin: Das Christkind kommt auch nicht.

Alles, was Connon bekommt sind ein Paar Socken, die ich ihm selbst gestrickt habe und ein Taschenbuch, dass monatelang bei Henry im Zimmer lag, bis Sara es mir einst schenkte.

"Darf ich wieder Spielen gehen?", Connon sieht bereits in eine Richtung.

"Ja, gehe.", ich sehe ihn an mir vorbeiflitzen.

Die Winterjacke hänge ich auf, als mir jemand an die Schulter tippt und es mich sprichwörtlich aus den Socken haut.

Louis steht vor mir: "Charlotte. Du bist ja schon da. Ich brauch dich fürs Koffer packen!"

Sofort dreht er sich um und geht mit mir ins Schlafzimmer, wo der offene Koffer bereits liegt.

"Ich brauche genug für acht Tage."

"Okay..dann stelle ich einmal die Pflegeprodukte zusammen, ja?"

"Das wäre sehr aufrichtig, danke!", er geht auf seinen Schrank zu und schmeißt sämtliche Kleidungsstücke in die Luft.

Das kleine Schmunzeln verdrücke ich mir sofort wieder, als ich realisiere, das dies mein letzter Tag hier ist.

Nachdem Louis und ich den Koffer mit Mühe zugebracht haben, stellt er ihn auf dem Boden ab.

"Perfekt!", langsam schiebt er den Koffer zur Treppe und nimmt ihn hoch, um ihn die Stufen runterzutragen.

"Kannst du mal bei Harry nachsehen, wie lange er noch braucht."

Ich gebe keine Antwort, meine Füße sind fest im Boden verankert.

"Machst du das, ja?", höre ich vom unteren Stockwerk, worauf ich beginne einen Fuß nach den anderen zu bewegen.

Ich stehe vor Harrys Tür und klopfe dreimal.

Typisch. Wie immer, keine Antwort.

Ich öffne die Tür einen Spalt und spreche vorsichtig: "Ich soll fragen, ob du schon fertig bist."

Mein Blick ist hart auf den Boden gerichtet, wartend auf eine Antwort.

"Fast."

Ich bekomme Gänsehaut, als seine Stimme ertönt, auch nur ganz leise.

"Soll..ich wo helfen?"

Keine Antwort.

Ich will die Tür wieder schließen, als sie aufgehalten wird und ich sie loslasse.

Harry kommt hinter der Tür hervor und sieht mich an: "Komm rein."

...

Harrys Koffer ist noch halbleer. Das ist also, was er unter 'fast fertig' versteht.

Er lässt sich neben seinem Koffer am Bett nieder und starrt auf die Decke.

Peinlich stehe ich im Raum und versuche einen anderen interessanten Punkt in diesem Zimmer zu finden, als....ihr wisst schon.

"Würdest du sagen, dein Jahr war..schön?"

Ich sehe auf. Schön? Mein Jahr?

Nun...um ehrlich zu sein.

Connon hat seinen ersten Zahn verloren, ich habe bei Mme Collins gekündigt, mir wurde ein Job für eine weltberühmte Boyband angeboten,...ich habe mich in Harry Styles verliebt.

Mhm.

Schön?

Definitiv.

"Ja.", mein verträumter Blick konzentriert sich auf den Boden.

Harry rafft sich wieder langsam auf.

"Und deins?", neugierig blicke ich zu ihm rüber.

Auf seinem Gesicht bildet sich ein kleines Lächeln: "Tja...-", er will etwas sagen, als Louis plötzlich übereilig mit panischem Gesicht im Raum auftaucht: "Ich weiß nicht warum, aber Connon hat Schwierigkeiten zu atmen!"

"WAS?!", meine Beine beginnen zu laufen und den schnellen Schritten Louis' zu folgen.

In der Küche angekommen, sitzt Connon hechelnd am Boden, mit den Händen am Hals.

"Oh mein Gott, Connon!", mit den Knien lande ich vor ihm und taste seinen Hals ab.

"Mami-h!", Connon keucht heiser.

"Ich rufe die Rettung!", Harry stützt sich vom Türstock ab und läuft zum Telefon.

"Ganz ruhig, Connon! Sieh mich an!", sein hektischer Blick trifft meine Augen, "Was hast du gegessen?"

"He-he-he!!", seine weit aufgerissenen Augen sehen mich gequält an. Er schafft es nicht, Worte zu sprechen.

Sein Hals ist stark angeschwollen und seine Augen rot.

Er drückt meine Hand und versucht zu schlucken, was er auch mit viel Kraft schafft. Doch kaum öffnet er wieder den Mund, fängt er zum Krächzen an.

Connons Augen schleifen von meinen ab, und nach einem Blick nach links, bemerke ich Harry, der neben mir hockt. Er streicht Connon fürsorglich über die Schulter: "Alles wird gut, Connon. Die Rettung ist gleich da!"

Kurz später trifft ein laut tönendes Auto ein und Männer in knalligen Anzügen springen raus.

Louis springt vom Boden auf und öffnet ihnen die Tür.

Sie nehmen Connon mit sich in den Wagen und ich folge ihnen.

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Teil 2 gibt's auch noch. Ich habe mir echt nicht gedacht, dass dieses Kapitel noch so groß wird! :D

So This Is Christmas #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt