Formel 1 Oneshots || boyxboy

56. » [29] lando norris+daniel ricciardo, lewis hamilton+sebastian vettel [1/2]

Für ferraritastic und macekeen_x

altes Zitat ~ [3]: „Warum hast du gesagt, dass du mich betrogen hast, wenn das gar nicht stimmt?"
[29]: „Ziehst du ihn gerade mir vor?"

05.06.2020, Monaco

„Scheiße, ich weiß gar nicht, was ich jetzt mit meinem Leben anfangen soll", murmelte Daniel frustriert und schlug seine Hände vors Gesicht.
Ich strich ihm über den Rücken und klopfte ihm dann aufmunternd auf seine Schulter, ehe ich den Australier an mich zog. Er fiel, wie ein nasser Sack, gegen mich und schluchzte so herzzerreißend auf, dass es mir fast selbst das Herz brach.
„Ich habe dir doch gesagt, dass ist eine beschissene Idee, Dan!", gab ich dann abermals meinen Senf zu Daniels Idee dazu.
„Es ist aber der einzig richtige Weg!", meinte er. Ich verdrehte bloß meine Augen, aber beschloss ihm nicht weiter auf den Zahn zu fühlen. Er hatte sich heute von Lando getrennt und war jetzt so oder so schon völlig fertig. Ein Klugscheißer, wie ich es manchmal sein konnte, war da jetzt völlig fehl am Platz.
„Scheiße, ich wusste nicht einmal, dass ich ihn so sehr liebe!"
„Dann nimm deine Worte zurück. Geh zu ihm und erklär ihm alles!", meinte ich fast schon kläglich, da ich auch nach zehn Erklärungsversuchen Daniels Grund für die Trennung nicht wirklich verstand.
Der Jüngere hob seinen Kopf von meiner Brust und musterte mich mit glasigen Augen.
„Und was soll ich ihm dann sagen? Heyo Lando, also eigentlich habe ich dich gar nicht betrogen, das habe ich mir nur ausgedacht, weil mein Team unsere Beziehung verbietet? Und ich habe gedacht, dass du mit der Trennung besser klarkommest, wenn du mich hasst. Das sieht doch alles an der Nase herbeigezogen aus, er glaubt mir das niemals!"
„Aber es ist die Wahrheit, er muss es dir glauben! Die Wahrheit glaubt man immer!", stellte ich klar und packte Daniel an beiden Schultern, sodass er gezwungen war, mich anzusehen.
Seine Lippen verließ ein ironisches Lachen.
„Ich bitte dich, Seb. Du solltest am besten wissen, wie wenig Wahrheit an diesen Worten hängt", meinte er dann etwas kühl. Ich zog verwundert meine Augenbrauen zusammen, um ihm signalisieren, dass ich keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
„Lewis wirft dir doch non Stop vor, dass wir eine Affäre haben und glaubt dir auch nicht, wenn du dies verneinst, obwohl es die Wahrheit ist!", erklärte Daniel dann seine Wortwahl. Ich seufzte und musste ihm dahingehend recht geben. Dennoch wollte ich mich weiter daran setzten, ihm klarzumachen, dass die Trennung von Lando die falsche Entscheidung war, aber da klingelte mein Handy.
Als hätte Lewis unser Gesprächsthema geahnt, war er es, der mich anrief.
„Sorry, ich muss da ran.", murmelte ich entschuldigend und sah zu Daniel, der sofort nickte und Abstand zwischen uns brachte.
Ich stand von der Couch auf uns verließ Daniels Wohnzimmer auf den Balkon raus, durch die Terrassentür, bevor ich den Anruf annahm und währenddessen die Tür schloss.
„Hey", grüßte ich meinen Freund.
„Hey, wo bist du?", wollte er sofort wissen. Innerlich seufzte ich, da ich mich schon auf einen großen Streit einstellte. Irgendwie hatte Lewis nie verstanden, dass Daniel und ich einfach unfassbar gute Freunde waren, egal wie oft ich ihm versuchte dies zu erklären. Daniel war damals einfach als F1 Kücken zu Red Bull gekommen, ich hatte ihm das Leben in der Königsklasse des Motorsports gezeigt und dann hatten wir auch noch Jahre als Teamkollegen zusammen verbracht. So etwas schweißte zusammen, vor allem, wenn man auch noch außerhalb des Sports viele Gemeinsamkeiten hatte.
„Ich bin bei Daniel", murmelte ich. Ich sah kurz durch das Fenster zu Daniel, der sich auf die Couch gelegt hatte und sich nicht regte.
„Warum bist du bei Daniel?", zischte Lewis. Ich rollte mit den Augen. Da war wieder die zickige Stimme, die meistens eine schlaflose Nacht voller Streit bedeutete.
„Weil Daniel Probleme hat", gab ich zu, darauf bedacht, dass Michael, Carlos und ich die einzigen aus dem Paddock waren, die von Landos und Daniels ehemaliger Beziehung gewusst haben. Und eben Daniels Team, aber die waren, wie ich heute erfahren, wohl nicht für ein Outing.
„Was denn für welche?", fragte Lewis prüfend. Ich ließ mich auf einen freien Stuhl auf der Terrasse fallen und stützte meinen Kopf in meine Hand.
„Probleme halt, Lewis. Du weißt genau, dass ich dir nicht alles von Daniel erzählen kann."
„Hmm", brummte er: „Wie lange wirst du noch da sein?"
Ich warf wieder einen Blick ins Appartement rein und beobachtete Daniel, der sich mühsam in die Küche schleppte und absolut nicht gut aussah.
„Ich glaube, ich bleibe die Nacht", gestand ich dann. Ich konnte es unmöglich mit mir vereinbaren Daniel alleine zu lassen.
Lewis gefiel dies absolut nicht.
„Wie du bleibst die ganze Nacht? Ich glaube, ich habe mich verhört. Wir wollten uns heute doch einen schönen Abend machen!", zischte er wutgebannt.
„Ja, aber da wusste ich doch nicht, dass Daniel mich braucht!", erklärte ich meinem Freund oder versuchte es zumindest.
„Und ich brauche dich nicht oder was?", keifte Lewis zickig. Ich verdrehte bloß gelangweilt meine Augen.
„Du möchtest Zeit mit mir verbringen, Daniel braucht mich gerade. Dazwischen liegt ein gewisser Unterschied!"
„Ziehst du ihn gerade mir vor?", fragte Lewis auf einmal mit bedrohlichem Unterton.
„Was? Herr Gott nein!", stellte ich sofort klar: „Du weißt, dass du der wichtigste für mich bist. Daniel besucht mich nur..."
„Ja schon verstanden", grummelt Lewis und beendete den Anruf dann auf einmal. Irritiert nahm ich mein Handy vom Ohr und sah auf dem Display, zu Überprüfung, ob er wirklich aufgelegt hatte. Hatte er.
„Alter", brummte ich genervt, aber rief Lewis jetzt nicht noch einmal an, da ich persönlich auch keinen Bock auf diesen ganzen Streit hatte. So etwas machte müde und vor allem ruinierte es auch eine Beziehung. Warum konnte er mir nicht einfach glauben, dass Daniel nichts weiter als ein Freund war?
Ich erhob mich vom Stuhl und begab mich wieder ins Haus.
„Dan?", rief ich nach dem Australier. Dieser schlürfte sogleich ins Wohnzimmer, umgezogen in eine Jogginghose und einen seiner zahlreichen Merchandise Pullover.
„Ich bin hier, hab mich nur umgezogen", meinte er und winkte mit einem Riegel, den er sich wohl auch geholt hatte. Er schlüpfte unter die Decke auf der Couch und kuschelte sich ins Kissen.
„Und? Hat Lewis dich nach Hause beordert?", fragte er.
„Nein, ich bleibe die Nacht hier", erklärte ich. Scheinbar hätte er mit diesen Worten nicht gerechnet, denn er hob seinen Kopf und sah mich irritiert an.
„Und das findet er okay? Ich will keinen Streit zwischen euch provozieren"
„Tust du nicht", log ich, aber ich hatte weder Bock mich über Lewis fanatische Eifersucht auszutauschen, noch wollte ich Daniel mit so irrsinnigen Problemen belagern, wo er selbst mehr als genug hatte.
Ich setzte mich neben ihn auf die Couch und klopfte aufmunternd auf seine Füße.
„Denkst du, dass Lando gerade auch bei Carlos weint?", fragte Daniel. Noch bevor ich antworten konnte, fuhr er fort: „Und bin ich ein Arsch, weil ein kleiner Teil von mir das hofft, weil das mir zeigen würde, dass er mich auch geliebt hat"
„Ja. Und auch nein", antwortete ich auf beide Fragen: „Du bist kein Arsch, Dan. Du bist nur ein Idiot, der seinen Freund gesagt hat, dass er ihn betrogen hat, obwohl das gar nicht stimmt, nur damit dieser dich hasst und so angeblich eher über dich hinwegkommt. Das ist nicht arschig, das ist viel zu selbstlos. Außerdem bringt das nicht viel.
Lando kennt dich gut genug, um zu wissen, dass du kein Arsch bist und er wird jetzt auch nicht von null auf hundert denken, dass du eines geworden bist"
„Nicht von null auf hundert. Vielleicht dauert es ein paar Wochen, aber dann wird es ihm besser gehen", wisperte Daniel. Er schloss seine Augen und als er sie wieder öffnete, kullerte eine Träne aus seinen Augen.
„Dan", wisperte ich.
„Nein, bitte. Ich habe meine Entscheidung getroffen, wie ich das mache. Ich weiß, dass das keiner versteht, aber ich weiß, dass das die beste Idee ist. Lando kann diese geheime Beziehung absolut nicht führen. Du weißt doch, wie er ist. Er möchte sein ganzes Leben streamen und ich darf auf keinem Foto von ihm auftauchen. Das ist nicht, wie zwischen Lewis und dir. Er kommt absolut nicht mit so einer Beziehung klar", erklärte Daniel. Ich seufze und lehnte mich dann zurück.
„Es tut mir leid, dass das nicht klappt.", gab ich dann zu.
„Ich weiß", gab Daniel dann zu und bettete seinen Kopf auf seine Hand.
„Mir tut es auch leid", flüsterte er.

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03.07.2020, Steiermarkt, Österreich

„Er hasst mich", stellte Daniel fest und sah zu mir. Auch wenn die Maske sein halbes Gesicht verdeckte, wusste ich, wie niedergeschlagen er gerade aussah.
„War das nicht das Ziel?", fragte ich dann leise. Daniel seufzte und blickte dann von der Bank Lando hinterher, der gerade an uns vorbeigelaufen war und Daniel dabei keines Blickes gewürdigt hatte.
„Doch, aber ich dachte nicht, dass es so wehtut", gestand er. Er blickte mich an und ich sah die Tränen, die sich in seinen Augen sammelte. Kurz blickte ich um uns herum, nach Kameras, die den nächsten Moment anfangen würden, fand aber keine. Also legte ich meine Hand um Daniels Schultern und zog ihn an mich. Er ließ seinen Kopf schlapp gegen mich fallen und schien den Sicherheitsabstand auch nicht so ernst zu nehmen. Es war auch bescheuert. Immerhin hatte ich vor einem Monat auch bei ihm übernachtet und zuvor hatten wir uns auch maskenlos getroffen. Und jetzt durften wir nur in Masken mit einander reden. Vor der Kamera wohl bemerkt, denn im Hotel zog so oder so jeder wieder die Masken aus.
„Ich bin der Arsch, der ich sein wollte, aber irgendwie habe ich mir das leichter vorgestellt", gestand Daniel. Ich strich ihm über den Oberarm.
„Ich weiß", kommentierte ich seine Aussage bloß. Mein Blick schwelgte in die Ferne und hielt an einer in weiß gekleidete Gestalt, die ich sofort als Lewis identifizierte. Böse funkelte er mich an. Ich seufzte wieder einmal innerlich, aber wandte meinen Blick auch einfach wieder von ihm ab, weil ich gerade wirklich keine Lust auf eine Eifersuchtsszene hatte. Die letzten Wochen bestanden in unserer Beziehung so oder so nur aus Streit.

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So der Beginn des Dreiteilers, wobei es auch ein Vierteiler werden kann, da das Ende noch nichts ganz fertig ist. Ich hoffe euch gefällt der erste Teil schon mal ❤️
(Wir tun einfach so, als sei schon Montag hehe)