"Oh Heimat, schön wie du mich anlachst
Du bist immer da
Wenn ich keinen zum Reden hab
Oh Heimat, und wie du wieder aussiehst
Ich trag dich immer, immer bei mir
Wie'n Souvenir"Schon von Weitem sehe ich wie Alice und Maureen vor der verschlossenen Tür meines Ladens stehen und sich aufgeregt unterhalten. Die Beiden erblicken mich und winken mir bereits entgegen, während ich noch immer schnellen Schrittes, aber nicht zu schnell wegen Neil den ich vor mir trage, auf sie zu gehe. Hastig binde ich mir meine Locken mit einem Haargummi, dass ich um mein Handgelenk trage zu einem lockeren Knoten zusammen. Wie fast jeden morgen wollte ich meine Haare einmal offen tragen, aber schon nach wenigen Minuten stört es mich wenn mir die Locken so wild durcheinander immer wieder ins Gesicht fallen.
„Entschuldigt meine beiden Damen, aber es herrschte mal wieder das morgendliche Chaos. Ich hoffe ihr musstet nicht zu lange warten.", sage ich außer Atem, während ich aus der Hosentasche den Schlüssel hervor krame.
„Alles gut, bitte mach dir keinen Stress. Wir warten doch erst seit ein paar Minuten und wir wissen doch, dass du kommst.", gibt Alice in einem ruhigen Ton von sich und hält mir die Tür auf, nachdem ich diese aufgeschlossen habe. Der Wetterbericht sagt heute noch einmal angenehme Temperaturen voraus, sodass ich die Eingangstür weit öffnen und einen Holztürstopper davor stelle. Ich liebe den Geruch meines kleinen Ladens und jeden Tag sperre ich die schwere Holztür liebend gern auf. Eine Mischung aus frisch gebackenem Brot, Kaffee, Büchern und Heimat.
Kurz blicke ich zu Neil, der noch immer wohlig in seinem Tragetuch, fest an mich gebunden vor sich hin schlummert. Ich streiche ihm kurz über seinen Kopf, auf dem man mittlerweile ganz feine leicht rötliche Haare erkennt und gebe ihm einen vorsichtigen Kuss. Ich will ihn nicht wecken und bin froh, dass er im Moment so gut schläft und alles mit macht, aber meine Finger kann ich nicht von ihm lassen. Ich gehe in meinem Laden umher und schaltete die verschiedenen Lichtquellen an. Das Tresenlicht meines Cafés und das Licht in der kleinen angrenzenden Küche, sowie das Licht über dem Holzregal mit Kisten voller Obst und Gemüse, die beiden Stehlampen bei den Bücherregalen, sowie die große schwere Hängeleuchte bei den weiteren Regalen, in denen sich allerlei wie Leinwände, Farben, Pinsel und Schallplatten befinden. Während ich dabei bin, alles für den Tag herzurichten, haben Alice und Maureen dankenswerterweise bereits die drei Tische mit den Stühlen vor den Laden gestellt, sowie die kleine grüne Holzbank, die ich vor ein paar Tagen restauriert und neu angestrichen habe.
„Ich danke euch beiden. Ich bring euch gleich euer Frühstück. Macht es euch gemütlich.", bedanke ich mich im Vorbeigehen, während ich den Schallplattenspieler in der Ecke starte und eine Platte von 'The Eagles' auflege.
„Sweetheart, wie sage ich immer zu dir. 'Als Gott die Zeit gemacht hat, hat er genug davon gemacht!", kichert Maureen, während sich die beiden wie jeden Tag an den äußeren Tisch setzen, mit Blick auf den Hafen unserer kleinen Stadt Greenore im Nordosten Irlands. Auch ich muss lachen, ja das sagt sie tatsächlich immer, so ungefähr jeden Tag wenn die beiden hier sind. Seit knapp 3 Monate habe ich den Laden nun übernommen und eigentlich sind Alice und Maureen seitdem immer da. Waren es am Anfang nur alle paar Tage, wurde es irgendwann regelmäßiger, bis sie schließlich jeden Tag hier erschienen. Ich koche für die beiden eine große Kanne Schwarztee während ich mir ein kleines Tablett schnappe und das Frühstück vorbereite. Ein kleines Kännchen frische Milch, einen Teller mit Obst, das von mir selbst gebackene Brot, ein Stück Butter, sowie für jeden ein Stück Käsekuchen, selbstverständlich selbst gebacken.
„So ihr Lieben, einmal Frühstück so wie jeden Tag. Wenn ihr noch etwas braucht...", doch direkt werde ich unterbrochen.
„Dann sagen wir Bescheid.", tönen die beiden im Chor und strahlen mich an.
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Chaostheorie - Nichts kann entstehen ohne Chaos
FanfictionMichael Patrick Kelly Fanfiction! "Nichts kann existieren ohne Ordnung. Nichts kann entstehen ohne Chaos" - Albert Einstein. Kann ein Flügelschlag tatsächlich einen Tornado auslösen? Wie viel Kraft und Überwindung wird der Schmetterling dafür brauc...