45. » [11] max verstappen+daniel ricciardo

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Für fraugoretzka

[11]: „Wir kennen uns doch nicht erst seit gestern. Wie kann dir jetzt erst aufgefallen sein, dass du in mich verliebt bist?"

"Max...", murmelte Daniel und fuhr sich frustriert durch die Locken, bevor er mich verloren ansah. Mit einem Mal wusste ich, dass ich mit meinem Liebesgeständnis weder mir noch ihm einen Gefallen getan hatte.
"Ich... Gott Max, ich hatte absolut keine Ahnung", wisperte er weiter. Ich sah herunter auf unsere Hände, die sich leicht berührten und ich war einfach erleichtert, dass Daniel nicht von mir wegrutschte. Dann wiederum, was hatte ich erwartet? Es war Daniel.
"Ich... uff... uhm.. ich weiß gar nicht was ich sagen soll!", fuhr er fort und man hörte den entschuldigenden Unterton, den ich vermeiden wollte.
"Du musst gar nichts sagen, es ist ja nicht deine Schuld, dass ich in dich verliebt bin!", murmelte ich und schob meine Hand etwas zur Seite, damit ich ihm über den Handrücken streicheln konnte. Daniel zuckte nicht weg, Daniel sah einfach vor sich auf die Bettdecke seines Bettes, auf dem wir saßen. Ich wusste auch nicht, was ich erwartet hatte. Dass Daniel mir um den Hals fiel und mir ins Ohr schrie, dass er mich auch liebte? Er war doch nicht einmal schwul. Er datete sein ganzes Leben Frauen. Mit welcher Überraschung hatte ich gerechnet?
„Wie lange?", fragte er dann und sah auf. Seine Augen glänzten im dunklen Licht der Lampe, wie sie es immer taten, wenn er konzentriert war. Früher hatte ich geglaubt, dass er weinen würde, aber mittlerweile hatte ich gelernt, dass seine Augen einfach immer glänzten, wenn er nachdachte oder konzentriert war. Es kennzeichnete ihn irgendwo, so wie sein typisches Grinsen, seine ständig gute Laune und sein gutes Herz.
„Ich weiß nicht. Vermutlich schon immer. Es ist mir nur erst vor einem Monat aufgefallen", gab ich offen zu, da ich jetzt schließlich nichts mehr zu verheimlichen hatte. Daniels Blick wandte sich wieder der Bettdecke zu.
Wir kennen uns doch nicht erst seit gestern. Wie kann dir jetzt erst aufgefallen sein, dass du in mich verliebt bist?", murmelte er dann gedankenversunken.
„Ich weiß nicht, eines morgens habe ich dich auf dem Paddock gesehen und es einfach gewusst. Du warst auch mal verliebt, du weißt wie das ist, Danny"
Ich ließ meinen Kopf gegen die Wand fallen, ohne meinen Blick dabei von Daniel zu lösen. Er drehte seine Hand und umfasste dann auf einmal meine fest, als hätte er Angst mich gleich zu verlieren, wo ich doch diese Angst haben müsste. Ich wusste genau, dass mir diese ganzen Berührungen nicht gut taten, es wäre leichter, wenn er mich einfach rauswerfen würde. Dann wiederum hätte ich mich nicht in ihn verliebt, wenn er ein Charakter wäre, der jemanden  rauswerfen würde. Es war so kompliziert. Warum war alles so kompliziert? Warum konnte es nicht einfach mal einfach sein?
„Ich glaube, ich gehe jetzt", murmelte ich dann, als ich merkte, dass mein Herz die Situation lange nicht mehr aushalten würde, bevor es zersprang. Daniel sah wieder zu mir und nickte einverstanden.
„Kann ich dich umarmen? Oder ist das zu viel für dich?", fragte er dann, als ich mich vom Bett erhoben hatte.
„Die Entscheidung liegt bei dir, ob du von mir umarmt werden willst", antwortete ich direkt. Daniel verdrehte seine Augen.
„Labbere keine Scheiße. Natürlich will ich von dir umarmt werden. Er krabbelte übers Bett zu mir, bevor er sich auf seine Knie stellte und mich in eine Umarmung zog. Meine Arme fanden sofort den Weg um ihn und ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter.
„Ich wünsche, ich hätte irgendeine bessere Antwort für dich", flüsterte mir der Australier dann ins Ohr. Ich lachte leise: „Alles gut"
Wir ließen von einander ab und ich warf Daniel einen letzten Blick zu, bevor ich sein Hotelzimmer verließ und mich auf den Weg in meines machte, um mich ins Bett zu legen und dem Tag schnell ein Ende zu bereiten.

Daniel POV

Sobald die Tür ins Schloss fiel, warf ich mich frustriert zurück ins Bett und legte einen Arm über meine Augen. Ich hätte niemals gedacht, dass es sich so schlimm anfühlen konnte, zu hören, dass jemand einen liebte. Eigentlich war es etwas Schönes. Jeder wollte hören, dass er geliebt wurde, aber im Zusammenhang, dass es einer meiner besten Freunde war, der sich in mich verliebt hatte und ich diese Gefühle nicht erwiderte, machte die ganze Sache unerträglich. Ich fühlte mich, als hätte ich Max das Herz gebrochen, obwohl ich dafür nichts konnte.
Ich wischte mir übers Gesicht und sah dann an die Decke, doch auch diese konnte mir, ach Überraschung, nicht helfen. Das erste Mal seit langem wünschte ich mir wieder, dass ich so gläubig war, wie Lewis, der Gott zur Rate ziehen würde. Ich würde das jetzt auch tun, die Sache war die, ich glaubte nicht, dass da jemand oben saß. Der Tag war für mich sowas von vorbei, dass man sich das gar nicht vorstellen konnte. Und das obwohl ich eigentlich ein tolles freies Training hatte und mich unfassbar darauf gefreut hatte heute Abend Zeit mit Max zu verbringen. Natürlich wusste ich, dass das mit dem Corona Virus nicht zu vereinbaren war, aber ganz ehrlich, Max und ich verbrachten auf dem Paddock auch so viel Zeit mit einander, dass wir uns vermutlich so oder so schon gegenseitig angesteckt hätten, wenn einer von uns krank wäre.
Ich erhob mich vom Bett und schlürfte, mit Gedanken weiter bei Max, ins Badezimmer, um mich zum Schlafen fertig zu machen. Später kroch ich dann unter die Bettdecke, doch irgendwie verließ mich die schlechte Laune nicht. Ich hatte Angst Max deswegen zu verlieren. Es wäre schließlich das erste Mal, dass sich zwei Menschen wegen nicht erwiderte Liebe auseinanderlebten und ich wollte mich mit Max einfach nicht auseinanderleben. Dafür bedeutete er mir einfach viel zu viel.

Formel 1 Oneshots || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt