Das neue Mädchen-Tillartha

Kapitel 20 Leni

Martha tat mir echt so unglaublich leid! Ich wollte ihr irgendwie helfen, aber jetzt war ich wahrscheinlich erst einmal die beste Hilfe wenn ich sie einfach nur in den Arm nahm. Ich und meine Schwestern waren eigentlich ziemlich unbeliebt, da Flora jeden der einer von uns zu nahe kamen, sofort zurechtwies. Die Dachaktion fand ich echt ein wenig übertrieben,aber so war es nun mal gekommen. Wenn jetzt auch noch alle wissen würden,dass ich auf Mädchen stehe... Nicht auszudenken... Für mich war es etwas völlig normales, aber es gibt immer Leute die etwas nicht gut finden! Egal was es ist! Aber Martha schien zum Glück ganz nett zu sein. So gebrochen wie sie gerade in meinem Arm lag, konnte es einfach nicht anders sein. Aber erstens stand sie auf Jungs und zweitens hatte ich sowieso schon ein Auge auf jemand anderen geworfen. Und genau dieses Mädchen stürmte gerade komplett schlecht gelaunt ins Zimmer. Soweit ich wusste, hatte sie gerade mit Viktor trainiert. Sie warf ihren kleinen Rucksack auf ihr Bett und bemerkte uns jetzt erst. ,,Was wird das denn hier? Kuschelstunde?", lachte Cäcilia verspottend. ,,Ist alles okay bei dir?", fragte ich sie leise, damit Martha nicht aufwachte. Doch Cäcilia ignorierte es, dass gerade jemand in diesem Raum schlief und sagte laut:,,Was interessiert es dich?" Das Lächeln, das ich ihr gerade geschenkt hatte, erstarb zu Enttäuschung. Langsam bewegte sich Martha in meinen Armen und hob den Kopf von meiner Schulter. ,,Ich geh dann mal...", sagte sie leise, vereint und verschlafen. Erst jetzt bemerkte Cäcilia überhaupt wie es Martha ging, denn ihr Gesichtsausdruck änderte sich von ihrem "Ego-poker-face" zu einem besorgten Ausdruck. Martha schien dies aber gar nicht zu bemerken, denn sie ging schon an ihr vorbei, auf dem Weg aus der Tür zur verschwinden. ,,Ich schau morgen früh mal nach dir! Ich glaube es ist besser, wenn du dich morgen mal erholst!" Sie drehte sich nochmal um und schenkte mir mit sichtlich viel Mühe ein dankbares Lächeln. Als sie aus der Tür verschwunden war sah ich Cäcilia, die mit ihrem Gesichtsausdruck so aussah als wollte sie die Wand hypnotiesieren, auf die sie starte an. Als sie sich wieder gefangen hatte, kramte sie ihr Tablet heraus und ließ sich am Schreibtisch nieder, um vermutlich ihre Hausaufgaben zu machen. Sie war wirklich wunderschön! Ihr blondes Haar, welches ihr nur knapp unter die Schultern ging, sah im Sonnenlicht aus wie vergoldet. Ich beobachtete sie eine Weile, bis mir einfiel,dass auch ich noch einige Hausaufgaben zu erledigen hatte, an die auch ich mich jetzt setzte.