Der Brief ans Christkind - Dezember 4

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Der eisige Wind wirbelt meine langen, blonden Haare auf, ich presse mir meine Jacke fest an den Körper und stelle meine Kapuze auf.

Für einen 4. Dezember liegt zwar noch kein Schnee, der kalte Wind lässt meine Beine jedoch wild zittern.

Ich reiße die Tür ins große Wohngebäude auf und stolziere die Treppen rauf.

Leicht schnaufend läute ich bei Sara an und sofort öffnet sich die Tür.

"Hi Char!", begrüßt mich Sara's Ehemann.

"Oh hi, Ben.", ich schnaufe aus und gebe ihm ein nettes Lächeln.

"Sara hat mir erzählt, du warst bei einem Bewerbungsgespräch! Wie wars?"

"Gut! Ich habe den Job angenommen.", erzähle ich.

"Wow, herzlichen Glückwunsch!", grinst er mich an.

Im Hintergrund sehe ich Henry vorbeizischen. "HEY MRS. THOMPSON!" Mit 180 düst er von einem Raum zum anderen.

Nicht lange später folgt Connon, "HEY MUM!", den ich sofort abpfeife.

"Connon, packst du deine Sachen, wir gehen nach Hause!"

Connon macht eine Vollbremsung und lässt die Arme schlaff fallen: "Oh, wieso jetzt schoon.."

"Ja, jetzt schon."

Er seufzt und zieht sich schleppend ins Zimmer.

"Ich muss mich wirklich bedanken. Ohne euch würde das alles gar nicht gegangen sein."

"Ach, das ist doch selbstverständlich! Ihr seid hier immer willkommen."

Ich lächele ihn dankbar an und schreie nochmals nach Connon.

"JA! Ich komme schon!", er stürmt zu seinen Schuhen, die am Flur neben der Eingangstür stehen und lässt sich auf den Boden plumpsen um in die Schuhe zu schlupfen.

"Hast du dich schon von Henry verabschiedet?", frage ich ihn mit ernster Stimme.

Connon stellt sich auf und guckt hoch zu mir. "Ja habe ich und ich habe ihm meinen Spiderman geschenkt. Darf ich das?"

Ich lächle, "Ja klar, ist okay.", ich streiche ihm über seinen Lausbuben-Bob.

"Was? Spiderman?", fragt Ben verwirrt.

"Ja, seine Spidermanfigur. Aber, ist schon okay, Hemry kann sie behalten.", lächle ich zu Ben.

Er versteht, ich meine dies als Ausgleich, für die Leistung, auf meinen Sohn aufzupassen.

Connon tritt über die Türschwelle und nimmt meine Hand.

"Tschüss, kommt gut nach Hause!", Ben hebt die Hand in die Höhe.

"Tschüss und danke!", sage ich, als ich mich und Connon zur Treppe ziehe.

"Tsüss!", ruft Connon, bevor Bens Tür zufällt.

...

Connons Nachtlicht lässt den ganzen Raum erhellen. Er hat sich bereits in den Polster gekuschelt und ich küsse seine Stirn.

"Das heißt, morgen bist du bei jemandem zuhause und...hilfst ihnen das Haus sauber zu machen?"

"Ja, so ungefähr.", ich lache etwas, "Es wird außerhalb der Stadt sein, also wirst du dort in der Kita sicherlich neue Freunde finden."

"Mhm, ich weiß nicht.."

"Doch, doch. Da bin ich mir zu 100% sicher!", ich tippe selbstsicher auf seine Brust, "Und, wer weiß, vielleicht, wenn du brav bist, kommt heuer sogar das Christkind!"

Er setzt sich schnell auf: "Wirklich?!"

Ich nicke wild: "Ja-ja! Ich habe mit dem Christkind geredet, und habe alles versucht was in meiner Macht steht.

Doch das Christkind teilte mir mit: Es wird nur ein schönes Weihnachten, wenn du brav bist und schön in die Kita gehst."

"Achso?", sein Mund steht etwas offen, als er in die Luft starrt, "Ja..dann..muss ich das ab jetzt sein.", sagt er entschlossen und legt sich wieder nieder, "Und dann sieht es meinen Brief auch.", er tippt mit seiner Hand auf das Nachtkästchen, wo der Brief fürs Christkind liegt.

Ich lächle: "Mal sehen, aber wenn du dich anstrengst und bis 24.ten brav bleibst, dann bin ich mir sicher, dass das Christkind eine Überraschung für dich hat."

"Okay, aber sag dem Christkind bitte nicht, dass ich gestern Schoki gegessen habe", ihm war die Panik ins Gesicht geschrieben.

"Nein, nein.", zwinkere ich, "Ich bin still!", lächle ich zu ihm.

"Yep...gute Nacht Mami!", er setzt sich auf und beugt sich zu mir um mir einen Kuss zu geben.

Ich drücke ihm einen dicken Kuss auf die Lippen und streiche ihm über den Bob.

"Schlaf gut, Schätzchen.", langsam stehe ich auf und gehe Richtung Tür.

Als ich die Tür öffne, höre ich im Hintergrund leise, "Und du sagst dem Christkind wirklich nichts?"

Ich schüttle lächelnd den Kopf: "Nein, das tue ich nicht."

"Okay.", lächelt er, bis er langsam die Augen schließt und ich die Tür hinter mir zu mache.

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Zur Feier des Tages wird Char morgen das erste Mal als Hausmädchen arbeiten.
Ich hoffe, euch gefällt die Geschichte bis jetzt, sie wird ab morgen besser, das verspreche ich euch!
Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit,
xoxo Lilly

So This Is Christmas #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt