Formel 1 Oneshots || boyxboy

66. » michael italiano+daniel ricciardo [3/6]

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„Und dann kann man sich nicht verlieben?"
Daniel versuchte in Michaels Augen die Antwort zu lesen, doch dafür stand er zu weit von ihm weg. Erst als Michael mir den Achseln zuckte, kamen sie der Antwort näher.
„Doch, aber ist das nicht komisch, wenn man erst beste Freunde ist und dann zusammenkommt?", meinte er.
„Aber ein schönes komisch. Ich meine, dann hat man zwei der wichtigsten Menschen in seinem Leben in einer Person!"
„Und wenn man die Person dann verliert, hat man gleich die zwei wichtigsten Menschen verloren!"
„Warum gehst du direkt davon aus, dass man sich trennt?"
„Weil bislang jede Beziehung damit geendet ist!"
„Ja, aber bei besten Freunden musst das doch nicht so sein. Ich meine, ihr kennt dann schon die Macken aneinander und habt euch trotzdem in einander verliebt, somit ist der Hauptgrund für Trennung abgewogen!"
Michael musterte Daniel und wollte noch etwas sagen, doch dann fing der Rennfahrer auf einmal an zu lachen: „Wow, das war jetzt deep. Warum sind wir so deep?"
„Keine Ahnung", lachte Michael unsicher und schüttelte direkt den Gedanken ab, Daniel jetzt einfach seine Liebe zu gestehen.
„Lass uns weiter!", lenkte er dann in ein besseres Thema und winkte Daniel aus dem Wasser.
Für den Rest der geplanten Strecke zeigte sich Daniel williger etwas zu schaffen und meisterte es den Heimweg komplett zu joggen, aber kam auch dementsprechend hechelnd Zuhause an.
„Oh mein Gott, ich sterbe!", wisperte er uns ließ sich aufs Sofa fallen. Michael, der noch im Türrahmen zwischen Flur und Wohnzimmer stand, lachte bloß.
„Ich gehe Duschen!", war sein einziger Kommentar zu dem ganzen.

Später am Abend lagen die beiden wieder auf der Couch, nachdem sie einige Stunden im Fitnessraum gewesen waren, nur um die verbrannten Kalorien mit zwei Tiefkühlpizzen wieder aufzuarbeiten. Michael hatte es schon aufgegeben jeden Abend aufs Neue zu versuchen, Daniel für die Nachrichten zu begeistern und las sie sich einfach auf dem Handy durch, sodass ab neun bei ihnen einfach Netflix lief.
„Glaubst du wirklich, dass jede Beziehung in einer Trennung endet?", platzte es schließlich aus Daniel heraus, da ihn diese Frage schon seit ihrem Gespräch am Morgen wurmte. Michael stöhnte auf und verdrehte zeitgleich seine Augen.
„Spätestens beim Tod!"
„Oh mein Gott!", lachte Daniel frustriert: „Liebe und Tod bitte nicht in einem Satz, das ist mir zu düster!"
„Ich sag doch nur die Wahrheit!"
„Einen Bullshit sagst du. Ich meine ja, beim Tod trennt man sich, aber doch nur auf Zeit!"
„Dan, wir unterhalten uns jetzt nicht darüber, was nach dem Tod passiert. Du weißt genau, dass wir das total anders sehen!"
„Ja, du denkst, dass danach einfach alles vorbei ist, was totaler Schwachsinn ist!"
„Ach so, weil deine Theorie von einer zweiten Welt der Toten so viel mehr Sinn ergibt?"
Michael wandte sich mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Daniel.
„Ja, ich meine, man kann ja nicht Jahrelang leben und dann ist auf einmal alles vorbei, mit einem Wimpernschlag. Da muss noch etwas sein!"
„Oder auch nicht!"
„Doch, ich schwöre es dir. Wenn mich die Formel 1 mal killt, da....", weiter kam Daniel nicht, da Michael seinen Finger hob.
„Na-na!", sagte er warnend und musterte Daniel mit einem teils verletzten, teils genervten Blick. Daniel brach seinen Gedankengang sofort ab.
„Sorry, ich halte schon meine Klappe!", murmelte er. Irgendwann hatte er Michael mal versprochen keine Witze mehr über die Gefahren des Motorsports zu machen und darüber, dass jedes Rennen, jede Kurve seine letzte sein konnte, aber manchmal vergaß er dieses Versprechen. Er wusste nicht so recht, warum er diese Witze machte, vielleicht versteckte er in ihnen die kleine Angst, die doch in ihm lebte, jedes Mal, wenn er ins Auto sprang, vielleicht war es auch einfach die Tatsache, dass vergangene Saison es erst jemanden das Leben gekostet hatte und diese Gedanken nun umso präsenter waren.
„Ich will nicht darüber nachdenken, ob mein bester Freund in einigen Monaten beim Saisonstart stirbt, oder nicht. Ich werd mir schon davor Sorgen machen, ich brauche das nicht schon jetzt!"
„Okay, sorry", wisperte Daniel und sah mit großen Augen zu Michael, der anfing zu lachen. Er öffnete seine Arme, mit dem Wissen, was so große Augen grundsätzlich bei Daniel bedeuteten. Der Rennfahrer rollte sich zu ihm und fiel ihm um den Hals.
„Ich werd schon nicht sterben!", versicherte er Michael und presste sein Gesicht in dessen Hals, während er Michaels Arme spürte, die ihn noch näher an sich zogen.
Michael hasste es daran zu denken, was alles auf der Rennstrecke passieren könnte. Er stand bei jedem Rennen unter Strom und so sehr er Daniel jeden Sieg und jeden Punkt gönnte, so gab es auch den kleinen Teil in sich, der Daniels Renningenieur jedes Mal am liebsten das Mikrofon aus der Hand reißen würde und Daniel zubrüllen würde, dass er jetzt bitte einfach an die Seite fahren und das Rennen abbrechen solle. Es war nun einmal nicht ungefährlich mit über 300 km/h über Asphalt zu rasen, mit 19 anderen Autos, die einem versuchten das Rennen zu erschweren und das wusste Michael.
Daniel löste sich irgendwann von Michael und ließ sich neben diesen auf die Couch fallen.
„Mach dir jetzt keine Sorgen, wir wissen doch nicht einmal, ob diese Saison überhaupt stattfindet!", lachte er und tätschelte die Wange seines besten Freundes, der seine Gedanken gerne so einfach ausschalten würde. Aber es ging nun einmal nicht.
„Jaja", wisperte er und zog Daniel noch etwas näher zu sich. Er durfte Daniel einfach nicht verlieren.